Das Max-Morlock-Stadion im Volkspark Dutzendteich in Nürnberg: Ein Ort, der magische Europapokal-Nächte ebenso gesehen hat wie tränenreiche Abstiege des 1. FC Nürnberg. Mitreißende Siege bei Leichtathletik-Meisterschaften fanden hier ebenso ein begeistertes Publikum wie Konzerte oder das stimmungsvolle Adventssingen.
Ein Großteil der Bausubstanz ist über 30 Jahre alt. Die Stadt Nürnberg muss daher Jahr für Jahr viel Geld aufwenden, um das Stadion verkehrssicher und nutzbar zu halten. Aus diesem Grund hat der Nürnberger Stadtrat im Januar 2022 eine Machbarkeitsstudie beauftragt. Deren Ziel: Untersuchen, welches das passende Stadion für eine behutsame und zielgerichtete künftige Quartiersentwicklung wäre. Auf Basis dieser Machbarkeitsstudie vertiefen wir im Auftrag des Stadtrats derzeit die Grundlagen für die weitere Planung.
Die bisherigen Schritte des Projekts
Das empfiehlt die Machbarkeitsstudie
Die Machbarkeitsstudie zur künftigen Entwicklung von Stadion und Gesamtareal empfiehlt einen Vollumbau des Stadions. Die denkmalgeschützten Elemente sollen einbezogen werden. Die Leichtathletik könnte an einem benachbarten Standort im Areal einen professionellen Standort erhalten. Die Entwicklungen auf dem Gesamtareal sollen gerade auch dem Breitensport zu Gute kommen. Gesellschaftliche Mehrwerte sowie Nachhaltigkeit spielen in diesem Ansatz eine große Rolle.
Häufige Fragen und Antworten (FAQ)
Ist das jetzt alles schon so beschlossen?
Nein. Die Machbarkeitsstudie diente dazu, Grundlagen für den weiteren Prozess zu schaffen und aufzuzeigen, welche Möglichkeiten grundsätzlich sinnvoll und wirtschaftlich auch umsetzbar wären. Nun werden die aufgeworfenen Fragestellungen weiter vertieft und es folgt ein Prozess der gesellschaftlichen und politischen Meinungsbildung. Die Entscheidung darüber, ob und was umgesetzt wird, trifft am Ende der Stadtrat.
Das Max-Morlock-Stadion wurde in ursprünglicher Form 1928 eröffnet. Der Großteil der Tribünenbauwerke stammt von Ende der 1980er Jahre und ist mittlerweile sanierungsbedürftig. Dies und die nicht mehr zeitgemäße Gebäudetechnik sorgen dafür, dass die Stadt Nürnberg heute rund 2,5 Millionen Euro jährlich aufwenden muss, um den aktuellen Zustand zu erhalten. Daher steht eine grundsätzliche Richtungsentscheidung an: Soll man weiterhin für so viel Geld ein Bauwerk unterhalten, das in Teilen nicht mehr zeitgemäß ist? Oder sollen zukunftsgerichtete Entwicklungen auch in Hinblick auf das Gesamtareal angestoßen werden?
Im Erstellungsprozess der Studie haben wir zunächst sehr abstrakte Entwicklungsoptionen für das Areal rund um das Stadion untersucht. Viele davon haben allerdings wichtige Entwicklungsziele verletzt und wir haben sie daher nicht weiter verfolgt. Auch in den weiteren Schritten standen verschiedene Szenarien zur Entwicklung des Stadions sowie des Gesamtareals zur Diskussion. Die vorgeschlagene Variante "Campus Sport" schnitt in der Bewertungsmatrix mit Abstand am besten ab.
Ist das vorgeschlagene Vorgehen überhaupt finanzierbar?
Alle im Rahmen der Studie genannten Zahlen sind wegen des frühen Projektstadiums als vorläufig zu betrachten. Die Berechnungen zeigen jedoch, dass die realistische Chance besteht, den Stadionbetrieb auf ein dauerhaft ertragreiches Fundament zu stellen. Bei einer Sanierung und sonstigen Beibehaltung des Status Quo besteht diese Aussicht nicht. Um die Investitionskosten zu schultern, empfiehlt die Machbarkeitsstudie ein Finanzierungsmodell unter Beteiligung privatwirtschaftlicher Investitionen.
Im Rahmen des "Stakeholdermanagements" waren relevante Interessengruppen eingebunden. Neben städtischen Dienststellen waren das auch externe Interessensgruppen wie die Betriebsgesellschaft der benachbarten ARENA Nürnberger Versicherung, die organisierte Fanszene des 1. FC Nürnberg, der Deutsche Leichtathletik Verband, die NürnbergMesse oder die Arbeitsgemeinschaft der Bürger- und Vorstadtvereine Nürnbergs. Deren Rückmeldungen sind in die Entwicklung der Ziele eingeflossen, die sämtliche untersuchten Varianten zu erfüllen hatten.
Wird es im weiteren Prozess auch Bürgerbeteiligung geben?
Bei Veranstaltungen vor Ort, aber auch in Online-Verfahren oder auf Social Media, hatten Sie schon im Herbst 2023 erste Möglichkeiten, sich mit Ihren Rückmeldungen einzubringen. Auf dieser Basis entwickeln wir unser Informations- und Beteiligungskonzept für das Projekt stetig weiter.
Die Stadt Nürnberg hat die Erstellung der Machbarkeitsstudie im November 2022 an die PROPROJEKT Planungsmanagement & Projektberatung GmbH sowie deren Mitunternehmen, das Planungsbüro AS+P Albert Speer + Partner GmbH sowie die Agentur Legend International, vergeben. Von Seiten der Stadt waren der Geschäftsbereich des 3. Bürgermeisters, der Eigenbetrieb Franken-Stadion Nürnberg, der Eigenbetrieb NürnbergBad, das Stadtplanungsamt sowie die Stadion Nürnberg Betriebs GmbH beteiligt. An der Erstellung der Studie hat zudem im Auftrag der Stadt Nürnberg das Institut für Sportstättenberatung GmbH mitgewirkt. Der Hauptmieter des Stadions, der 1. FC Nürnberg e.V., wurde von Anfang an partnerschaftlich in die Erarbeitung der Studie eingebunden.
Das hat der Stadtrat im Juni 2024 beschlossen
Für die Weiterentwicklung des Stadions hat das Architekturbüro AS+P eine Funktionalplanung erstellt. Der Stadtrat hat im Juli 2024 beschlossen, dass diese Funktionalplanung die Grundlage für die weiteren Planungsschritte und detaillierte Kosten- und Wirtschaftlichkeitsberechnungen ist. Als bevorzugte Option aus drei untersuchten Varianten hat der Stadtrat beschlossen, ein Stadion mit 40.000 Sitzplätzen weiterzuverfolgen. Im Ligabetrieb mit Stehplätzen käme das Max-Morlock-Stadion damit künftig auf 46.000 bis 50.000 Plätze.
Folgende weitere Merkmale kennzeichnen die Funktionalplanung des Stadions:
Die Leichtathletik-Bahn entfällt, wodurch die Tribünen des Unterrangs an das Spielfeld heranrücken.
Auf Wunsch der Anhängerschaft des 1. FC Nürnberg soll es in der Nordkurve Stehplätze im Unter- und Oberrang geben. Mit 13.500 bis 15.000 Stehplätzen könnte so ein Zuwachs von bis zu 5.500 Plätzen im Vergleich zu heute erreicht werden.
In der Nordkurve sind auch Sitzplätze vorgesehen: Sie würden zu gleichen Teilen auf die Ecken der Nordkurve verteilt und bildeten so die beiden "Flügel" des Stimmungszentrums.
Der Gästesektor wird auf der Südtribüne verortet.
Die Haupttribüne soll künftig bis zu 3.600 Hospitality-Plätze beheimaten.
Rollstuhlgerechte Plätze in allen Tribünenbereichen, barrierefreie Kioske und Toiletten sowie Stellplätze für Rollatoren sollen das Stadion deutlich besser barrierefrei nutzbar machen.
Alle Informationen zum Stadtratsbeschluss im Juni 2024 finden Sie hier:
Adventssingen am 14. Dezember 2024<https://www.stadion-nuernberg.de/veranstaltungen/detail/das-grosse-nuernberger-adventssingen-2024-start-des-ticketvorverkaufs>
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