Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 805 / 10.08.2021

Performative Kunst auf dem nördlichen Lorenzer Platz

Im Zuge der „Nürnberger City Werkstatt“ laden seit einigen Wochen auf dem nördlichen Lorenzer Platz vor dem Heimatministerium mobile Grüninseln zum Verweilen ein und sorgen für mehr Aufenthaltsqualität in der Nürnberger Innenstadt. Ab Freitag, 13. August 2021, kommt das künstlerische Projekt „Haus of Skala – Otakar Skala feat. Lorenzer Platz“ hinzu. Es handelt sich um ein multimediales Projekt, dessen Bausteine sich seit dem Jahr 2020 entwickeln und sich nun erstmals gemeinsam auf dem nördlichen Lorenzer Platz manifestieren.

Nürnbergs Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent Dr. Michael Fraas sagt hierzu: „Wir zünden die nächste Stufe der ‚Nürnberger City Werkstatt‘. Mit einer temporären Begrünung und nun auch mit kreativen Events bringen wir frischen Wind in den neuen Begegnungsort am nördlichen Lorenzer Platz und setzen wichtige Impulse für die Entwicklung der gesamten Innenstadt. So gelingt es uns, im Rahmen der ‚Nürnberger City Werkstatt‘ gemeinsam mit Gewerbetreibenden, Kulturschaffenden sowie den Bürgerinnen und Bürgern Experimentierräume aktiv zu gestalten und die Innenstadt zum urbanen Erlebnisraum zu machen.“

Nürnbergs Kulturbürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner betont: „Mit der öffentlichen Bespielung des Lorenzer Platzes bringen wir Kunst direkt zu den Menschen. Räume in der Stadt für temporäre künstlerische und kulturelle Interventionen bereit zu stellen, ist nicht nur ein wichtiges Anliegen der Kulturstrategie der Stadt Nürnberg, sondern auch vor dem Hintergrund Corona-bedingt reduzierter Präsentationsmöglichkeiten eine kulturpolitische Notwendigkeit. Dass wir hier mit einer Sonderförderung für Open-Air-Formate zur Umsetzung des spannenden Projekts entscheidend beitragen konnten, freut mich ganz besonders.“

Der Künstler Otakar Skala greift in seiner Arbeit in zeitgenössischer Anmutung auf Themen wie die identitätsstiftenden Widersprüche zwischen Lust und Sünde oder Gut und Böse zurück, und aus seinen performativen Rollen heraus können Parallelen zu Urbildern biblischer Gestalten abgeleitet werden. Folgt man der Einladung in das „Haus of Skala“, so taucht man in eine Welt ein, die sich mit gesellschaftlichen Rollenbildern, Popkultur und den fluiden Grenzen zwischen Video, Performance und Installation auseinandersetzt.

Otakar Skalas vielschichtige künstlerische Arbeit geht weit über den ästhetischen Aspekt hinaus: er spielt mit gesellschaftlich konstruierten Stereotypen und Stigmata, hinterfragt sie kritisch und weist in seiner Bildersprache auf ihre wiederholte Zitierung in der (Pop-)Kultur hin. Kuratiert wird das Kunstprojekt gemeinsam mit dem Forum für Kunst und Kuratieren, das als künstlerische Leitung für die „Nürnberger City Werkstatt“ operiert.

„In der ‚Nürnberger City-Werkstatt‘ geht es in vielen Projekten um das Aufbrechen alter Denk- und Rollenmuster“, stellt Gregor Heilmaier, Vorsitzender des IHK-Fachausschusses Handel und Dienstleistung eine Verbindung zum „Haus of Skala“ her. Denn auch dort sei es gemeinsam mit allen Beteiligten sehr gut gelungen, mit verschiedenen Prototypen neue Wege zur Belebung der Nürnberger Innenstadt zu gehen und vor allem auch umzusetzen. Er freut sich, dass der durch die City Werkstatt neu geschaffene Raum am nördlichen Lorenzer Platz nun auch kulturell bespielt und somit zu einem echten Publikumsmagneten werden kann.

Das mehrteilige Programm am Lorenzer Platz besteht aus vier Abendterminen mit Performances, Medienvorführungen und einer Podiumsdiskussion in der Lorenzkirche mit dem Künstler. Begleitend ist eine Dauerausstellung aus monumentalen Polaroids und Bildeinbauten an der Nord- und Ostseite der Lorenzkirche zu sehen. Den Auftakt vor Ort bilden am Freitag, 13. August, ab 21 Uhr eine circa dreiminütige Filmvorführung und eine kurze Performance mit anschließendem Künstlergespräch. Die Termine und Informationen zu etwaigen Verschiebungen bei schlechtem Wetter gibt es unter www.otakarskala.com/hausofskala.html (@otakarskala #hausofskala) oder unter www.forum-kunst-kuratieren.de.

Die Konzeption und Realisierung des Projekts wurde ermöglicht durch die Stadt Nürnberg und den Geschäftsbereich Kultur der Bürgermeisterin, die AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen e.V., den CSD Nürnberg e.V., das Amt für Ideen, die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde St. Lorenz, den VEB Lichtbildclub, die Billmann Event GmbH, das curt Stadtmagazin, Christoph Schuhmann, Bachmann & Kaden, Markus Bischoff Produktdesign und viele mehr.

Die „Nürnberger City Werkstatt“ ist eine gemeinsame Initiative der Stadt Nürnberg (Wirtschafts- und Wissenschaftsreferat) und der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken zur nachhaltigen Belebung der Nürnberger Innenstadt. Dabei werden gemeinsam mit den Innenstadtakteurinnen und -akteuren unter anderem aus Einzelhandel, Gastronomie, Hotellerie, Immobilienwirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Verwaltung innovative Ideen erarbeitet. Es geht darum, Prototypen zu schaffen, diese auszuprobieren und damit Erfahrungen für die Zukunft zu sammeln. Wichtig ist die schnelle Umsetzung der Projekte – eines davon ist das Projekt „Lebendiger Platz – Prototyp Lorenzer Platz“.

Weitere Informationen unter www.nuernberger-city-werkstatt.de

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