Nr. 1188 / 29.10.2025
Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) beginnt mit dem Bau eines neuen Hesperidengartens in der Johannisstraße 41, der die drei bestehenden Hesperidengärten ergänzen wird. Am Mittwoch, 29. Oktober 2025, haben Oberbürgermeister Marcus König und Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter Christian Vogel gemeinsam mit Ferdinand Hirschfelder, Erster Vorsitzender des Bürgervereins St. Johannis-Schniegling-Wetzendorf e. V., den Baustart feierlich mit einem Spatenstich besiegelt. Die Arbeiten sollen im Herbst 2026 abgeschlossen sein.
„Die Hesperidengärten sind wichtige Grünflächen im dicht bebauten Stadtteil St. Johannis. Mit dem neuen Hesperidengarten erweitern wir nicht nur das wertvolle grüne Erholungsangebot, sondern setzen auch ein Zeichen für eine lebenswerte und nachhaltige Stadtentwicklung. Die historischen Gärten von St. Johannis gehören zur Geschichte und zur Identität des Stadtteils und bieten einen Ort, an dem Bürgerinnen und Bürger sowie Touristinnen und Touristen die Natur inmitten der Stadt genießen können. Deshalb haben wir von Anfang an durch Bürgerbeteiligung viele Menschen eingebunden, um einen Garten für alle schaffen zu können“, so Oberbürgermeister Marcus König. „Ein besonderer Dank gilt dem Bürgerverein St. Johannis und insbesondere dem leider verstorbenen Ehrenvorsitzenden Roland Cantzler. Über Jahrzehnte hat der Bürgerverein ganz beharrlich gemahnt, diese Chance zur Schaffung eines vierten Hesperidengartens zu nutzen.“
Bürgermeister Christian Vogel ergänzte: „Es freut mich sehr, dass der Spatenstich für den vierten Hesperidengarten heute erfolgt ist. Mit dieser Maßnahme erschaffen wir aus einer ehemaligen Industriebrache ein wertvolles Stück Stadtnatur für Nürnberg. Unser Ziel ist es, die Gärten in ihrer Gesamtheit wiederherzustellen. Angesichts des sehr hohen Grünflächendefizits im Stadtteil St. Johannis erachten wir den Ausbau der Grünanlage auf der gesamten Grundstücksfläche als sinnvoll und als Gewinn für alle Bürgerinnen und Bürger.“
Auf dem Gelände entsteht eine barrierefreie Gartenanlage, die die Tradition der Hesperidengärten in zeitgemäßer Form neu interpretiert. Symmetrische Achsen, klar lesbare Parterres und Zonierungen sowie Zitruspflanzen, die an die goldenen Äpfel der Hesperiden aus der griechischen Mythologie erinnern, verbinden historische Elemente mit moderner Gartengestaltung. Die Mauern der ehemaligen Pinselfabrik werden zum Teil erhalten und als Brüstungsmauern sowie Pergola-Rückwand in den Garten integriert. Zwei neue Kunstwerke werden künftig die Anlage schmücken.
Die Gartenanlage gliedert sich in vier Bereiche. Das nördliche Gartenparterre wird durch Schmuckstaudenbeete, schattige Sitzgelegenheiten und ein zentrales Kunstwerk geprägt. Es ist über das Sichard’sche Tor, das die Altstadtfreunde Nürnberg der Stadt zur Verfügung stellen, mit dem Kabinettgarten verbunden. Dieser liegt im Bereich der ehemaligen Pinselfabrik und ist von den erhaltenen Mauern umgeben, die als Brüstungs- und Pergola-Rückwand dienen. Hier finden sich artenreiche Staudenbeete, Zitruspflanzen in Kübeln, Sitznischen und ein barrierefreier Mittelgang. Das sich anschließende Entrée bildet die zentrale Mitte der Anlage: Eine wassergebundene Platzfläche dient der Orientierung und sorgt gleichzeitig für barrierefreie Wegeverbindungen zu den bestehenden Gärten, ein runder Brunnen im Mittelpunkt zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Im Süden befindet sich ein kleines Wäldchen, genannt „Bosco“, mit Altbaumbestand. Die Wege werden in diesem Bereich aufgeständert, so dass sich der bodendeckende Unterwuchs im Wäldchen ungestört entwickeln kann und die empfindlichen Wurzelbereiche der Bäume geschützt bleiben. Eine Sprühnebelanlage sorgt für temporäre Kühlung und erhöht die Aufenthaltsqualität an heißen Tagen.
Nach Fertigstellung des neuen Hesperidengartens wird zudem die östlich angrenzende Stellplatz- und Baustelleneinrichtungsfläche entsiegelt und in einen attraktiven, begrünten und barrierefreien Zugang zu den Gärten umgewandelt. Ein wassergebundener Fußweg mit Granitpflasteruntergliederung und begleitenden Sitzbänken, Rosenbeeten und drei Zierapfelbäumen leiten zum Eingang des Gartens. Eine ruhige Rasenfläche mit Blumenzwiebeln, Solitärbaum und einem kurzen Verbindungsweg zum vorhandenen Spielplatz Riesenschritt erweitern den Zugangsbereich optisch.
Die Gesamtkosten für das Projekt betragen rund 2,6 Millionen Euro. Es wird mit rund 1,9 Millionen Euro von der Regierung von Mittelfranken im Rahmen des Bayerischen Städteförderungsprogramms „Initiative Flächenentsiegelung“ gefördert. let
Detaillierte Informationen unter: https://www.nuernberg.de/internet/soer_nbg/hesperidengaerten.html