Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 729 / 05.07.2023

Sonderausstellung „Vive la France!“ und Museumsfest in der Kunstvilla

Die Kunstvilla im KunstKulturQuartier, Blumenstraße 17, zeigt von Dienstag, 11. Juli, bis Sonntag, 5. November 2023, die Sonderausstellung „Vive la France! Der Einfluss Frankreichs auf die Nürnberger Kunst“. Eröffnet wird sie am Sonntag, 9. Juli, um 11 Uhr von Michael Bader, Direktor des KunstKulturQuartiers, Dr. Matthias Everding, Französischer Honorarkonsul, Dr. Andrea Dippel, Leiterin der Kunstvilla und Kuratorin der Ausstellung, und Günter Gloser, Vorsitzender des Fördervereins Die Kunstvilligen e. V. Anschließend feiert die Kunstvilla ihr Museumsfest, das ganz im Zeichen Frankreichs steht. Unterstützt wird das Museumsfest vom Förderverein Die Kunstvilligen e. V., der Eintritt ist frei.

Mit dem Impressionismus etablierte sich Paris im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts als Zentrum der modernen Kunst, einen Status, den die französische Hauptstadt bis in die 1960er Jahre behalten sollte. Nicht nur das Jahrhundertgenie Pablo Picasso (1881-1973), dessen 50. Todestag 2023 begangen wird, prägte die Kunstszene der Seine-Metropole, sondern zahlreiche weitere Künstlerinnen und Künstler, deren Ateliers auch deutschen Besucherinnen und Besuchern offenstanden. Mit den Teilnachlässen von Christian Klaiber und Ernst Weil verwahrt die Kunstvilla Werke von zwei Künstlern, deren Paris-Aufenthalte prägend für ihr gesamtes Schaffen wurden. Ausgehend von ihrem Sammlungsbestand geht die Kunstvilla dem Einfluss Frankreichs auf die Nürnberger Kunst nach.

Die ersten Künstlerreisen datieren bereits ins 19. Jahrhundert, doch ein größerer Zustrom deutscher Künstlerinnen und Künstler setzte erst um 1900 ein. Zu den Nürnberger Pionierinnen und Pionieren gehörten Rosa Brill-Ulsamer, Ervin von Körmendy und Constantin von Mitschke-Collande. Zwischen den Weltkriegen machten sich unter anderem Christian Klaiber, Jakob Dietz, Hermann Wilhelm und Fritz Griebel auf den Weg in das Nachbarland, das politisch aufgrund des verlorenen Kriegs als Erzfeind galt, künstlerisch aber nach wie vor großes Interesse auf sich zog. Nach 1945 wurde die französische Kunst in zahlreichen Ausstellungen nach Deutschland vermittelt. Man musste nicht mehr unbedingt reisen, um Werke von van Gogh, Cézanne und Picasso zu sehen. Dennoch entschieden sich Kunstschaffende für längere Studienaufenthalte oder -reisen.

Rund 150 Werke von fast 30 Künstlerinnen und Künstlern belegen die Bedeutung der französischen Sehschule und zeigen inwiefern Stilrichtungen wie Impressionismus, Kubismus, Fauvismus und Informel aufgenommen wurden. Zu sehen sind unter anderem Werke von Eduard Aigner, Peter Angermann, Andreas Bach, Rosa Brill-Ulsamer, Jakob Dietz, Fritz Griebel, Gisela Habermalz, Brigitta Heyduck, Christian Klaiber, Eitel Klein, Oskar Koller, Ervin von Körmendy, Karl Meisenbach, Constantin von Mitschke-Collande, Georg Weidenbacher, Ernst Weil und Hermann Wilhelm.

Beim Museumsfest am Sonntag, 9. Juli, ab 12 Uhr beginnt das Programm mit einem Crêpe-Stand und dem beliebten Kuchenbuffet der Kunstvilligen. Wer es deftig mag, kann sich am Grill-Stand und Getränkeausschank stärken. Beim Bücherflohmarkt werden Kunstbücher zu günstigen Preisen und beim Grafikverkauf ausgewählte Blätter Nürnberger Künstlerinnen und Künstler angeboten. Zwischen 14 und 17 Uhr folgt ein abwechslungsreiches Programm mit einer Mitmachaktion des Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrums für Groß und Klein sowie Kurzführungen durch die Sonderausstellung.

Ein besonderes Highlight stellt der Auftritt des Trios „Douce Ambiance“ mit Budde Thiem (Klavier), Gottfried Rimmele (Geige) und Marco Kühnl (Bass) von 14 bis 16 Uhr dar. Frei übersetzt bedeutet „Douce Ambiance“ „gemütliches Ambiente und gute Stimmung“. Es ist auch ein Titel von Django Reinhardts „Hot Club de France“, der wohl bekanntesten Gypsy-Swing-Gruppe des letzten Jahrhunderts. Deren Jazz-Standards sowie viele Chansons wie Edith Piafs „Sous le ciel de Paris“ sorgen am Nachmittag auf der Bühne vor dem Museum für gute Stimmung und ein typisch französisches Lebensgefühl. boe

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