Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 978 / 30.09.2019

Nürnberger PflegeQualitätsOffensive –
Ergebnisse der Befragung in Pflegeheimen

„Was gefällt Ihnen? Was müsste man verbessern?“ Mit diesen beiden Fragen fand im Juni als Teil der Nürnberger Pflegequalitätsoffensive eine Befragung in Nürnberger Pflegeheimen statt, die sich vor allem an die Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige und Beschäftigte richtete.
Ein Kurzbericht steht nun auf der Tagesordnung des Sozialausschusses am Donnerstag, 10. Oktober 2019.

„Auch wenn ich mir mehr Antworten gewünscht hätte, bin ich keineswegs unzufrieden“, sagt Sozialreferent Reiner Prölß. „Die Befragung zeigt, dass unter den gegebenen schwierigen Rahmenbedingungen sehr gute Arbeit geleistet wird, die auch von den Betroffenen wahrgenommen und geschätzt wird. Damit wird das verzerrte Bild von den Zuständen in der stationären Pflege hoffentlich ein wenig korrigiert und das Image der Pflege in der Öffentlichkeit verbessert.“

Beteiligt haben sich 33 Pflegeheime (von 54). Diese repräsentieren ungefähr 3 600 Bewohnerinnen und Bewohner (Anzahl Pflegeplätze). Insgesamt sind 591 Antwortkarten ausgefüllt worden, verteilt auf 173 Bewohnerinnen und Bewohner, 232 Angehörige, 107 Beschäftigte und 79 „Sonstige“ oder nicht gekennzeichnete Karten.

„Der Rücklauf war leider eher mäßig – trotz umfangreicher ‚Werbung‘ und logistischer Unterstützung durch das Seniorenamt“, sagt Dieter Rosner, Leiter des Seniorenamts. „Aber wir haben alle Schritte gemeinsam mit den wichtigsten Trägern in einer Arbeitsgruppe abgestimmt.“ Es galt, die Balance zu halten zwischen Selbstbestimmung und Gestaltungsfreiheit der Heime und schärferer Kontrolle des Rücklaufs. „Dazu kommt, dass wir mit der Aktion Neuland betreten haben. Bislang hatte noch keine derartig konzertierte Befragung in Nürnberger Pflegeheimen stattgefunden“, so Rosner weiter.

Zusammengefasst ergibt sich aus den Aussagen und Bewertungen der einzelnen Personengruppen folgendes Bild:

  • Insgesamt überwiegt bei Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den Angehörigen tendenziell eine positive Bewertung des Lebens im Heim. Besonders die „eigentlich Betroffenen“, das heißt die Bewohnerinnen und Bewohner, loben am häufigsten das Personal und die gesamte Einrichtung als solche.
  • Angehörige haben sich oft sehr ausführlich geäußert. Darin drückt sich ihr persönliches Verantwortungsbewusstsein gegenüber den pflegebedürftigen Familienangehörigen aus. Auch bei den Angehörigen überwiegt eine positive Sichtweise.
  • Einzelne Versorgungsbereiche werden positiv wie auch kritisch gesehen. So werden das Essen beziehungsweise die Verpflegung sowohl gelobt als auch kritisiert ebenso das Personal und andere Bereiche. Es gibt also keine „eindeutigen“ Faktoren, die das Leben im Heimalltag grundsätzlich bestimmen.
  • Beim Personal finden sich mehr kritische Äußerungen, was nicht zuletzt auch die Aussagen zum Personalmangel von den Bewohnerinnen und Bewohnern und den Angehörigen widerspiegelt. Besonders bedeutsam sind für Mitarbeitende gute Kommunikations- und Teamstrukturen.

„Die Befragung zeigt“, so Prölß, „dass der Heimalltag keineswegs von negativen Auswüchsen geprägt ist. Im Gegenteil – es besteht eine hohe Wertschätzung und Zufriedenheit der Pflegebedürftigen mit ihrer Einrichtung insgesamt und den dort arbeitenden Menschen, die täglich ihr Bestes geben, um ihnen ein lebenswertes Zuhause zu bieten.“

Gestärkt durch diese Befunde ist geplant, die Aktion in etwa zwei Jahren zu wiederholen mit dem Ziel alle Nürnberger Heime zur Teilnahme zu animieren und die Beteiligung an der Befragung durch intensive Werbung zu erhöhen.

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