Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 718 / 16.07.2020

650 Jahre Stadtbibliothek: Ideen gesucht!

Ende des Jahres wird die Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg 650 Jahre alt. Ab dem Herbst soll das mit einem vielfältigen Programm gefeiert werden – digital und vor Ort. Für die Umsetzung der literarischen Roadshow „Worte. Leben. Stadtgesellschaft“ sucht die Nürnberger Koordinierungsstelle für Literatur kreative Veranstaltungsformate, die die Geschichte und wertvollen schriftlichen Kulturgüter der Bibliothek in Szene setzen. Bewerben können sich Einzelpersonen, aber auch Kollektive mit ihren kreativen Projektideen bis 31. August 2020.  
 
Die Stadtbibliothek ist auf der Suche nach Veranstaltungsformaten, die sich mit Wort, Schrift und Text auseinandersetzen und gerne unter Einbezug der wertvollen Blätter und Bücher aus den Magazinen die Geschichte der Stadtbibliothek spannend neu erzählen. Gewünscht sind Projekte, die im öffentlichen Raum leicht umzusetzen sind. Der Bezug zu Nürnbergs Tradition als Drucker- und Verlegerstadt, als Produktionszentrum von Handschriften, Buchmalerei und Druckgrafik sowie zur „Wissenssammlung“ der Stadtbibliothek soll in kreativer, performativer und erlebbarer Weise hergestellt werden. Dabei sind Aktionen, die an verschiedenen Orten, also mehrfach stattfinden können – daher die Titel „Roadshow“ – sehr wünschenswert.
 
Welche Formate sind besonders erwünscht? 
Die Konzeption sollte auf die in den Blick genommenen Orte, die dort mögliche Zahl der Besucherinnen und Besucher und die Zielgruppen abgestimmt sein. Dies können zum Beispiel U-Bahnen, Feste an öffentlichen Plätzen, Stadtteilläden, Sportevents, Wände, Parks oder ähnliches sein. Die Orte sollen auch unter den Corona-Hygienevorschriften gut geeignet sein. Nürnbergs Stadtgesellschaft, die Kundinnen und Kunden der Stadtbibliothek sowie Nürnbergs Touristen und Gäste sind kulturell und sprachlich divers. Eine Teilhabe aller liegt den Initiatorinnen und Initiatoren des Wettbewerbs besonders am Herzen.
 
Wer kann sich bewerben?
Es können sich einzelne Personen aber auch Kollektive aus Autorinnen und Autoren, Künstlerinnen und Künstlern, Musikerinnen und Musikern sowie Personen aus der Kreativwirtschaft aus Nürnberg und der Metropolregion bewerben. Besonders spartenübergreifende Projekte und Aktionen sind wünschenswert. Eine kleine Zusammenstellung von wichtigen historischen Dokumenten zur inhaltlichen Ausarbeitung wird von der Stadtbibliothek zur Verfügung gestellt. Online kann man bereits auf der Website der Stadtbibliothek unter https://www.nuernberg.de/internet/stadtbibliothek/altbestaende.html oder https://hausbuecher.nuernberg.de/ einen Eindruck bekommen.  
 
In welchem Zeitraum sollen die Veranstaltungen stattfinden?
Der grobe Zeitrahmen ist von Oktober 2020 bis spätestens März 2021. Nach der Auswahl der Projekte werden diese mit den anderen Aktivitäten der Stadtbibliothek abgestimmt und ein geeigneter Termin für die Aufführung beziehungsweise die Aktion koordiniert.
 
Wer wählt die Projekte aus?
Eine fünfköpfige, fachkundige Personengruppe aus dem Leitungsteam der Bibliothek sowie anderen Kulturdienststellen wird eine Auswahl treffen.
 
Welche Kosten können beantragt werden?
Die von der Jury ausgewählten Personen beziehungsweise Personengruppen erhalten jeweils ein Honorar von 1 000 Euro (bei nachgewiesener Umsatzsteuerpflicht zuzüglich der gesetzlichen Umsatzsteuer). Damit ist die gesamte Arbeitsleistung der Künstlerin / des Künstlers / der Künstlergruppe, bestehend aus Konzept, Vorbereitung, Durchführung, Auf- und Abbau, abgegolten. Das Honorar multipliziert sich nicht mit der Anzahl der an dem Projekt beteiligten Personen.
 
Welche Spielorte und Projektpartner können einplant werden?
Neben dem öffentlichen Raum stehen als mögliche Spielorte und zugleich als Projektpartner die Stadtbibliothek Zentrum, alle Stadtteilbibliotheken, Schulbibliotheken, die Fahrbibliothek und die Stadtteilläden zur Verfügung. Die genaue Abstimmung und Koordination der Roadshow mehrerer ausgewählter Projekte erfolgt gemeinsam mit der Projektleitung.
 
Bis wann kann die Projektidee einreicht werden?
Bewerbungsschluss ist Montag, 31. August 2020. Eine Entscheidung über die Projekte fällt im September 2020.  
 
Was soll die Projektidee enthalten?
Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen ihre konkrete Projektidee inklusive möglicher Aufführungsorte auf maximal einer DIN-A4-Seite darlegen. Außerdem benötigt die Jury für die Auswahl einen Kostenplan, inklusive der Gesamtkosten, Kontaktinformationen inklusive E-MailAdresse und Telefonnummer.
 
Vergabevoraussetzungen
Es werden einzelne Projekte gefördert, die im Stadtgebiet von Nürnberg stattfinden. Die Vorlage eines Exposés beziehungsweise einer Projektbeschreibung ist erforderlich. Der Zuschuss ist zurückzuzahlen, sollte das Projekt von Seiten der Antragsteller nicht realisiert werden.
 
Bewerbungsanschrift
Die vollständigen Projektideen sind per E-Mail unter literaturspiegel@stadt.nuernberg.de einzureichen. Telefonisch können unter der Nummer 09 11 / 2 31-20 217 mit Projektleiterin Kathleen Röber erste, auch noch unkonkrete Ideen gerne besprochen werden.
 
Hintergrund
Zu den vielen Superlativen, mit denen sich die Stadt Nürnberg schmücken darf, zählt auch die lange Tradition eines öffentlichen Zugangs zu Informationen: Seit 650 Jahren werden hier Büchersammlungen für eine allgemeine Nutzung angeboten. Die Stadtbibliothek Nürnberg blickt auf eine bemerkenswert lange Geschichte mit einzigartiger Kontinuität zurück. Denn sie befindet sich seit dem 30. Dezember 1370 durchgehend in kommunaler Trägerschaft. Im Verlauf der Jahrhunderte sind ihr kostbare, bis in das 9. Jahrhundert zurückreichende Handschriften sowie seltene Drucke von der Erfindung der Druckkunst bis in die Gegenwart zur Aufbewahrung übertragen worden. In den Magazinen lagern historisch wertvolle, kuriose und lustige Handschriften, Drucke, Karten, Grafiken oder Briefe – vieles davon ist auch in Nürnberg entstanden. 

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