Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 713 / 03.07.2023

Gesundheitsamt Nürnberg feiert 103 Jahre Bestehen

Das Gesundheitsamt Nürnberg feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen nach. Aufgrund der herausfordernden Zeit der Corona-Pandemie mussten die Feierlichkeiten um drei Jahre verschoben werden. Als das Städtische Gesundheitsamt Nürnberg 1920 eingerichtet wurde, war es das erste seiner Art in Bayern. Mit einem Festakt würdigten Oberbürgermeister Marcus König und Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit, das Jubiläum am Montag, 3. Juli 2023, im Festsaal des Heilig-Geist-Hauses. Klaus Holetschek, Staatsminister für Gesundheit und Pflege, gratulierte dem Nürnberger Gesundheitsamt zu seinem Jubiläum.

In seinem Grußwort warf Oberbürgermeister Marcus König einen Blick auf die Bedeutung des Gesundheitsamts und betonte: „Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig der Öffentliche Gesundheitsdienst ist.“ Mit Blick auf die Geschichte des Amts sagte das Stadtoberhaupt: „Der Gesundheitszustand der Menschen in dieser Stadt ist das Abbild der Stadtgeschichte im Kontext der Weltgeschichte. Epidemien, Pandemien, Seuchen und Kriege gingen nicht spurlos an unserer Stadt vorüber. Gerade beim Thema Vorsorge, Beratung, Vorbeugung hat sich gezeigt, dass ein städtisches Gesundheitsamt sinnvolle Schwerpunkte setzen konnte. Anlässlich dieses Jubiläums danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitsamts – auch denjenigen von früher, die möglicherweise noch in unserer Stadt oder an anderen Orten leben, und die sich bei diesem Jubiläum an ihren geleisteten Beitrag für die Gesundheit der Stadtgesellschaft erinnern.“

Anlässlich des jetzt 103-jährigen Bestehens gratulierte Gesundheitsminister Klaus Holetschek dem Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg und bedankte sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern insbesondere für ihren unermüdlichen Einsatz in der Corona-Pandemie. Holetschek betonte: „Die Gesundheitsämter sind das Rückgrat unseres Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Krankheiten, der Überwachung von Infektionen und der Sicherstellung der Gesundheit der Bevölkerung. Das Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg hat in den letzten 103 Jahren wichtige Beiträge geleistet und ist auch während der Corona-Pandemie eine unverzichtbare Institution gewesen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in dieser herausfordernden Zeit mit großem Engagement und Professionalität gearbeitet, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.“ Der Minister ergänzt: „Die Stadt Nürnberg nimmt einen hohen Stellenwert als Gesundheitsstandort insbesondere im Bereich des Öffentlichen Gesundheitswesens ein.“

Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit, beschrieb in ihrem Statement die Wichtigkeit des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und unterstrich: „Für mich wurde in der Coronazeit deutlich, dass ein Virus kein Gleichmacher ist. Im Gegenteil zeigte es wie mit einem Brennglas die Problemlagen der Stadt auf. Besonders betroffen waren Stadtviertel, in denen Menschen leben, die tendenziell häufiger in Berufen arbeiten, die nicht im Homeoffice erledigt werden können. Zudem sind dort die Wohnverhältnisse beengter und es gibt weniger Freiflächen. Hier sehe ich unsere Aufgabe auch weit über die Pandemie hinaus.“ In ihrer Begrüßungsansprache ging die Gesundheitsreferentin auch verstärkt auf die zukünftige Rolle des Gesundheitsamts ein. „Wir brauchen ein modernes, kommunales Gesundheitswesen, das auch für die Herausforderungen des Klimawandels wie häufigere und längere Hitzeperioden und der Bevölkerungsentwicklung passende Antworten findet.“ Um diese Ziele zu erreichen, werden die Strukturen des Amts weiter modernisiert: „Im Rahmen des Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“, so Walthelm, „erhalten wir umfangreiche Mittel für die Digitalisierung. So können wir die Akteure im Öffentlichen Gesundheitsdienst fachlich und technisch vernetzen.“

Im Anschluss an die Jubiläumsfeier und den Empfang des Oberbürgermeisters lud das Gesundheitsamt zu einem Fachvortrag ein. Der Nürnberger Historiker Daniel Gürtler von Geschichte für Alle e. V. zeichnete die 100 Jahre des Gesundheitsamts von den Gründerjahren bis zur Corona-Pandemie nach. Er spannte den Bogen vom Stadtarzt des Mittelalters über die gesundheitspolitischen Errungenschaften des 19. Jahrhunderts und der Weimarer Zeit sowie die rassenideologische Instrumentalisierung des Amts während des Nationalsozialismus hin zum Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg und weiter bis in die Gegenwart.

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