Markenzeichen der Stadt Nürnberg

Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 739 / 01.07.2025

Einladung zur Bürgerbeteiligung: Gestaltung des neuen Wetzendorfer Parks

Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) ist mit der Gestaltung des Wetzendorfer Parks im Rahmen der Entwicklung des neuen Stadtquartiers Wetzendorf beauftragt. Am Montag, 14. Juli 2025, um 17.30 Uhr wird Ronald Höfler, kaufmännischer Sör-Werkleiter, mit der Sör-Projektleitung und der Uniola GmbH Landschaftsarchitektur Stadtplanung im BauindustrieZentrum Nürnberg-Wetzendorf, Parlerstraße 67, die ersten Ideen und einen Zeitplan für die Realisierung des Parks vorstellen und mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern in den Dialog gehen. 

Das Quartier umfasst im Nordwesten Nürnbergs rund 31 Hektar und bietet Raum für etwa 2 800 Einwohnerinnen und Einwohner. Etwa ein Drittel der Gesamtfläche wird zu abwechslungsreichen Grün- und Freiflächen umgestaltet. Der neue Park dient dann zum einen der Naherholung der Quartiersbewohner, zum anderen ist er Teil eines integrierten Freiraumkonzepts für den Nordwesten der Stadt. „Es ist uns wichtig, die Bürgerschaft von Beginn an dabei zu haben“, so Ronald Höfler. „Wir wollen gemeinsam Wünsche und Bedarfe für dieses neue Quartier ermitteln und diesen Park zu einem Park für alle machen“.

Das heute vorwiegend landwirtschaftlich genutzte Areal liegt am nordwestlichen Stadtrand, südlich der Schleswiger Straße und nördlich der Parlerstraße am Wetzendorfer Landgraben. Es soll ein Ort entstehen, an dem es sich gut leben und arbeiten lässt – und das möglichst nachhaltig. Dafür werden neben dem Park am Ende auch kurze Wege und eine neue Kita sorgen.

Nachhaltig und klimagerecht
Der Wetzendorfer Park wird wichtige Aufgaben im Sinne einer nachhaltigen und klimagerechten Stadtentwicklung erfüllen, die über die reine Quartiersentwicklung hinausgehen. Der Umgang mit wertvollem Grund und Boden ist dabei zukunftsweisend: Der Park soll mehreren Anforderungen – Hochwasserschutz, Sport-, Spiel- und Freizeitnutzung sowie ökologischem Mehrwert und Ruheraum – gleichzeitig gerecht werden. Geplant ist ein attraktives Wegenetz, das zum Spazierengehen und zur Bewegung einlädt. Ziel ist es, durch weitere neue Parkanlagen den Druck auf die öffentlichen Grünflächen zu mindern, der in der wachsenden Stadt stetig zunimmt.

Im neuen Park wird es Gewässer geben, bei denen die Aspekte Hochwasserschutz, Ökologie und Freizeitgestaltung eine besondere Rolle spielen. Insbesondere wird der Park Rückhalteräume für Regenwasser enthalten. Die auf dem Areal verlaufenden Gewässer Wetzendorfer Landgraben und Seegraben werden, unter Erhalt der bestehenden Biotope, naturnah umgebaut und zusammengelegt. Die Niedrigwasserführung wird damit verbessert. Sör wird außerdem Ufer, Sohle und Saum naturnah gestalten, sodass ein ökologisch aufgewerteter Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten entsteht. Für Parkbesuchende werden Naturerlebnismöglichkeiten am Gewässer geschaffen.

Wassermanagement im neuen Quartier
Grundlagen für das Wassermanagement im neuen Quartier sind die Konzepte des wassersensiblen Bauens und der blaugrünen Infrastruktur. Flächen für Grünanalagen und Wasserbereiche werden so miteinander kombiniert, dass Regenwasser dort gehalten und genutzt werden kann, wo es fällt. Im gesamten Gebiet gibt es keinen Regenwasserkanal. Entwässerungsmulden, Retentionsflächen und Baumrigolen werden Regenwasser aufnehmen, an der Oberfläche reduzieren, in Speichern zurückhalten und gedrosselt ableiten. Sogenannte Baumrigolen werden hier erstmals in Nürnberg großflächig eingesetzt. Dabei handelt es sich um unterirdische Auffangbecken für Regenwasser, die sich unterhalb eines Baumstandorts befinden. Damit wird nicht nur der jeweilige Baum optimal mit Wasser versorgt, die Baumrigolen entlasten außerdem das Niederschlagswassersystem und sorgen bei Hitze durch das verdunstende Wasser für Kühlung.

Auf dem Baufeld wurden im Zuge der archäologischen Baubegleitung bereits erste Grabungen abgeschlossen. Die Archäologen haben Spuren einer zwischen 1300 und 700 v. Chr. errichteten Siedlung gefunden. Die Fläche muss nun komplett umgegraben und untersucht werden. Alle Fundstücke werden ausgegraben und für weitere wissenschaftliche Untersuchungen konserviert. Das wird etwa zwei Jahre dauern. Erst dann kann mit den Bauarbeiten begonnen werden. Damit wird nicht vor 2029 gerechnet.    jos

Detaillierte Informationen unter: https://www.nuernberg.de/internet/soer_nbg/wetzendorfer_park.html

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