Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 774 / 18.07.2023

Gesundheitskioske in Nürnberg

Das Bundesgesundheitsministerium plant deutschlandweit die Einführung sogenannter Gesundheitskioske. Dazu findet am Freitag, 21. Juli 2023, im südpunkt, Pillenreuther Straße 147, die Fachtagung „Begegnung gemeinsam in Nürnberg – Gesundheitskioske auch in Nürnberg?“, kommunalpolitisch begleitet von Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit, statt. Die Teilnehmenden entwerfen in Workshops verschiedene Profile, wie die zukünftigen Gesundheitskiosks in Nürnberg aussehen könnten.

Den aktuellen gesetzlichen Rahmen zur Einrichtung von Gesundheitskiosken stellen die Bundeskoordinatorinnen des Gesunde Städte-Netzwerks, Dr. Anette Christ und Jana Bauer, vor. Zur Umsetzung von Gesundheitskiosken gibt es bereits verschiedene Konzepte. Erfahrungen aus bestehenden Praxisbeispielen bringen Çağla Kurtçu, Leiterin des bundesweit ersten Gesundheitskioskes in Billstedt-Horn/Hamburg (seit 2017) sowie Peter Friemelt vom Gesundheitsladen München e. V. und Annette Gröger vom Gesundheitsreferat München ein. Von den Vorreitern dezentraler, niedrigschwelliger Anlaufstellen der Gesundheitsvorsorge berichtet Dr. Fred-Jürgen Beier, ehemaliger Amtsleiter des Gesundheitsamts der Stadt Nürnberg.

Britta Walthelm erläutert: „Gesundheitskioske könnten unsere dezentralen Zugangsstrukturen in den Stadtteilen um eine weitere Komponente ergänzen. Damit tragen sie zu einer weiteren Vernetzung bei mit dem Ziel, Gesundheit in der unmittelbaren Lebensumwelt zu gestalten. In unserer Veranstaltung entwerfen wir verschiedene Szenarien für einen Nürnberger Weg. So treten wir frühzeitig in den Dialog ein, Gesundheitskioske als passgenaue Lösungen für und mit den Menschen gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern gestalten zu können.“

In seinem Konzept sieht das Bundesgesundheitsministerium rund 1 000 Gesundheitskioske im gesamten Bundesgebiet vor. Ziel ist eine bessere niedrigschwellige medizinische Versorgung und eine verbesserte Prävention. Die Kioske sollen jeweils rund 80 000 Menschen pro Standort zur Verfügung stehen. Die Kommunen entscheiden eigenständig über die Errichtung eines Gesundheitskiosken. Sie werden von multiprofessionellen Teams geführt, zu denen Pflegekräfte sowie Kinder-, Alten- und Krankenpfleger gehören können. Das Konzept sieht unter anderem vor, dass auf ärztliche Veranlassung hin mehrsprachig medizinische Routineuntersuchungen durchgeführt werden könnten, Behandlungen in Arztpraxen und Krankenhäusern vermittelt und Ratsuchenden ärztliche Diagnose- und Untersuchungsergebnisse erläutert werden. Überdies könnte das Angebot von Gesundheitskiosken chronisch Kranke begleiten oder in allgemeinen Gesundheitsfragen beraten. Das Angebot soll für Menschen mit und ohne Krankenversicherung gelten. Vernetzungen mit Jugendämtern, Familienzentren, Integrationszentren oder Stadtteilmanagementbüros werden angestrebt.

Organisiert wird die Fachtagung vom Fachbereich Gesundheitsförderung des Gesundheitsamts, der Geschäftsstelle Gesundheitsregion plus und dem Arbeitskreis Gesunde Städte-Netzwerk. let

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