Markenzeichen der Stadt Nürnberg

Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 402 / 18.04.2024

Luftqualität: Nürnberg bereitet sich auf neue Grenzwerte vor

In Nürnberg werden alle geltenden Grenzwerte nach der 39. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) eingehalten und die Konzentrationen der Luftschadstoffe weisen einen abnehmenden Trend auf. Das zeigte ein aktueller Bericht der Verwaltung im Stadtrat am Mittwoch, 17. April 2024. Der Stadtrat beschloss, das engmaschige Messprogramm insbesondere für Stickstoffdioxid (NO2) fortzusetzen, um sich bestmöglich auf die von der Europäischen Union (EU) geplante Verschärfung der Grenzwerte bis 2030 vorzubereiten.

„Auch wenn wir als Stadt derzeit nicht gesetzlich dazu verpflichtet sind, den Luftreinhalteplan fortzuschreiben, ist es unser erklärtes Ziel, die Luftqualität im Stadtgebiet weiter zu verbessern“, so Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit. „Insbesondere die Nürnberger Bemühungen zur Verkehrswende sind wichtig für den Schutz unserer Gesundheit. Es muss aber auch der Schadstoffausstoß an den Quellen beim Verkehr und in der Industrie stärker angegangen werden. Hier ist der EU-Gesetzgeber gefragt.“

In Deutschland gehören Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid (SO2), Feinstaub (PM) und Ozon (O3) zu den wichtigsten Luftschadstoffen. Im Februar 2024 haben sich das EU-Parlament und der Rat der EU-Staaten auf neue europäische Grenzwerte für die Luftqualität bis 2030 geeinigt. Die Grenzwerte sollen so enger an die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation von 2021 angepasst werden.

Die neue Luftqualitätsrichtlinie der EU sieht schärfere Grenzwerte vor, die bis 2030 einzuhalten sind. So sollen unter anderem Jahresgrenzwerte für Schadstoffe, die nachweislich die menschliche Gesundheit am stärksten beeinträchtigen, gesenkt werden. Das bedeutet zum Beispiel bei NO2 eine Senkung des Grenzwerts von 40 Mikrogramm pro Qubikmeter (μg/m³) auf 20 μg/m³ und bei Feinstaub PM 2,5 von 25 μg/m³ auf 10 μg/m³.

In Nürnberg werden die meisten der zukünftigen EU-Grenzwerte schon heute eingehalten beziehungsweise können bis 2030 eingehalten werden. Derzeit ist noch nicht bekannt, ob der verschärfte NO2-Grenzwert in Nürnberg sicher eingehalten werden wird. Derzeit wird ein Prognosetool entwickelt, um das Potenzial von Maßnahmen auf städtischer Ebene genauer beziffern zu können.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Luftqualität in Nürnberg signifikant verbessert. Die Luftqualität reicht in Nürnberg wie in allen deutschen Großstädten jedoch noch nicht aus, um negative gesundheitliche Auswirkungen zu verhindern oder auszuschließen. Luftschadstoffe wie NO2, SO2, Feinstaub (PM) und O3 können vor allem bei Kindern und Personen mit Vorerkrankungen zu akuten, kurzfristigen gesundheitlichen Beschwerden, aber auch zu langfristigen Krankheitsverläufen führen. Zudem beeinträchtigen Luftschadstoffe das Ökosystem nachhaltig.

Maßnahmen zur Reinhaltung der Luft finden sich in der EU-Richtlinie 2008/50/EG. Diese wurde in Deutschland mit der 39. BImSchV umgesetzt und regelt vor allem Grenzwerte für Luftschadstoffe sowie Mess- und Berichtspflichten.    let

Weitere fachliche Erläuterungen finden sich im Sachbericht zur Luftqualität, der im Stadtrat am 17. April 2024 als Tagesordnungspunkt vier vorgestellt wurde online unter: https://amtsinfo.stadt.nuernberg.de/si0056.asp?__ksinr=15752.    

Umfangreiche Informationen über die Luftqualität in Nürnberg unter: www.nuernberg.de/internet/umweltamt/luftreinhalteplanung.html

Tagesaktuelle Daten zur Außenluft unter: https://www.nuernberg.de/internet/umweltdaten/aussenluft.html