Vorsicht Zecken: Versorgen Sie sich jetzt bei Ihrem Hausarzt oder -ärztin mit einer FSME-Impfung!

Zecke auf einem grüen Blatt

Eine FSME-Impfung erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt oder Hausärztin.

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch Institut (STIKO) empfiehlt eine FSME-Impfung für Personen, die in Risikogebieten zeckenexponiert sind. Ein Risiko für eine FSME-Infektion besteht in Deutschland weiterhin vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, Südhessen, im südöstlichen Thüringen, Sachsen und seit letztem Jahr auch in Südostbrandenburg.

Aktuell kommen drei neue Risikogebiete hinzu, die an die bekannten Risikogebiete angrenzen, nämlich in Sachsen-Anhalt Landkreis Anhalt-Bitterfeld, in Bayern Landkreis Fürstenfeldbruck und Stadtkreis München.

Das Problem: Die FSME-Impfquoten, insbesondere bei Erwachsenen, sind viel zu niedrig. Selbst in den Risikogebieten mit der höchsten FSME-Inzidenz beträgt die
Impfquote nur 22 %. Die Mehrzahl (98 Prozent) der 2022 übermittelten FSME-Erkrankten war gar nicht oder unzureichend geimpft. Dies zeigt, dass ein hoher Anteil der FSME-Erkrankungen durch eine Steigerung der Impfquote, insbesondere in Risikogebieten, wahrscheinlich verhindert werden könnte. Weitere Risikogebiete befinden sich zunehmend auch in den anderen Bundesländern. Weniger Gefahr bei der Übertragung der Erkrankung besteht bislang in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Berlin, Bremen und Hamburg.

Auch außerhalb der Risikogebiete treten vereinzelt FSME-Erkrankungen auf, so
dass bei entsprechender Symptomatik überall in Deutschland differentialdiagnostisch an FSME gedacht werden sollte.

Wo lauern Gefahren?

Ein bevorzugter Aufenthaltsort von Zecken ist in Wäldern, in hohem Gras und Gebüsch sowie im Unterholz. Auch in losem Laub, auf ungemähten Wiesen und in Gartengrundstücken halten sie sich gerne auf. Die in Deutschland am häufigsten vorkommenden Ixodes-Zecken (gemeiner Holzbock) klettern auf Grashalme, Gebüsch oder herumliegendes Totholz, werden bei Kontakt mit dem Menschen abgestreift und halten sich fest. Sie stechen bei Menschen in geschützten Körperzonen wie am Kopf (Haaransatz/Ohren), Hals, in Arm- und Beinbeugen sowie im Rumpfbereich.
Oft bleiben ihre Stiche unerkannt. Durch den Stich einer mit FSME-Virus infizierten Zecke gelangen die Viren in die Blutbahn des Menschen und können dort FSME auslösen.

Wie manifestiert sich eine Infektion?

Diese beginnt im Zeitraum von durchschnittlich 7-14 Tagen (maximal 28 Tage) nach dem Zeckenstich mit unspezifischen, grippeähnlichen Beschwerden. Nach einem kurzen symptomfreien Intervall von bis zu einer Woche folgen die spezifischen neurologischen Manifestationen der FSME wie Meningitis (Hirnhautentzündung), Enzephalitis (Gehirnentzündung), Myelitis (Rückenmarkentzündung).
Die Infektion kann auch ohne Symptome verlaufen, die zweite Krankheitsphase kann ausbleiben.
Bei schweren Verläufen besteht insbesondere bei Erwachsenen die Gefahr von bleibenden neurologischen Ausfällen, in der Regel in Form von Lähmungen (Paresen), aber auch von Anfallsleiden oder lange andauernden Kopfschmerzen. Diese Symptome können oft Monate nach der Erkrankung anhalten. Häufig kommt es jedoch selbst nach schweren Verläufen zur völligen Heilung. Schwere Krankheitsverläufe werden bei Erwachsenen häufiger beobachtet als bei Kindern (4-6). Bei ca. 1% der Erkrankten führt die Erkrankung zum Tod.

Wanderröte

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Erythema migrans - Wanderröte - das erste Stadium der Lyme-Borreliose

Wie viele erkranken daran?

In den vergangenen Jahren lag die Zahl der gemeldeten FSME-Erkrankungen in Deutschland jährlich zwischen 200 und 712. Im Jahr 2020 wurde mit 712 FSME-Erkrankungen die bislang meisten Erkrankungen seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001 gemeldet.

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