Treibhausgas-Bilanz für Nürnberg

Im Stadtrat wurden am 28. Februar die aktuellen Daten zu Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen in Nürnberg vorgestellt. Demnach sind die CO₂-Emissionen zwischen 1990 und 2022 um 43,6 Prozent gesunken. Mit rechnerisch 5,9 Tonnen CO₂ pro Kopf liegt die Stadt unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 7,5 Tonnen. Der Bericht zeigt jedoch, dass die CO₂-Emissionen noch zu langsam sinken, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Die Stadt wird daher ein neues Klimaschutzprogramm auflegen, das auf eine breite Beteiligung der Stadtgesellschaft setzt, um schneller voranzukommen.

Auch internationale Ereignisse schlugen sich in der Nürnberger Bilanz nieder: Im Jahr 2022 wurde in Deutschland aufgrund der Energiemangellage im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine wieder mehr Kohle zur Stromerzeugung eingesetzt. Dies wirkte sich auch negativ auf die Treibhausgasbilanz der Stadt aus. Im Verkehrssektor sind dagegen die Emissionen während der Corona-Pandemie erstmals seit 1990 sichtbar gesunken und liegen 2022 immer noch unter dem Vor-Pandemie-Niveau von 2019.

Von 1990 bis 2022 ist der witterungsbereinigte Endenergieverbrauch um 26,7 Prozent gesunken. Bei den CO₂-Emissionen beträgt der Rückgang von 1990 bis 2022 im Sektor Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie 51,6 Prozent, im Sektor Haushalte 40,6 Prozent und im Sektor Verkehr 11,1 Prozent.

Bei der regenerativen Stromerzeugung ist seit 2020 ein starker Ausbau der Photovoltaik zu verzeichnen. Die Anzahl der Anlagen im Stadtgebiet Nürnberg stieg von 2020 bis 2022 um 35,1 Prozent, die installierte Leistung um 22,3 Prozent.


Klimaschutz in Nürnberg

Der Nürnberger Stadtrat hat sich zum Ziel gesetzt, Nürnberg bis spätestens 2040 klimaneutral zu machen und damit einen lokalen Beitrag zur Erreichung der globalen Klimaziele zu leisten. Dabei soll das für Nürnberg rein rechnerisch verbleibende CO₂-Restbudget von 23 Millionen Tonnen eingehalten werden.

Im Frühjahr 2024 startet der Prozess für ein neues Integriertes Klimaschutzkonzept (IKSK). In diesem Prozess werden Strategien und Maßnahmen entwickelt, um die Treibhausgasemissionen schneller zu reduzieren. Wesentlicher Bestandteil der städtischen Klimaschutzstrategie ist es, die Stadtgesellschaft stärker einzubinden. Dazu wurde bereits Ende 2023 ein Klimabeirat als beratendes Gremium ins Leben gerufen. Neben dem Handeln auf kommunaler Ebene müssen die gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingungen auf Bundes- und Landesebene optimiert werden.


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