Nürnberger Werkstücke zur Stadt- und Landesgeschichte 73

Silke Colditz-Heusl: Paul Ritter und das kulturhistorische Stadtbild Nürnbergs im späten 19. Jahrhundert

Umschlag NW 73

Herausgegeben von Michael Diefenbacher
in Verbindung mit Werner K. Blessing, Rudolf Endres, Franz Fuchs, Georg Seiderer
Nürnberg 2013
540 S. mit 30 Farb- und 49 s/w-Abbildungen

Verkaufspreis: 39 EUR

Die vorliegende Arbeit ist die erste umfassende Monographie zu dem bedeutenden spätromantischen Architektur- und Historienmaler Paul Ritter, der 1829 in Nürnberg geboren wurde. Mit vier Jahren verlor er infolge eines Scharlachfiebers das Gehör und mit der Zeit auch die Sprache. Seine erste künstlerische Beeinflussung erfolgte ab 1843 durch den für Nürnberg bedeutsamen Maler, Architekten und Denkmalpfleger Carl Alexander Heideloff, bei dem Paul eine Ausbildung in Zeichnen, Radieren und Kupferstechen erhielt.

Nach einem Aufenthalt in Berlin und Stuttgart gründete Paul Ritter mit seinem Bruder Lorenz 1856 in Nürnberg ein Kupferstecheratelier. Während Lorenz zunächst vor allem Radierungen fertigte, wandte sich Paul bald der Malerei zu und wurde vor allem durch seine malerischen Darstellungen stadtgeschichtlicher Ereignisse des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit vor der mittelalterlichen Architekturkulisse der ehemaligen Freien Reichstadt bekannt. Damit trug er wesentlich zur romantischen Rezeption Nürnbergs als „des Reiches Schatzkästlein“ bei. Die Hochphase seines künstlerischen Schaffens erlebte Paul Ritter um die Mitte der 80er Jahre. Am 27. November 1907 verstarb er im Alter von 79 Jahren in Nürnberg.

Die kunstgeschichtliche Arbeit von Silke Colditz-Heusl gliedert sich in drei Teile: der erste behandelt in einzelnen Kapiteln sehr ausführlich Werdegang, künstlerische Mittel und Ziele des Malers, der zweite enthält den aus den Quellen, Archiven Bibliotheken und Sammlungen nach streng wissenschaftlichen Prinzipien erarbeiteten Werkkatalog und der dritte ist den zahlreichen Abbildungen gewidmet. Ausführliche Beschreibungen seiner wichtigsten Gemälde, aber auch weiterführende gattungsgeschichtliche Erörterungen zum Architektur- und Historienbild ergänzen die Studie.

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