Auszeichnungen im Doppelpack: COOL-Partnerschule und Fair-Trade-Schule

Cool & Fairtrade Zertifizierung

Online Zertifizierungsfeier am 22. März 2022

Will man den Schulalltag in den letzten zwei Jahren beschreiben, so war dieser geprägt von Homeschooling, Digitalunterricht, Selbsttests, Maskenpflicht, Abstandsregeln etc. Bedingungen, die einen normalen Schulbetrieb besonders erschweren. Was ist pädagogisch noch möglich und welchen Beitrag kann Schule unter diesen Bedingungen leisten, um einem ganzheitlichen Bildungsauftrag gerecht zu werden? Eine Antwort darauf gaben die Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Schule 6 in Nürnberg zusammen mit ihren Lehrkräften. Sie arbeiteten besonders intensiv und erfolgreich an bereits vor der Pandemie begonnenen Projekten und erhielten nun gleich zwei Auszeichnungen, die in einer gemeinsamen digitalen Veranstaltung gebührend gefeiert wurden.
Nach Erfüllung der Qualitätskriterien erhielt die B 6 die Auszeichnung „COOL-Partnerschule“. Sie ist damit die erste Schule in Bayern, der dieses Prädikat zuerkannt wurde.
COOL steht für Cooperatives Offenes Lernen. Ein reformpädagogischer Ansatz, der vor allem das eigenverantwortliche Lernen unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und der Individualität der Schülerinnen und Schüler in den Vordergrund stellt. Gerade in den Zeiten der Pandemie zeigte sich, dass Schülerinnen und Schüler aus COOL-Klassen wesentlich besser mit dem Distanzunterricht zurechtkamen, als solche, die auf herkömmliche Weise unterrichtet wurden, berichtete Beatrice Winkler vom „Impulszentrum für Cooperatives offenes Lernen“. Sie war aus Wien via Teams zugeschaltet und nahm die Verleihung vor. Gleichzeitig betonte sie, dass die die Auszeichnung jedoch nicht dauerhaft übertragen wurde. Eine Rezertifizierung erfolgt grundsätzlich nach drei Jahren, in denen gezeigt werden soll, dass die Schule an den Entwicklungszielen aus der COOL-Qualitätsmatrix weiterarbeitet und sich diesbezüglich auch weiterentwickelt. Ziel der Beruflichen Schule 6 ist es, die Anzahl der COOL-Klassen auszubauen und in einigen Jahren als „COOL-Impulsschule“ andere Schulen auf dem Weg in die COOL-Schulgemeinschaft zu begleiten.
Die Urkunde mit der Anerkennung als Fairtrade School überreichte der Sprecher der Weltläden in Nordbayern und Referent der Transfair e.V. Andreas Schneider. Er hob in seiner Ansprache besonders hervor, dass es weltweit genug Menschen gibt, die an einer lebenswerten Welt bauen und sich hier besonders um einen fairen Handel bemühen. So gibt es mittlerweile 821 faire Schule in Deutschland. Davon sind 287 in Bayern und die Berufliche Schule 6 ist die sechste in Nürnberg, die diese Auszeichnung geschafft hat. Eine besondere Überraschung gab es dann auch bei der Überreichung: So stellte die Schulleitung eine an der Schule hergestellte umweltfreundliche Einkaufstasche mit dem Logo der B6 vor. Gefüllt war die Stofftasche, dem Anlass entsprechend, ausschließlich mit Fair-Trade-Artikel, die für eine Mahlzeit zwischendurch ausreichten. Auch diese Auszeichnung muss das Schulteam „Faircare“ permanent durch Projekte erneuern.
Diese erfreulichen Ereignisse wurden auch von den Ehrengästen besonders gewürdigt. So wies Oberbürgermeister Marcus König darauf hin, dass gerade ein Kompetenzzentrum für Handel, Marketing und Medien sich dem fairen Handel verpflichtet fühlen muss. Die Schulreferentin Cornelia Trinkl zeigte sich erfreut, dass gerade in diesen Zeiten, in denen Schulen wenig zu feiern haben, sich ein solcher Anlass ergab. Jürgen Saal, Schulbereichsleiter der Regierung von Mittelfranken, befasste sich in seinem Grußwort insbesondere mit dem pädagogischen COOL-Ansatz, den er als interessante Ergänzung zum herkömmlichen Unterricht hervorhob.
Alle drei Ehrengäste gratulierten der Schule und wünschten viel Erfolg bei der Weiterentwicklung des Schulprofils, das durch diese zwei Zertifizierungen deutlich geschärft wurde. Übereinstimmend waren am Ende der Veranstaltungen in den angebotenen Foren alle Akteure der Meinung, dass diese Auszeichnungen nun eine Verpflichtung darstellen, nicht stehen zu bleiben sondern den eingeschlagenen Weg konsequent und kontinuierlich weiterzuverfolgen. Die gelungene Veranstaltung gab hierfür einen großen Motivationsschub.

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