Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 726 / 05.07.2023

Wissenschaft als Motor für Nürnberg

Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent Dr. Michael Fraas hat am Mittwoch, 28. Juni 2023, im Ausschuss für Recht, Wirtschaft und Arbeit des Stadtrats die neue Wissenschaftsstrategie für den Hochschul- und Forschungsstandort Nürnberg vorgestellt. Diese wurde von Dr. Sybille Reichert (Reichert Consulting, Policy & Development in Higher Education, Bamberg / Berlin) erarbeitet.

Dr. Fraas sagt hierzu: „Hochschulen und Wissenschaft sind von herausragender Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt. Nürnberg fördert die Wissenschaft schon seit über 400 Jahren. Die Verzahnung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft hier vor Ort ist ein wichtiger Grund dafür, dass Nürnberg sich so erfolgreich immer wieder neu erfinden konnte. Unsere neue Wissenschaftsstrategie Nürnberg setzt daher an, auch die Herausforderungen von morgen zu meistern.“

Die sogenannte „Twin Transition“ steht im Zentrum dieser drängenden Herausforderungen. Gemeint sind damit die gleichzeitigen großen Transformationen durch Digitalisierung und den Imperativ der Nachhaltigkeit, die sich sowohl durch ihre hohe Komplexität und als auch durch die Durchdringung aller Lebensbereiche auszeichnen. In der Bestandsanalyse wird deutlich, dass Nürnberg in beidem sehr gut aufgestellt ist.

Insbesondere in der Energiewende als Kernelement des nachhaltigen Wirtschaftens ist Nürnberg aktiv. Mit Spitzenforscherinnen und -forschern sowie renommierten Einrichtungen wie dem Energie Campus Nürnberg, dem Helmholtz-Institut für erneuerbare Energien und dem bayerischen Wasserstoffzentrum kann Nürnberg von sich behaupten, ein Zentrum der Energieforschung zu sein. Doch nicht nur wissenschaftliche Einrichtungen allein sind hier aktiv, auch Unternehmen am Standort sind Treiber der Energiewende. Die Kooperation zwischen MAN Truck & Bus und der Technischen Hochschule Nürnberg sowie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im „Campus Future Driveline“ setzt hier Maßstäbe. Mit dem NKubator ist Nürnberg Heimat des ersten Gründungs-und Innovationszentrums mit Schwerpunkt auf Energie, Green Tech und Nachhaltigkeit in Deutschland.

Ähnliches lässt sich für Nürnberg als IT-Standort sagen. Nürnberg gehört mit München und Bonn zu den TOP-3-IT-Standorten Deutschlands. Das Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS mit seinem Nürnberger Standort ist nicht nur das größte Fraunhofer Institut der Republik, sondern ein internationaler Spitzenplayer der Digitalisierung. Mit den internationalen IT-Leitmessen it sa und embedded world konnte sich Nürnberg seit nunmehr über 20 Jahren als Hotspot der IT-Szene profilieren. Nicht zuletzt ist Nürnberg mit dem Nürnberg Digital Festival auch Heimat der digitalen Community.

Die neue Wissenschaftsstrategie zeigt auch auf, warum die Rolle der Kommune bei der Weiterentwicklung des Wissenschaftsstandorts so entscheidend ist, obwohl es sich bei Wissenschaftspolitik formal gesehen um keine kommunale Aufgabe handelt. Denn auch wenn die rahmensetzenden Vorgaben durch Bund und Land gemacht werden, findet doch Wissenschaft konkret in den Kommunen statt. Hier werden die wissenschaftlichen Einrichtungen gebaut, finden Kongresse statt und entstehen Kooperationseinrichtungen, die Gründungen und Innovationen befördern.

Mit dem sogenannten „Triple Helix“-Ansatz ist dann auch genau diese Verschränkung zwischen Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen und kommunalen Akteuren gemeint. Die neue Wissenschaftsstrategie bezieht sich maßgeblich auf das enorme Innovationspotenzial, was aus solchen kooperativen Strukturen erwächst und wofür es auf europäischer Ebene auch bereits zahlreiche Belege gibt.

Um nun zügig in die Umsetzung zu kommen, hat die Wirtschaftsförderung Nürnberg als zuständige Dienststelle der Stadt Nürnberg einen ersten Programmentwurf erarbeitet, der in den nächsten Wochen mit verschiedenen Wissenschaftsakteurinnen und -akteuren diskutiert werden soll. Ziel ist es, die hervorragenden Voraussetzungen am Standort Nürnberg zu nutzen und Voraussetzungen zu schaffen, die darauf abzielen, künftig noch stärker systematisch Potenziale zu heben. Im Fokus stehen hier kooperative Formate zur Sichtbarmachung der ansässigen Einrichtungen und deren Angebote, die Erprobung von Prototypen im öffentlichen Raum sowie die Aktivierung und Vernetzung in den verschiedenen Wissenschaftsquartieren und fachlichen Clustern. tom

Weitere Informationen:
nuernberg.de/imperia/md/wirtschaft/dokumente/2023/strategie_hochschul_und_wissenschaftsstandort_nuernberg.pdf

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