Baum des Jahres 2023: die Moorbirke

In Deutschland ist vor allem die Sandbirke zu finden und auch optisch ist sie eher schwer von der Moorbirke zu unterscheiden. Im Gegensatz zur Sandbirke findet die Moorbirke vor allem im nördlichen Teil Europas und in den alpinen Gegenden Mitteleuropas seit Ende der Eiszeit ihre Heimat. Sie wächst in Deutschland vor allem in Moor- und Bruchwäldern und zeigt eine hohe Kältetoleranz. In Deutschland sind bereits 90% der Moore und andere Feuchtgebiete entwässert. Dies macht es der Moorbirke schwer, weiterhin zu bestehen.

Charakteristisch für die Moorbirke ist das meist mehr oder weniger abgetönte Weiß der Rinde, welche von farblosen, nadelförmigen Kristallen in den luftgefüllten Korkzellen der äußeren Rinde herrührt. Diese sogenannten Betulin-Kristalle reflektieren das einfallende Licht und schützen so die Moor-Birke vor einer Überhitzung ihres unmittelbar unter der recht dünnen Rinde liegenden Wachstumsgewebes durch direktes Sonnenlicht. Dieses Betulin, das in großen Mengen (20 % und mehr) in der Rinde vorkommt, macht die Birkenrinde außerdem auch wasserundurchlässig.

Wurde die Moorbirke in Deutschland oft unterschätzt und als Brennholz verwendet, liegt der Fokus nun auf einem weit größeren Nutzen. Es hat sich gezeigt, dass im Wald belassene Birken zur Verbesserung des Binnenklimas und der Bodenfruchtbarkeit im umliegenden Baumbestand beitragen. Durch ihr großes Zuwachspotenzial im Jugendalter ist sie damit unsere Chance, die Waldentwicklung auf baumfreien Flächen voranzubringen.

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