Generalsanierung Künstlerhaus, 3. Bauabschnitt im Nördlichen Bauteil, Königstraße 93

Nordansicht

Das Künstlerhaus in Nürnberg wurde in den Jahren 1906 bis 1910 im Bereich der mittelalterlichen Stadtbefestigung am Königstor erbaut. Es gilt als Baudenkmal und befindet sich im Altstadt-Ensemble-Bereich, der auch insgesamt als Bodendenkmal gilt.

Das Haus steht offen für diskursive, partizipatorische Kulturarbeit, für Experimente, als Labor und Kreativwerkstatt. Das Raumangebot mit Flächen für Ausstellungen und Performances, Konzerte und Partys, mit Kinosälen, Wirtshaus, Café und Biergarten, Tagungsräumen und Werkstätten bietet dafür vielfältige Voraussetzungen. Gemeinsam mit Künstlervereinen und – initiativen, externen Veranstaltern und vielzähliger Bürgerbeteiligung durch ehrenamtliche Gruppen entsteht so ein interdisziplinäres, multikulturelles, breitgefächertes Angebot mit Film und Musik, Tanz und Theater, bildender Kunst und Handwerk, Literatur und Medien.

Bisherige Sanierungsmaßnahmen:

Bauabschnitt 1 („Mittlerer oder Südlicher Bauteil“) wurde in den Jahren 1996 – 2000 saniert. Das Haus wurde nach erheblichen Kriegsschäden im Dach und im 1. OG wieder aufgebaut und mit einem 2. und 3. OG bis unter das Giebeldach ausgebaut.

Bauabschnitt 2 („Kopfbau“) wurde in den Jahren 2000 – 2002 nach einem Realisierungswettbewerb neu errichtet (Abbruch des hist. Kopfbaus, der teilweise kriegszerstört war).


Generalsanierung des Nördlichen Bauteils ab September 2018:

Bauabschnitt 3 („Nördlicher Bauteil“) wurde bisher nicht saniert, im Laufe der Jahrzehnte aber durch verschiedene Eingriffe immer wieder baulich leicht verändert.

Ziele der Generalsanierung:
- Beseitigung sicherheitstechnischer/baurechtlicher Mängel
- Beseitigung funktionaler Mängel
- Beseitigung bautechnischer Mängel
- Erhalt des Charakters des Hauses, keine Luxussanierung
- Erhaltung aller Nutzergruppen im Haus

Der im 2. Weltkrieg kaum in Mitleidenschaft gezogenen dritte Bauabschnitt nimmt innerhalb des Künstlerhauses nochmals ein besondere Rolle ein, weil in ihm vielfältigste Nutzungen – von der offenen Werkstatt, über Schulungsräume bis hin zum Konzertsaal – in einem komplexen Gefüge versammelt sind. Diese Vielfalt und auch die Tatsache, dass sich im Gebäude die mehr als 100-jährige wechselvolle Geschichte des Hauses auf unterschiedlichste Art widerspiegelt, führen dazu, dass die Nutzer des Hauses sich in hohem Maße mit dem Haus identifizieren.

Unabhängig davon gibt es allerdings funktionale, bautechnische und baurechtliche Probleme, die dringend behoben werden müssen. Der Entwurf sieht vor, die sichtbaren Eingriffe in den Bestand auf ein Minimum zu reduzieren. Um aber das Schallproblem innerhalb des Hauses in den Griff zu bekommen, haben die Architekten ein Raumkonzept entwickelt, bei denen die Räume, die lärmintensiv sind, von den lärmempfindlichen soweit als möglich entfernt angeordnet werden.

Dies betrifft vor allem die Bereiche Kulturkellerei und Zentralcafé, die nun in die untersten Ebenen des Gebäudes gelegt werden sollen, da sie lärmintensiv sind, aber auch unabhängig von Tageslicht betrieben werden können. Die Kulturkellerei wird dabei die Räume der jetzigen Schreinerei übernehmen, für das Zentralcafé wird im Bereich des Anlieferhofes das Gebäude auf zwei Kellerebenen erweitert.

Durch diese und weitere Raumrochaden wird auch erreicht, dass alle Werkstätten auf einer Ebene zusammengeführt werden können und von einem gemeinsamen Flur aus erschlossen sind. Ein weiterer größerer Eingriff in das Gebäude und sein äußeres Erscheinungsbild wird im Bereich des Erschließungshofes und dem bestehenden Anbau geschehen. Das direkt angrenzende Treppenhaus wird nach oben und unten erweitert, um die baulichen Rettungswege zu verbessern und um einerseits einen Lastenaufzug unterbringen zu können, der möglichst viele Ebenen erreicht, andererseits möglichst viele zusätzliche Flächen für Sanitär- und Umkleideräume zu schaffen.

Bauzeit
Umzug in Interimsquartiere: 2018
Baubeginn: 2019
Baufertigstellung: 2023

Gesamtkosten
Rund 30 Millionen Euro, davon werden ca. 10,8 Millionen Euro von Bund und Freistaat Bayern im Rahmen der Städtebauförderung übernommen.

Neuer Eingang - Wandansichten

Neuer Eingang - Wandansichten

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