Nr. 645 / 30.05.2025
Die Stadt Nürnberg verfolgt das Ziel, die Zahl der Stadtbäume nachhaltig zu erhöhen. Bereits im Frühjahr wurden 503 Bäume gepflanzt – ein deutliches Zeichen dafür, dass der Trend zu Neu- und Nachpflanzungen auch 2025 anhält. Eine besondere Herausforderung bei Baumpflanzungen stellt die dichte unterirdische Infrastruktur dar. Leitungen für Strom, Wasser, Gas, Telekommunikation und Entwässerung verlaufen hier auf engstem Raum. Oft verhindert dies die Pflanzung neuer Bäume.
Nun haben sich das Verkehrs- sowie das Stadtplanungs- und das Umweltamt, der Eigenbetrieb Stadtentwässerung und Umweltanalytik (Sun) und der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) auf ein gemeinsames Vorgehen für mehr Baumpflanzungen entlang der Kanalisation verständigt. Ziel ist es, verbindliche Regelungen für Pflanzung, Pflege und Kontrolle von Bäumen in Kanal-Schutzstreifen zu schaffen. Dieser verbindliche Rahmen sorgt einerseits für die ökologische Aufwertung des städtischen Raums und gewährleistet andererseits die Sicherheit und Zugänglichkeit der Kanalanlagen.
Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter Christian Vogel zeigt sich sehr zufrieden mit der getroffenen Vereinbarung: „In einer historisch dicht bebauten Großstadt wie Nürnberg ist jeder neu gepflanzte Baum ein Gewinn. Hinter jeder Pflanzung stehen Wochen intensiver Planung und Abstimmung. Ich freue mich, dass unsere städtischen Dienststellen erneut so gut zusammengearbeitet haben. Letzlich gewinnen die Nürnbergerinnen und Nürnberger, denn jeder neue Baum hilft uns im Kampf gegen den Klimawandel in der Stadt.“
Ein erstes sichtbares Ergebnis der Vereinbarung zeigt sich in der Sperberstraße. Im Frühjahr wurden dort gegenüber der Hausnummer 32 zwei Winterlinden gepflanzt. Trotz Lage im Bereich der Kanalachse sind sie aufgrund ihres Wurzelverhaltens für den Standort geeignet.
„Ich begrüße die neue Vereinbarung ausdrücklich“, erklärt Britta Walthelm, Erste Werkleitung von Sun und Referentin für Umwelt und Gesundheit. „In einer Großstadt wie Nürnberg ist der Platz für Bäume knapp – umso wichtiger ist es, neue Möglichkeiten für mehr Stadtgrün zu schaffen. Die Regelung, dass Bäume nun auch innerhalb des Schutzstreifens von Kanälen gepflanzt werden dürfen, sofern ihre Wurzeln die Leitungen nicht beeinträchtigen, ist ein wichtiger Schritt für mehr Lebensqualität, Klimaschutz und Biodiversität im urbanen Raum.“
Planungs- und Baurefrent Daniel F. Ulrich ergänzt: „Der Schutz der unterirdischen Infrastruktur wird nun in ein vernünftiges Verhältnis zur Notwendigheit der Pflanzung von Bäumen gesetzt. Auch wenn das bedeuten kann, dass bei Reparaturen Bäume wieder gefällt werden müssen, so ist doch der Weg, den wir nun gemeinsam gehen, dringend nötig und richtig!“
Mehr Bäume bedeuten mehr Schatten, kühlere Straßen, sauberere Luft und Lebensraum für Tiere – ein Gewinn für alle Nürnbergerinnen und Nürnberger. Die neue Vereinbarung steht exemplarisch für nachhaltige Stadtentwicklung, die ökologische und technische Anforderungen vereint. tom
Weitere Informationen zum Thema Bäume in der Stadt unter nuernberg.de/internet/soer_nbg/baeume.html.