Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 475 / 19.05.2021

Karten zeigen Infektionszahlen in den Stadtteilen

Das Corona-Infektionsgeschehen in den Nürnberger Stadtteilen wird nun auch im Internet dargestellt. In der Stadtratssitzung am heutigen Mittwoch, 19. Mai 2021, präsentierte Gesundheitsreferentin Britta Walthelm anhand von Karten die Verteilung des COVID 19-Infektionsgeschehens im Stadtgebiet Nürnberg. Dabei zeigte sich, dass das Infektionsgeschehen in den Teilgebieten der Stadt durchaus unterschiedlich verlief und verläuft. Auf Grundlage der Daten des Gesundheitsamts hat das Amt für Stadtforschung und Statistik Karten erstellt, die die Verteilung in den Stadtteilen zeigen. Seit dem heutigen Mittwoch, 19. Mai 2021, sind die Karten im Internet auf https://www.nuernberg.de/internet/statistik/corona_daten.html veröffentlicht.

Eine Karte zeigt in Farbabstufungen die Anzahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen an der Bevölkerung in statistischen Bezirken von März bis Mai 2021 in Zahlen („dritte Welle“). Eine weitere Karte bildet den Anteil der positiv getesteten Personen an der Bevölkerung in Prozent ab. Eine Tabelle verdeutlicht das Infektionsgeschehen in den statistischen Bezirken. „Die detaillierten Darstellungen ermöglichen es, noch gezieltere Impfmaßnahmen zu ergreifen. So wurde zum Beispiel mit Impfungen an sechs Ausgabestellen der Nürnberger Tafel bereits am Montag, 17. Mai 2021, begonnen“, sagt Gesundheitsreferentin Britta Walthelm.

Insgesamt wurden seit April 2020 bis heute etwa 6,2 Prozent der Nürnbergerinnen und Nürnberger als infiziert gemeldet. Überdurchschnittlich viele von ihnen wohnen in der Süd- und Weststadt, weniger Fälle sind im Stadtnorden zu verzeichnen. Auch von den „Wellen“ der Pandemie waren die Stadtteile unterschiedlich betroffen. Im statistischen Bezirk 40 Hasenbuck beispielsweise waren seit Beginn der Pandemie 9,8 Prozent der Bevölkerung als infiziert gemeldet, was den städtischen Durchschnitt von 6,2 Prozent weit übertrifft. Aber in der „dritten Welle“, im Zeitraum seit 1. März 2021, liegt der Anteil der als infiziert Registrierten im Bezirk Hasenbuck bei 1,7 Prozent der Bevölkerung, ist also sogar etwas geringer als der Infektionsanteil in ganz Nürnberg in der dritten Welle mit 1,8 Prozent.

„Den aus vielen Studien bekannten Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheit lassen die Zahlen für Nürnberg leider auch in der Pandemie vermuten. Ungleiche Lebens- und Arbeitsbedingungen und die soziale Ungleichverteilung von Vorerkrankungen sind mögliche Ursachen dafür, dass Menschen in Stadtteilen mit einer höheren sozialen Belastung auch überproportional von Infektionen betroffen sind. Um hier zu unterstützen, hat die Stadt Nürnberg daher etwa Ende Januar Verteilung und Versand von FFP2-Masken an Bedürftige organisiert und führt bereits seit Februar im Rahmen der staatlich vorgegebenen Priorisierung Impfungen etwa für Obdachlose und für in Gemeinschaftsunterkünften Untergebrachte durch“, sagt Elisabeth Ries, Referentin für Jugend, Familie und Soziales.

Bei einem Stadtdurchschnitt von 1,8 Prozent überdurchschnittlich betroffen sind unter anderem die statistischen Bezirke 16 Steinbühl (Infizierte 3,3 Prozent von allen Einwohnerinnen und Einwohnern), 46 Werderau (3,1 Prozent) oder 20 St. Leonhard (2,8 Prozent). Unterdurchschnittlich sind Bezirke wie Maxfeld (0,8 Prozent, Bezirknummer 26) oder Kornburg/Worzeldorf (0,9 Prozent, Bezirknummer 49). „Analysiert wurden die Infektionen nach Wohnadresse der Betroffenen – wo sie sich letztendlich angesteckt haben, ist damit natürlich nicht zu erkennen“, sagt Wolf Schäfer, Leiter des Amts für Stadtforschung und Statistik.

Die Karten zeigen kleinräumige Analysen zum Corona-Infektionsgeschehen in Nürnberg anhand der COVID-PIS-Datenbank des Gesundheitsamts, die für die Kontaktnachverfolgung und infizierte Personen (Indexfälle) entwickelt wurde.

„Für die höheren Werte in einigen Stadtteilen gibt es – leider – keine einfachen Erklärungen. Wir sehen jedoch eine Korrelation zu dem, was wir allgemein über die Gesundheit der Menschen in unserer Stadt wissen – Armut und soziale Problemlagen haben negative Auswirkungen. Sprachliche und bildungsbedingte Barrieren, beengte Wohnverhältnisse und der überdurchschnittliche Anteil an verarbeitendem Gewerbe, Pflege- oder einfachen Dienstleitungsberufen, die nicht ins Homeoffice wechseln können, stellen uns bei der Pandemiebekämpfung vor besondere Herausforderungen“, sagt Britta Walthelm. let

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