Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 390 / 19.04.2023

Podiumsdiskussion zu Aufarbeitung und Prävention von Rechtsterrorismus

Unmittelbar nach rechtsterroristischen Verbrechen stellen sich immer wieder Fragen nach Prävention, Aufklärung und Aburteilung. Regelmäßig wird dabei deutlich, dass Rechtsterrorismus ein zu wenig beachtetes Problem darstellt. Über dieses Phänomen diskutiert ein hochkarätig besetztes Podium am Donnerstag, 27. April 2023, um 19 Uhr im Saal 600 des Memoriums Nürnberger Prozesse, Bärenschanzstraße 72. Es sprechen der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof Dr. Peter Frank, die Geschichtswissenschaftlerin Dr. Barbara Manthe von der Universität Bielefeld und Schauspieldirektor Jan Philipp Gloger vom Staatstheater Nürnberg. Es begrüßt Prof. Dr. Julia Lehner, Zweite Bürgermeisterin der Stadt Nürnberg, anschließend spricht Dr. Thomas Dickert, Präsident des Oberlandesgerichts Nürnberg, ein Grußwort. Die Moderation übernimmt Privatdozent Dr. Imanuel Baumann, Leiter des Memoriums Nürnberger Prozesse.

Die Selbstenttarnung des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) vor zwölf Jahren hat die Gesellschaft nachhaltig erschüttert. Inzwischen ist der Strafprozess gegen Beate Zschäpe und Unterstützer abgeschlossen und es wurden mehr als ein Dutzend Untersuchungsausschüsse in Bund und Ländern durchgeführt. Doch nach wie vor sind unzählige Fragen im NSU-Verbrechenskomplex offen, strafrechtliche Ermittlungen laufen weiter, noch immer suchen Untersuchungsausschüsse in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern nach Antworten.

Koryphäen aus den Bereichen Strafverfolgung, Wissenschaft und Kunst, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven seit längerem mit dem Thema Rechtsterrorismus befassen, diskutieren, was sich in Strafverfolgung und Gesellschaft durch den NSU verändert hat und weshalb Rechtsterrorismus bis dahin häufig wenig beachtet geblieben ist. Sie gehen der Frage nach Kontinuitäten und blinden Flecken nach, bilanzieren, wie der Rechtsterrorismus die Gesellschaft bedroht, und reflektieren, was Einzelne dagegen tun können.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung per E-Mail an memorium@stadt.nuernberg.de ist erforderlich.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit statt und ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung „Rechtsterrorismus. Verschwörung und Selbstermächtigung – 1945 bis heute“, die noch bis Sonntag, 1. Oktober 2023, im Cube 600 des Memoriums Nürnberger Prozesse, Fürther Straße 104, zu sehen ist. js

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