Grundstücksmarktbericht und Bodenrichtwertkarte

Die Stadt hat den Grundstücksmarktbericht 2023 und die neue Bodenrichtwertkarte veröffentlicht. Insgesamt wurden 3.513 Kauffälle von Grundstücken, Häusern und Wohnungen ausgewertet. Das Ergebnis: Die Preise sanken in fast allen Segmenten des Immobilienmarkts. Die Preisentwicklung im Detail.

Die Bodenrichtwerte für Wohnbauflächen mit drei- oder mehr­geschossiger Bauweise sanken um 28 Prozent und verzeichnen damit den stärksten Rückgang innerhalb der letzten zwei Jahre. Bei Bauflächen bis zweigeschossiger Bauweise waren es minus 9 Prozent. Diese Zahlen sind jedoch im Zusammenhang mit der vorangegangenen Preisentwicklung zu sehen: Der Teilmarkt mit dem stärksten Rückgang verzeichnete in den Vorjahren auch den stärksten Anstieg. Allein von 2018 bis 2021 betrug dieser plus 28 Prozent. Bei Mehrfamilienhäusern lag das Plus im gleichen Zeitraum sogar bei 40 Prozent.


Alle Kauffälle des Jahres 2023 ausgewertet

Zur Erstellung der Bodenrichtwertkarte wird das Stadtgebiet in Bodenrichtwertzonen eingeteilt und für jede dieser Zonen ein Bodenrichtwert aus den Grundstücksverkäufen abgeleitet. Die Karte wird in der Regel alle zwei Jahre aktualisiert. Ergänzend dazu erscheint jährlich der Grundstücksmarktbericht. Dieser enthält wertrelevante Daten des Nürnberger Immobilienmarkts. Der Gutachterausschuss der Stadt Nürnberg erhält von den Notaren Abschriften aller notariellen Urkunden über Immobilienverkäufe und wertet diese anonymisiert aus. Die Zahlen basieren somit auf tatsächlichen Kauffällen, die nur dem Gutachterausschuss vollständig vorliegen. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 3.513 Kaufverträge über Grundstücke, Häuser und Wohnungen vom Gutachterausschuss ausgewertet. Die Preisentwicklung von 2022 auf 2023 stellt sich wie folgt dar:


Unbebaute Grundstücke:

  • Bei Grundstücken für den Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern sind die Preise um 13 Prozent gesunken. Die Bodenrichtwerte liegen hier zwischen 230 und 1.700 Euro pro Quadratmeter.
  • Die Baulandpreise für Geschosswohnungsbau sind im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent gesunken. Die Bodenrichtwerte liegen zwischen 550 und 3.200 Euro pro Quadratmeter.
  • Auf dem gewerblichen Teilmarkt blieben die Baulandpreise mit plus 5 Prozent nahezu unverändert. Die Spanne der Bodenrichtwerte reicht in diesem Marktsegment von 90 bis 450 Euro pro Quadratmeter.

Bebaute Grundstücke:

  • Bei Einfamilienhäusern betrug der Preisrückgang 12 Prozent. Die Preise für Bestandsobjekte streuen aufgrund der größeren Individualität sehr stark. Die Kaufpreise lagen in der Regel zwischen 440.000 und 1.200.000 Euro. Kleinere Häuser oder Häuser in weniger guten Lagen waren auch günstiger zu haben. Für Villengrundstücke wurden vereinzelt auch deutlich höhere Preise vereinbart.
  • Doppelhaushälften und Reihenhäuser wurden ebenfalls um 12 Prozent günstiger. Beim Verkauf neuer Reihenhäuser und Doppelhaushälften wurden je nach Lage, Größe und Ausstattung überwiegend Preise zwischen 370.000 und 720.000 Euro gezahlt. Neubauten wurden nur vereinzelt und auch zu höheren Preisen verkauft. Der Median für Bestandsimmobilien lag bei rund 480.000 Euro.
  • Mehrfamilienhäuser werden fast ausschließlich gebraucht verkauft. Das Durchschnittsalter liegt mittlerweile bei 96 Jahren. Die Preise sind im vergangenen Jahr um 26 Prozent gesunken und liegen für typische Objekte zwischen rund 770.000 und 1.900.000 Euro.

Markt für Eigentumswohnungen ist größter Teilmarkt

Der Markt für Eigentumswohnungen ist gemessen an der Anzahl der ausgewerteten Kauffälle der größte Teilmarkt in Nürnberg. Die Preise für neu gebaute Eigentumswohnungen stagnierten im Jahresvergleich (minus 2 Prozent). Der Umsatzrückgang war mit 125 Kauffällen gegenüber 392 Kauffällen im bereits schwachen Vorjahr allerdings erheblich. Gebrauchte Eigentumswohnungen im Bestand ab Baujahr 1946 wurden um 13 Prozent und im Bestand bis Baujahr 1945 um 6 Prozent günstiger. Die Anzahl ging mit 956 gegenüber 1.050 beziehungsweise 977 gegenüber 1.040 Kauffällen nur leicht zurück.

Die Preise für neu gebaute Eigentumswohnungen lagen zwischen rund 4.100 und 8.800 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Bei Bestandswohnungen war die Spanne mit 1.500 bis 6.300 Euro pro Quadratmeter deutlich größer, was unter anderem auf den unterschiedlichen Sanierungsstand zurückzuführen ist. In mittleren Wohnlagen wurden für gebrauchte Wohnungen je nach Größe und Alter Durchschnittswerte von 3.140 bis 4.190 Euro pro Quadratmeter ermittelt. Der Durchschnittspreis aller verkauften Wohnungen sank von 4.240 auf 3.600 Euro pro Quadratmeter.


Grundstücksmarktbericht

Den Grundstücksmarktbericht 2023 erhalten Sie online zum Preis von 60 Euro als PDF-Datei oder in gedruckter Form. Eine persönliche Abholung ist nicht möglich.

Bodenrichtwertkarte

Sie können wahlweise den kompletten Kartensatz der Bodenrichtwertkarte oder Einzel- und Dauerauskünfte über Bodenrichtwerte gegen Gebühr online bestellen.


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