Der Nürnberger Stadtrat hat in seiner Sitzung am Mittwoch, 25. Juni 2025, über die Ergebnisse und Empfehlungen der vorliegenden Konzeptstudie für die Nachnutzung des Kaufhof-Gebäudes beraten und das weitere Vorgehen rund um das ehemalige Warenhaus beschlossen.
Mit dem Erwerb des Kaufhofs hat die Stadt Nürnberg die Chance genutzt, die künftige Nutzung und die Entwicklung dieser Schlüsselimmobilie in der Nürnberger Innenstadt aktiv zu gestalten. Zur Untersuchung der Nachnutzungs- und Entwicklungsperspektiven für das Gebäude und sein städtebauliches Umfeld wurde die BBE Handelsberatung GmbH gemeinsam mit der IPH Handelsimmobilien GmbH im Dezember 2024 von der Stadtverwaltung mit der Erstellung einer Konzeptstudie beauftragt. Ziel war es, die Potenziale und Machbarkeiten des Areals aus unterschiedlichen Perspektiven zu analysieren und zu bewerten.
Oberbürgermeister Marcus König: „Wir wollen, dass dieses zentrale Schlüsselareal mit Kaufhof und City-Point in unserer Innenstadt eine neue Zukunft bekommt und zu einem attraktiven sowie lebendigen Ort im Herzen unserer Stadt wird. Mit dem Beschluss des Stadtrats haben wir nun eine weitere wichtige Weichenstellung für unsere Innenstadtentwicklung vorgenommen. Die priorisierte vertiefte Prüfung der großen Lösung bietet uns die Chance, gleich mehrere zentrale Gebäude sinnvoll zusammenzudenken und neue Impulse für unser Stadtzentrum zu setzen. Aber auch die parallel laufende Prüfung der kleinen Lösung mit einer zukunftsfähigen Nutzungskombination für den Kaufhof hält uns flexibel. Es ist richtig und notwendig, bei beiden Lösungen besonders auf eine wirtschaftlich tragfähige und für Investoren interessante Nutzung zu setzen, die den städtischen Haushalt nicht weiter belastet und gleichzeitig zur nachhaltigen Belebung unserer Innenstadt beiträgt.“
Dr. Andrea Heilmaier, Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin: „Ich freue mich sehr über die breite Zustimmung des Nürnberger Stadtrats zum weiteren Vorgehen rund um das Kaufhof-Areal. Nun können wir gezielt an der Ausgestaltung der nächsten Schritte arbeiten. Wir wollen ein lebendiges, modernes Quartier schaffen, das unsere Innenstadt nachhaltig stärkt und belebt. Besonders ein attraktiver Nutzungsmix aus Handel, Gastronomie, Wissenschaft und weiteren Optionen wie einer Kongress- und Hotelnutzung oder der Nutzung des Dachs bietet die beste Möglichkeit, hier eine wirtschaftlich tragfähige sowie zukunftsfähige Nutzung umzusetzen.“
Auf Grundlage einer breiten methodischen Basis, die unter anderem eine Öffentlichkeitsbeteiligung, eine Nutzerbefragung sowie eine fachliche Bewertung umfasste, entwickelten die Gutachter zwei Nutzungsszenarien, die als „kleine Lösung“ und „große Lösung“ bezeichnet werden. Wesentliches Augenmerk wurde dabei auf die Prämisse der Wirtschaftlichkeit der Nachnutzungen gelegt. Die „kleine Lösung“ umfasst das Kaufhof-Gebäude einschließlich Parkhaus und das im städtischen Eigentum befindliche Zeughaus. Die „große Lösung“ bezieht darüber hinaus den benachbarten City-Point samt Parkhaus mit ein, der im Eigentum der Versicherungskammer Bayern (VKB) steht. Für beide Szenarien wurden darüber hinaus in der Studie jeweils (mögliche) wirtschaftlich tragfähige Nutzungskombinationen formuliert.
Abgeleitet aus den Ergebnissen der umfassenden Analyse empfahl die BBE Handelsberatung GmbH zusammen mit der IPH Handelsimmobilien GmbH für die weitere Entwicklung eine vertiefte Prüfung der „kleinen“ und „großen Lösung“ sowie eine Marktsondierung zur fundierten Einschätzung des Investoren- und Immobilienmarkts. Diesen Empfehlungen folgte der Nürnberger Stadtrat in seiner Sitzung und hat die Stadtverwaltung auf Basis der Ergebnisse der Studie mit den nächsten Schritten zur künftigen Entwicklung des ehemaligen Kaufhof-Areals beauftragt.
Vorrangig soll dabei die vertiefte Prüfung der sogenannten „großen Lösung“ erfolgen. Sie bietet der Studie zufolge mit einer gemeinsamen Entwicklung von Kaufhof und City-Point großflächige positive Effekte für das gesamte Innenstadtareal. Ihr Vorteil liegt in der Möglichkeit, die Nutzungen optimal auf die Gebäude zu verteilen und dadurch hohe wirtschaftliche Synergien im Areal zu schaffen. Empfohlen wird die Weiterverfolgung einer Kombination aus universitären Einrichtungen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Handels-, Gastronomie- und Büroflächen, Hotelnutzung sowie einem Tagungs- und Kongresszentrum. Im Rahmen einer vertieften Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und Marktsondierung gilt es jetzt im weiteren Prozess, die konkrete Zuordnung der identifizierten möglichen Nutzungen zu den einzelnen Gebäudeteilen (Kaufhof, City-Point und Zeughaus) detailliert zu prüfen. Dies wird in enger Abstimmung mit der Versicherungskammer Bayern (VKB) als Eigentümerin des City-Points durchgeführt.
Parallel dazu soll auch die „kleine Lösung“, bestehend aus dem Kaufhof sowie dem benachbarten Zeughaus, weiter vertieft werden. Sie bietet aus Sicht der Expertinnen und Experten der Konzeptstudie Vorteile im Hinblick auf eine flexible Umsetzung und eine größere Unabhängigkeit von externen Partnern. Aus der Analyse ergeben sich für den Kaufhof auch hier verschiedene wirtschaftlich tragfähige Nutzungskombinationen. Aufgrund des besonderen Mehrwerts, der sich daraus für die Stadt ergeben kann, empfiehlt die Studie daher für die „kleine Lösung“ die Konkretisierung eines Nutzungsmixes aus Universität, Bildung, Forschung, Handel, Gastronomie und einem Dachgarten sowie andererseits eine Kombination aus Hotel, Büroflächen und einem Convention Center.
Die Erstellung der Konzeptstudie zum Kaufhof-Gebäude wurde durch Mittel des Freistaats Bayern aus dem Bayerischen Städtebauförderprogramm unterstützt. let
Aktuelle Informationen zum Kaufhof-Gebäude unter:
https://www.nuernberg.de/internet/stadtportal/kaufhof.html