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Der neue Nürnberger Stadtteil wird Modellprojekt im Wettbewerb „Smart Cities Smart Regions“

Stadtquartier Brunecker Straße Modellbild, Bild © West 8 Urban Design & Landscape / Aurelis Real Estate

Im Mai 2020 hat das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr alle Kommunen im Freistaat aufgerufen, sich für das Modellprojekt „Smart Cities Smart Regions – Kommunale Digitalisierungsstrategien für Städtebau und Mobilität der Zukunft“ zu bewerben. Im Rahmen dieses Förderprogramms sollen Städte, Gemeinden, Verwaltungsgemeinschaften, Zweckverbände oder interkommunale Zusammenschlüsse bei der Erarbeitung von integrierten digitalen Entwicklungskonzepten (IDEK) unterstützt werden. So will das Ministerium einen Impuls setzen, um die Chancen der digitalen Transformation für den Städtebau und die Mobilität der Zukunft zu nutzen. Anspruch des Modellprojekts ist es, vor Ort übertragbare und praxisnahe Lösungsansätze zu erarbeiten.
Insgesamt 36 Bewerbungen sind beim Bau- und Verkehrsministerium eingegangen, unter den Kandidaten waren kleine Gemeinden, interkommunale Zusammenschlüsse und Großstädte. Die Jury unter Beteiligung des Bayerischen Städtetags hat zwölf Teilnehmer ausgewählt; davon sind sechs interkommunale Kooperationen und sechs Einzelkommunen.

„Reallabor Lichtenreuth“: Erkenntnisgewinn für Nürnbergs digitale Transformation

Die Stadt Nürnberg hat die Jury mit dem Projekt „Reallabor Lichtenreuth“ überzeugt. Sein Anspruch: Mit einem konkreten räumlichen Bezug im Areal Lichtenreuth sollen die Handlungsempfehlungen aus der bereits bestehenden gesamtstädtischen Digitalen Dachstrategie gebündelt und getestet werden. Dieser Modellversuch kann wertvolle Erkenntnisse liefern, wie sich die Umsetzung der digitalen Transformation ausgestalten lässt. „Die daraus generierten Erfahrungen (…) können für weitere Prozesse in der Stadtverwaltung rückgekoppelt und so langfristig in die bestehenden Praktiken und Leitlinien zur Digitalisierung eingebettet werden“, so die Erwartung im Projektantrag.

Impulse für die Stadtentwicklung

Die Stadt Nürnberg will die Chancen der digitalen Transformation nutzen: Angestrebt wird die Entwicklung hin zu einer sozial verträglichen, gerechten, inklusiven sowie energie- und ressourceneffizienten Stadt. Daraus ergeben sich für die Stadtentwicklung sechs übergeordnete Handlungsfelder:

  • Städtebau, Wohnen und Demografie
  • Mobilität und Verkehr
  • Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft
  • Kultur und Soziales
  • Daten, Infrastruktur und kommunale Dienste
  • (Neue Formen der) Partizipation

Diese Handlungsfelder werden in Nürnbergs Digitaler Dachstrategie bearbeitet; ihre Wirkung und Strahlkraft hängen allerdings maßgeblich davon ab, dass die Aktivitäten und Projekte ganzheitlich gedacht und umgesetzt werden. Notwendig sind also integrative Ansätze, die inhaltlich über die Grenzen der einzelnen Themenfelder hinausgehen und auf deren Verzahnung setzt.

Testfeld für den Einsatz digitaler Technologien

Genau dieser Grundsatz greift im Projekt „Reallabor Lichtenreuth“. Als integriertes digitales Entwicklungskonzept (IDEK) soll es aufzeigen, wie stadtentwicklungspolitische Ziele im Kontext der digitalen Transformation modellhaft umgesetzt werden können. In einem weiteren Schritt gilt es dann, die gewonnenen Erkenntnisse langfristig in bestehende Praktiken und Leitlinien zur Digitalisierung einzuarbeiten. Dabei sollen Anwendungsoptionen und Indikatoren für den Einsatz digitaler Technologien konkret verortet werden – sowohl im Quartier Lichtenreuth selbst als auch in den zugehörigen Planungsprozessen innerhalb der Stadtverwaltung.

Das neue Stadtviertel Lichtenreuth ist der ideale Kandidat für die Teilnahme am Modellprojekt „Smart City Smart Regions“: Auf dem rund 100 Hektar großen ehemaligen Güterbahnhofgeländes an der Brunecker Straße entsteht ein urbanes, gemischt genutztes Quartier mit Wohnungen, Einkaufsmöglichkeiten sowie Park- und Grünflächen. Der südliche Teil des zwischen Innenstadt und dem Naherholungsgebiet Dutzendteich gelegenen Areals wird der Standort der neuen Technischen Universität.

Lichtenreuth bietet ideale Bedingungen zur Erprobung integrativer Ansätze

Diese Merkmale machen Lichtenreuth zu einem ausgezeichneten Testareal für integrative Ansätze der Stadtentwicklung, die alle wesentlichen Handlungsfelder berücksichtigen: Städtebau, Wohnen und Demografie, Mobilität und Verkehr, Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft sowie Kultur und Soziales.