Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 954 / 22.09.2021

„Der unsichtbare Apfel“ Auf AEG – Soloperformance mit Martin Maecker

Robert Gwisdeks Roman „Der unsichtbare Apfel“ kommt am Freitag und Samstag, 1. und 2. Oktober 2021, jeweils um 20 Uhr in die Kulturwerkstatt Auf AEG in der Fürther Straße 244d. Nach der Premiere in Dresden im September 2021 wird die Soloperformance mit Martin Maecker zum ersten Mal in Franken aufgeführt als Kooperation mit dem Kulturbüro Muggenhof. Die Eintrittspreise betragen 20 Euro, ermäßigt 15 Euro. Tickets kann man nur per E-Mail vorab bestellen an der.unsichtbare.apfel@web.de.

Die Vorlage für diesen Soloabend lieferte der 2014 erschienene Roman „Der unsichtbare Apfel“ von Robert Gwisdek. In seinem Romandebüt besticht Gwisdek, der sonst als Schauspieler arbeitet und mit „Käptn Peng und die Tentakel von Delphi“ Musik macht, mit einer poetisch dichten Sprache, die an die Welten Franz Kafkas erinnert und ebenso eine Heldenreise in Alices Wunderland beschreiben könnte. In „Der unsichtbare Apfel“ begibt sich Igor freiwillig in die Isolation, schließt sich für 100 Tage ein. Seine Auseinandersetzung mit sich selbst dient als Spiegel für die gegenwärtige Situation. Igors Geschichte ermöglicht einen Blick auf Einsamkeit und Kontaktbeschränkungen als Chance.

Mit fünf Jahren stellt Igor fest, dass er in der Welt stattfindet. Eine Welt, die er im Wortsinn begreifen möchte. Die unbegreifliche Unendlichkeit stellt ihm ein Rätsel dar. Im Alter von 23 Jahren kommt ihm die Realität abhanden. Er ist ein Einzelgänger, der sich mehr mit geometrischen Formen als mit den Menschen um sich herum beschäftigt. Die Frage nach der Unendlichkeit treibt ihn noch immer um. Viel später trifft er Alma. Ein Gefühl von Verbundenheit stellt sich ein, von Seelenverwandtschaft und der Möglichkeit eines Gegenübers, bei der er alles aussprechen und denken kann. Mit ihr verbringt er drei wundervolle Monate. Doch bei einem Fahrradausflug an einem warmen Nachmittag wird Igor durch einen Unfall aus seinen Gedanken über Unendlichkeit in die verstörende Endlichkeit zurückgeholt, in das schmerzende Hier und Jetzt.

Igor zieht sich zurück, bricht den Kontakt mit der Welt ab und begibt sich in Selbstisolation. Er schließt sich für 100 Tage in einen dunklen Raum ein – dort gibt es eine Matratze, eine Dusche, Wasser, Konserven und eine Klimaanlage. Eine Reise zu sich selbst beginnt. Ein schmerzhaftes Experiment, welches sowohl mit Selbstaufgabe als auch Selbstbefreiung enden kann. Zwischen Chaos und Überforderung, Schuld und Vergebung findet Igor den Weg zu sich selbst und aus der Einsamkeit heraus. Er unternimmt eine moderne und spirituelle Heldenreise mit der Erkenntnis, dass alles in ihm begründet liegt. Auf seiner Reise kämpft er gegen alles in sich, bis er sich selbst akzeptiert und als stiller und zufriedener Mensch zurückkehrt.

In einem Raum, der die wiederkehrenden geometrischen Formen Kreis und Dreieck des Romans aufgreift, ist der Schauspieler Martin Maecker umringt vom Publikum. Während er als Igor verschlossene Räume betritt – Kisten und Dosen öffnet, und den Raum mit verschiedenen Materialien neu vermisst – ermöglichet er den Zuschauenden sich immer wieder neu zu positionieren und andere Perspektiven einzunehmen. Die Adaption des Romans für die Bühne erarbeiteten der Schauspieler Martin Maecker und die Schauspielerin und Regisseurin Fanny Staffa. Unterstützt werden sie von der Bühnenbildnerin Hannah Rolland und der Dramaturgin Katrin Breschke.

Alle Angebote im Innenbereich fallen unter die 3G-Regel. Ein schriftlicher oder elektronischer Nachweis über Impfung, Genesung oder negatives Testergebnis ist beim Einlass vorzulegen. Zeitgleich werden die Kontaktinformationen (Name, Vorname, Anschrift und E-Mailadresse oder Telefonnummer) erfragt. Da die Feststellung der Zugangsberechtigung Zeit in Anspruch nimmt, wird dringend darum gebeten, 15 bis 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn einzutreffen und die Eintrittskarten sowie den 3G-Nachweis beim Einlass bereitzuhalten. Im Innenraum gilt auf dem Sitzplatz bei Einhaltung des Mindestabstands keine Maskenpflicht.

Weitere Informationen sind unter
https://www.nuernberg.de/internet/kuf_kultur/aktuell_68735.html zu finden. maj

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