Seit Sommer 2023 liegen die Empfehlungen von international renommierten Stadion-Experten in Form der Machbarkeitsstudie auf dem Tisch. Nachdem lange Zeit nur theoretisch über einen möglichen Umbau des Max-Morlock-Stadions geredet wurde, sind jetzt erstmals realistische Optionen auf dem Tisch. Schnellschüsse darf es bei einem solch umfangreichen Projekt aber nicht geben. Die Berechnungen und Entwürfe der Studie werden deshalb aktuell begutachtet, überprüft und gegengerechnet.
Der nächste Schritt besteht darin, dem Stadtrat die verifizierten und weiterentwickelten Studienergebnisse vorzustellen. Der Rat wird dann darüber befinden, ob auf dieser Basis konkrete Planungen für die Umsetzung aufgenommen werden. Diese Entscheidung ist aktuell für Juni 2024 eingeplant. Das Projekt schreitet also weiterhin zügig voran.
Feedback-Möglichkeiten und Bürgerbeteiligung
Bei Veranstaltungen vor Ort, aber auch in Online-Verfahren oder auf Social Media, konnten Sie sich schon im Herbst 2023 mit Ihren Rückmeldungen einbringen. Auf deren Basis entwickeln wir unser Informations- und Beteiligungskonzept für das Projekt stetig weiter.
Weitere Infos<https://www.nuernberg.de/internet/stadion/buergerbeteiligung.html>
Wie ist das Projekt organisiert?
Das Projekt "Zukunft Stadionareal" ist in fünf Themengruppen organisiert. Diese treiben die Arbeit in den jeweiligen Themenbereichen voran. In der so genannten Projektgruppe wird wöchentlich über die Arbeit und Fortschritte der Themengruppen berichtet und das weitere Vorgehen abgestimmt. Die fünf Themengruppen widmen sich folgenden Bereichen:
Energie, Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Finanzierung und Wirtschaftlichkeit
Konzeptentwicklung Stadion
Umfeldentwicklung: Sportareal
Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung
Ein Lenkungskreis, in dem die Stadtspitze und alle Fraktionen des Stadtrats vertreten sind, begleitet die Arbeit der Projektgruppe und stellt die Schnittstelle zur Stadtpolitik dar.
Das passiert bis zur Stadtratsentscheidung im Juni
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird im Juni dieses Jahres der Stadtrat über die nächsten Schritte des Stadionprojekts beraten. Dabei wird aber nicht final über einen Vollumbau und das Gesamtprojekt entschieden. Es handelt sich viel mehr um einen Zwischenschritt. Ziel ist, dass anschließend konkrete Planungen für die Umsetzung angegangen werden.
Die Projektgruppe will dem Stadtrat fundierte und belastbare Ergebnisse vorlegen. Dafür sind verschiedene Arbeitsschritte notwendig, die teilweise aufeinander aufbauen. Auch müssen und mussten einige Gutachten an externe Dienstleister vergeben werden, was zusätzliche Zeitaufwände für eine detaillierte Abstimmung der Verfahrensabläufe bedeutet.
Ein Beispiel: Um eine valide Businessplanung für das künftige Stadion berechnen zu können, muss zunächst eine vertiefte Funktionalplanung vorliegen. Auch hierfür muss den Planern ausreichend Zeit zur Verfügung gestellt werden, da immer wieder auch im Planungsprozess neu auftauchende Fragen abgestimmt werden müssen.
Gibt es schon neue Informationen zur Planung des Stadions?
Aktuell sind die Empfehlungen der Machbarkeitsstudie die Richtschnur der Planungen. Darauf aufbauend erstellt ein Planungsbüro nun eine vertiefte Funktionalplanung. Auch die Rückmeldungen aus Fanszene und interessierter Bürgerschaft fließen in die Überlegungen ein und können zu Anpassungen der Planungen aus der Machbarkeitsstudie führen. Wenn die Funktionalplanung vorliegt, werden wir auch hierzu Feedback einholen.
Die vertiefte Funktionalplanung ist zudem Grundlage für die weiteren Wirtschaftlichkeitsberechnungen im Rahmen der Businessplanung. Um in diesem Bereich zu validen und vergleichbaren Aussagen zu kommen, werden im Zuge der Funktionalplanung drei verschiedene Stadion-Varianten untersucht:
Variante "Ein-Rang-Stadion" mit rund 34.000 Sitz-/Stehplätzen
Variante "Machbarkeitsstudie" mit rund 45.000 Sitz-/Stehplätzen
Variante "Internationale Spiele" mit rund 46.000 bis 50.000 Sitz-/Stehplätzen
Der Stadtrat wird im Juni 2024 noch nicht über eine fertige Detailplanung des Stadions abstimmen. Viel mehr geht es bei dieser Entscheidung darum, mit welchen Eckpfeilern (bspw. Kapazität, Verteilung der Sitz- und Stehplätze, Anteil barrierefreier Plätze etc.) die weitere Planung aufgenommen werden soll.
In den Vorschlag der Projektgruppe werden die Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit ebenso einfließen wie Empfehlungen von Experten und die Anforderungen des 1. FC Nürnberg sowie des Deutschen Fußball Bunds (DFB). Auch die Rückmeldungen aus den verschiedenen Feedback-Formaten werden, soweit möglich, berücksichtigt.
Gibt es neue Informationen zur Finanzierung des Vorhabens?
Die Machbarkeitsstudie hat gezeigt, dass das zukünftige Stadion Mehreinnahmen generieren kann. Diese können in beträchtlichem Maße zur Finanzierung des Vollumbaus beitragen. Diese Annahmen müssen nun im Rahmen der Businessplanung weiter geprüft und gegengerechnet werden, sobald die vertiefte Funktionalplanung als Grundlage hierfür vorliegt. Auch die geschätzten Baukosten sind zu aktualisieren und validieren.
Erst wenn belastbare Daten und Erkenntnisse in diesen Bereichen vorliegen, können fundierte Gespräche mit potentiellen Geldgebern beziehungsweise Investoren geführt werden. Auf Grundlage der Wirtschaftlichkeitsberechnungen kann auch die für das zukünftige Stadion notwendige neue Eigentümer- und Betreiberstruktur festgelegt werden. Eine eigene Themengruppe arbeitet diese Struktur mit externer Unterstützung aus. Dabei sind unter anderen gesellschafts- und steuerrechtliche Fragen zu klären.
Wie steht es um die Planungen für das Stadionumfeld?
Auch die Annahmen und Empfehlungen der Machbarkeitsstudie zur Entwicklung des Stadionumfelds werden derzeit auf Herz und Nieren geprüft. Thema hierbei ist unter anderem, ob und unter welchen Bedingungen sich eine neue Mehrzweck-Arena auf der Fläche des Parkplatzes S1 realisieren lassen könnte.
Auch die anderen Bausteine im Stadionareal werden eingehend funktional und planungsrechtlich betrachtet. Dazu zählen eine Erweiterung der Sportplätze, Sportflächen für Anwohner, der Umbau eines Nebenplatzes zu einem kleinen Leichtathletikstadion, mehr Eisflächen für Vereine und Öffentlichkeit sowie eine neue Mehrfach-Sporthalle. Eine eigene Themengruppe erarbeitet derzeit eine Übersicht über alle Faktoren, die einen Einfluss darauf haben, mit welchem zeitlichen Horizont die einzelnen Maßnahmen jeweils angegangen werden.
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