Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 520 / 19.05.2023

Vortrag zur „Volkstumspolitik“ der Nationalsozialisten

Die Historikerin Alexa Stiller von der Universität Zürich präsentiert in ihrer Studie „Völkische Politik. Praktiken der Exklusion und Inklusion in polnischen, französischen und slowenischen Annexionsgebieten 1939 – 1945“ Stoßrichtungen der völkischen Politik der Nationalsozialisten, die Neuansiedlung, „Germanisierung“ oder Verfolgung bedeuteten. Sie spricht dazu am Mittwoch, 24. Mai 2023, um 18.30 Uhr im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110. Das anschließende Gespräch führt der Historiker Dr. Eckart Dietzfelbinger.

Im September 1939 begann das NS-Regime den Zweiten Weltkrieg und implementierte sein völkisches Programm, die „Festigung deutschen Volkstums“, schrittweise in ganz Europa. Unter der Leitung von Reichskommissar Heinrich Himmler initiierte sein Apparat die „Germanisierung“ der polnischen, französischen und slowenischen Annexionsgebiete. Insgesamt wurden etwa eine Million „Volksdeutsche“ aus ganz Europa ins Großdeutsche Reich umgesiedelt, ein Teil davon als „Neusiedler“ in die annektierten Gebiete verbracht und dafür zwei Millionen „unerwünschte“ Menschen – Polen, Juden, Franzosen und Slowenen – vertrieben und beraubt. Fast 2,8 Millionen „erwünschte“ Einheimische wurden als „rassisch Wertvolle“ eingedeutscht.

Alexa Stiller zeigt in ihrer Studie die Bandbreite der völkischen Politik auf, die sich zwischen Exklusion – bis hin zur Vernichtung – auf der einen Seite und dem Angebot der Inklusion in die „Volksgemeinschaft“ auf der anderen bewegt. Die Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem Herbert Steiner-Preis.

Eine Anmeldung per E-Mail an
dokumentationszentrum@stadt.nuernberg.de wird empfohlen. js

Stadt Nürnberg

Amt für Kommunikation und Stadtmarketing

Leitung:
Andreas Franke

Fünferplatz 2
90403 Nürnberg
www.presse.nuernberg.de