Luftmessfahrzeug / Luftmessanhänger
Tätigkeiten
Im Jahr 1965 beschaffte die Chemische Untersuchungsanstalt ihr erstes Luftmessfahrzeug. Es war eines der ersten derartigen Fahrzeuge, das in Bayern zum Einsatz kam. Das Luftmessfahrzeug ermöglichte erstmalig die systematische und flächendeckende Erfassung der Luftqualität. Aufwendige Aufbauarbeiten der Messeinrichtungen konnten entfallen, die Messorte waren schneller zu erreichen als bisher. Seitdem wurden zweimal neue Fahrzeuge beschafft, die mit den zur Beschaffungszeit aktuellen Geräten ausgestattet waren. Im Jahr 2017 wurde das letzte Messfahrzeug durch einen Messanhänger ersetzt.
Das Luftmessfahrzeug (bzw. heute der Messanhänger) kommt zum Einsatz:
- Für Messungen an lokalen Belastungsschwerpunkten.
- Für zeitlich begrenzte Messprogramme zur Erfassung der Luftgüte (heute weitgehend ersetzt durch Simulationsrechnungen)
Gemessene Schadstoffe
Mit dem Messanhänger können folgende Parameter erfasst werden:
- Stickstoffmonoxid
- Stickstoffdioxid
- Summe Stickoxide
- Feinstaub
- Temperatur, Luftfeuchte
- Windrichtung, Windgeschwindigkeit
Im früher eingesetzten Luftmessfahrzeug wurden zusätzlich noch Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid und Benzol gemessen. Da diese Luftschadstoffe heute jedoch nur noch in sehr geringen Konzentrationen auftreten, werden diese mit dem Messanhänger nicht erfasst.
Messprogramme
Die Chemische Untersuchungsanstalt führte im Jahr 1969 in Nürnberg das erste Luftgütemessprogramm Bayerns durch. Das Ergebnis war besorgniserregend: Vor allem im Winter erreichten die Schadstoffkonzentrationen alarmierende Höhen. Diese Erkenntnis beeinflusste bundesweit die öffentliche Diskussion und das weitere Vorgehen der Gesetzgebung im Bezug auf die Luftreinhaltung.
Um die Entwicklung der Luftqualität im Nürnberger Stadtgebiet zu erfassen und um Belastungsschwerpunkte zu erkennen, gab es in den Jahren von 1981 bis 2011 insgesamt drei flächendeckende Luftmessprogramme. Das früher eingesetzte Luftmessfahrzeug war unverzichtbares Hilfsmittel für diese Aufgabe.
Die flächendeckenden Messprogramme haben heute jedoch keine Bedeutung mehr. Durch Simulationsrechnungen lässt sich die Verteilung der Luftschadstoffe über einem ausgedehnten Gebiet zuverlässiger und kostengünstiger ermitteln als durch Messungen in einem Untersuchungsraster. An Punkten mit hoher Stickstoffdioxid-Belastung führen wir bei Bedarf Messungen mit Passivsammlern durch. Ein Rechenmodell nach dem Screening-Verfahren befindet sich bei uns zur Zeit in der Einführungsphase.