Quartiersparkhäuser sollen öffentlichen Raum entlasten

Ein- und Ausfahrt eines Parkhauses.

In Nürnberg sollen Quartiersparkhäuser gebaut werden. Dabei handelt es sich um Parkhäuser, Tiefgaragen oder gegebenenfalls auch Parkplätze, die allen Autofahrern gegen ein möglichst kostendeckendes Entgelt zur Verfügung stehen.

Eine Studie zeigt, wo sie in Nürnberg sinnvoll sind und welche Rahmenbedingungen zu beachten sind. Die Stadtverwaltung hat Standorte in besonders dicht bebauten Stadtteilen ermittelt und verglichen und sich dabei auf den Bereich innerhalb des Bundesstraßenrings beschränkt. Neben Aspekten wie der Anbindung an den ÖPNV oder der Einwohnerzahl im Einzugsgebiet wurde auch das Aufwertungspotenzial des öffentlichen Raums bewertet.

Quartiersparkhäuser können öffentlich oder privat betrieben werden. Sie dienen in der Regel dazu, den öffentlichen Raum wieder zu begrünen beziehungsweise für den Fuß- und Radverkehr oder andere Nutzungen im Umfeld nutzbar zu machen. Durch eine entsprechende Parkraumbewirtschaftung im Umfeld der Quartiersparkhäuser und eine gleichzeitige Reduzierung der Stellplätze im öffentlichen Raum sollen Flächen für eine höhere Aufenthaltsqualität geschaffen werden, zum Beispiel für mehr Grün, Bäume, Gastronomieflächen sowie breitere Gehwege.


Innovative Konzepte sind gefragt

Die Finanzierung der Errichtung von Quartiersparkhäusern soll durch die Stellplatzablöse erfolgen. Für einen wirtschaftlichen Betrieb ist eine Stellplatzmiete von 70 bis 120 Euro pro Monat notwendig, um eine Kostendeckung zu erreichen. Die Parkhäuser sollen innovative Mobilitätskonzepte, eine Infrastruktur zur Förderung alternativer Mobilität wie Carsharing, Fahrradverleih, Fahrradabstellplätze oder eine Fahrradwerkstatt sowie die Bereitstellung von Ladeinfrastruktur beinhalten.

Mögliche Standorte aus der Studie werden nun sukzessive geprüft und Gespräche mit privaten Eigentümern weiterer Flächen geführt. Neben der Errichtung von Parkhäusern in bestehenden Quartieren werden auch in Neubaugebieten wie dem Tiefen Feld und Wetzendorf Quartiersparkhäuser entstehen. Hier können von vornherein autoarme Quartiere entstehen und der öffentliche Raum bereits bei der Ersterschließung mit einer entsprechend hohen Aufenthaltsqualität zugunsten des Fuß- und Radverkehrs gestaltet werden. In den derzeit laufenden Bebauungsplänen wird daher die Möglichkeit eines Quartiersparkhauses von vornherein berücksichtigt.


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