Vorsicht Zecken: Versorgen Sie sich jetzt mit einer FSME-Impfung!
Welche Bundesländer sind Risikogebiete ?
Zecken können eine Vielzahl von Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen. Zu den bedeutendsten durch Zecken übertragenen Infektionskrankheiten in Deutschland gehört zum einen die Borreliose, eine Bakterieninfektion, die in erster Linie durch die Borrelia burgdorferi verursacht wird und bundesweit vorkommt.
So werden beispielsweise ca. 3% der 3- bis 6-Jährigen und 7% der 14- bis 17-Jährigen mindestens einmal von einer mit Borrelien infizierten Zecke gestochen. Zum anderen gehört die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) dazu, die durch FSME-Viren verursacht wird und hauptsächlich im süddeutschen Raum vorkommt.
Ein bevorzugter Aufenthaltsort von Zecken ist in Wäldern, in hohem Gras und Gebüsch sowie im Unterholz. Auch in losem Laub, auf ungemähten Wiesen und in Gartengrundstücken halten sie sich gerne auf. Die in Deutschland am häufigsten vorkommenden Ixodes-Zecken (gemeiner Holzbock) klettern auf Grashalme, Gebüsch oder herumliegendes Totholz, werden bei Kontakt mit dem Menschen abgestreift und halten sich fest. Sie stechen bei Menschen in geschützten Körperzonen wie am Kopf (Haaransatz/Ohren), Hals, in Arm- und Beinbeugen sowie im Rumpfbereich. Oft bleiben ihre Stiche unerkannt. Durch den Stich einer mit FSME-Virus infizierten Zecke gelangen die Viren in die Blutbahn des Menschen und können dort FSME auslösen.
Wie manifestiert sich eine Infektion?
Diese beginnt im Zeitraum von durchschnittlich 7-14 Tagen (maximal 28 Tage) nach dem Zeckenstich mit unspezifischen, grippeähnlichen Beschwerden. Nach einem kurzen symptomfreien Intervall von bis zu einer Woche folgen die spezifischen neurologischen Manifestationen der FSME wie Meningitis (Hirnhautentzündung), Enzephalitis (Gehirnentzündung), Myelitis (Rückenmarkentzündung). Die Infektion kann auch ohne Symptome verlaufen, die zweite Krankheitsphase kann ausbleiben. Bei schweren Verläufen besteht insbesondere bei Erwachsenen die Gefahr von bleibenden neurologischen Ausfällen, in der Regel in Form von Lähmungen (Paresen), aber auch von Anfallsleiden oder lange andauernden Kopfschmerzen. Diese Symptome können oft Monate nach der Erkrankung anhalten. Häufig kommt es jedoch selbst nach schweren Verläufen zur völligen Heilung. Schwere Krankheitsverläufe werden bei Erwachsenen häufiger beobachtet als bei Kindern (4-6). Bei ca. 1% der Erkrankten führt die Erkrankung zum Tod.
Wie viele erkranken daran?
In den vergangenen Jahren lag die Zahl der gemeldeten FSME-Erkrankungen in Deutschland jährlich zwischen 200 und 712. Im Jahr 2020 wurde mit 712 FSME-Erkrankungen die bislang meisten Erkrankungen seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001 gemeldet.
Eine FSME-Impfung schützt
Neben der Vermeidung von Zeckenstichen durch zum Beispiel geschlossene Kleidung bietet die Impfung gegen FSME einen sehr guten Schutz vor einer FSME-Erkrankung!
Die STIKO empfiehlt die Impfung mit 3 Impfdosen allen Personen ab einem Jahr in Risikogebieten und Personen, die arbeitsbedingt gefährdet sind. Eine Auffrischimpfung ist altersabhängig nach 3 bzw. 5 Jahren notwendig.
Ein Großteil der FSME-Erkrankungen kann durch die Impfung verhindert werden!
Aktuell sind die Impfquoten immer noch zu gering. So hatten in 2020 je nach Risikogebiet nur zwischen 8% und 39% der Erwachsenen einen vollständigen Impfschutz gegen FSME. Fast alle (99%) der in 2023 an FSME-Erkrankten waren gar nicht oder unzureichend geimpft. Ein Großteil der übermittelten Krankheitsfälle tritt bei Erwachsenen auf und die Anzahl der Neuerkrankungen steigt insbesondere ab dem Alter von 40 Jahren deutlich an. Deshalb sind hohe Impfquoten bei Erwachsenen wichtig! Außerdem haben ältere Menschen ein erhöhtes Risiko für eine schweren Krankheitsverlauf.
Eine FSME-Impfung ist zu jeder Jahreszeit möglich! Der Impfschutz sollte jedoch möglichst vor der Zeckensaison (April bis Oktober) aufgebaut sein.
Falls noch keine FSME-Impfung erfolgt ist und eine Reise in ein Risikogebiet ansteht, sollte vor der Reise eine Impfung durchgeführt werden.
Viele Menschen haben eine geringe Risikowahrnehmung in Bezug auf die FSME-Erkrankung und haben Angst vor Impfnebenwirkungen. Nutzen Sie deshalb unser Faktenblatt, um über die Bedeutung und Sicherheit der FSME-Impfung aufzuklären!
Welche Symptome können bei einer Infektion auftreten?
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine durch das TBE-(tick-borne-encephalitis-) Virus verursachte Erkrankung. Das Virus wird vorrangig durch Zecken übertragen. Aktuell gibt es in 11 Bundesländern 180 FSME-Risikogebiete, die sich von Jahr zu Jahr ausweiten. Bei 5-30% der an FSME-Erkrankten kommt es zu Entzündungen der Hirnhäute, des Gehirns und des Rückenmarks. Bei schweren Verläufen besteht insbesondere bei Erwachsenen die Gefahr bleibender neurologischer Schäden.
Weitere durch Zecken auf Menschen übertragene Erkrankungen wie beispielsweise die humane granulozytäre Anaplasmose, die Babesiose oder verschiedene Rickettsiosen wurden bislang in Deutschland nicht oder nur selten beobachtet.