Nr. 834 / 31.07.2023
Es gibt zunehmend mehr Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) auf Nürnbergs Dächern. 4 451 PV-Anlagen waren zum 31. Dezember 2022 im Stadtgebiet Nürnberg mit einer Gesamtleistung von rund 69 Megawatt-Peak (MWp) installiert (2021 waren es 3 703 PV-Anlagen mit 62,5 MWp). Alle Anlagen zusammen produzieren im Jahresverlauf so viel elektrische Energie wie rund 20 000 Haushalte jährlich benötigen.
Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit, hierzu: „Für eine Großstadt wie Nürnberg spielt Photovoltaik eine wesentliche Rolle bei der Erreichung der Klimaziele. Bei dem begrenzten Angebot an Flächen liegt ein großes Potenzial zur Erzeugung von erneuerbarem Strom auf den Dächern der Stadt. Mit der bei uns im Referat angesiedelten Solarinitiative leisten wir bereits seit 2010 einen Betrag zum Ausbau der Photovoltaik im Stadtgebiet. Hier können sich sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Unternehmen und andere Organisation neutral und kompetent zur möglichen, eigenen Nutzung der Solarenergie beraten lassen.“
In den letzten Jahren beschleunigte sich in Nürnberg der Ausbau der Photovoltaik gegenüber den Vorjahren. So lag im Jahr 2022 der Zubau von Photovoltaikanlagen mit etwa 6 500 Kilowatt-Peak mehr als doppelt so hoch wie die durchschnittliche Zubau-Rate seit der Einführung des Erneuerbare Energien Gesetz, kurz EEG, sowie der EEGEinspeisevergütung im Jahr 2000. Nürnberg liegt im Vergleich mit anderen deutschen Halbmillionen-Städten auf Rang eins, vor Dortmund und Stuttgart.
Bei den Balkonsolaranlagen ist ein deutlicher Trend zu registrieren. Erst seit 2022 spielen diese einfach zu handhabenden Anlagen in Nürnberg eine Rolle. Waren bis Ende 2022 etwa 250 Anlagen installiert, wurden allein im ersten Halbjahr 2023 weitere rund 500 Anlagen an Nürnbergs Gebäuden angebracht. Geht man von einem anhaltenden Trend aus, finden sich bis Jahresende 2023 weit mehr als 1 000 Balkonsolaranlagen im Nürnberger Stadtgebiet.
Auch die Stadt Nürnberg selbst geht beim Thema Photovoltaik mit gutem Beispiel voran. Bis Ende 2022 waren auf städtischen Gebäuden Anlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 5 000 Kilowatt-Peak installiert. Das bedeutet, auf städtischen Dächern befinden sich 7,3 Prozent der auf dem Stadtgebiet installierten Gesamtleistung.
Der mit der Photovoltaik gebäudenah erzeugte Strom wird in der direkten Umgebung genutzt und belastet dadurch nicht das öffentliche Stromnetz. Ein Transport über lange Strecken ist nicht nötig. Das schont das Stromnetz und erhöht den Anteil regenerativer Energien im städtischen Strommix.
Voraussichtlich ab Herbst 2023 können Nürnberger Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer mit Hilfe eines Solar- und Gründachkataster auf einen Blick kostenfrei im Internet erkennen, ob und welche Dachflächen eines Gebäudes für eine Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlage beziehungsweise eine Dachbegrünung geeignet sind. Außerdem bietet die Katasteranwendung, die Möglichkeit, mit Hilfe eines Konfigurators verschiedenen Elementen eine passende Anlage zusammenzustellen, und den Ertrag der Solaranlagen und Gründächer zu berechnen.
Für eine unabhängige Solarberatung steht allen Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen die am Referat für Umwelt und Gesundheit angesiedelte Solarinitiative Nürnberg als Ansprechpartner zur Verfügung. Weiterführende Informationen zur Solarinitiative sind unter www.solarinitiative.nuernberg.de zu finden.
Klimaschutzziele der Stadt Nürnberg
Im Juli 2019 hat der Stadtrat anerkannt, dass die bisherigen Maßnahmen der Stadt nicht ausreichen, um die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen und hat Klimaschutz zur zentralen Zukunftsaufgabe der Stadt Nürnberg erklärt. Um seiner Vorbildfunktion im Klimaschutz gerecht zu werden, hat der Stadtrat im Juni 2020 außerdem beschlossen, dass die Stadt Nürnberg die Klimaneutralität der Stadtverwaltung bis zum Jahr 2035 anstrebt. Die Stadtverwaltung soll damit bereits deutlich früher klimaneutral werden als es die städtischen Zielsetzungen für die Gesamtstadt vorsehen. Laut Stadtratsbeschluss vom Mai 2022 strebt die Stadt Nürnberg die gesamtstädtische Klimaneutralität, unter Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele und des für Nürnberg verbleibenden CO2-Budgets, bis spätestens 2040 an. let
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