Aktionen zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2023

Bild von der Straße der Menschenrechte mit Lichtinstallation.

Anlässlich der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vor 75 Jahren finden am Sonntag, 10. Dezember unterschiedliche Veranstaltungen in Nürnberg statt, um gemeinsam die Menschenrechte zu feiern, sich mit ihnen bewusst auseinander zu setzen und zu hinterfragen, wie es um diese Rechte heute steht.

Zum 75. Jahrestag der Verkündung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte

11 Uhr - Menschenkette

Anlässlich 75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenkette, wollen wir eine Menschenkette aus der Straße der Menschenrechte heraus entlang der Gedenkmeile an der äußeren Altstadtmauer entlang bilden.

Beginn: 11:00 Uhr
Treffpunkt: Kartäusertor / Straße der Menschenrechte

12 Uhr - Filmvorführung 1: A Black Jesus

Die Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus, der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis und der Nürnberger Lehrer- und Lehrerinnenverein in Kooperation mit der evangelischen Stadtakademie, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Franken e.V. und dem Religionspädagogischen Zentrum Heilsbronn, laden zu einem dreiteiligen Menschenrechts-Filmtag ins Caritas-Pirckheimer-Haus ein.

Zu sehen sind drei ausgewählte Filme, die in den letzten Jahren mit dem Deutschen Menschenrechts-Filmpreis prämiert wurden. Alle drei Filme thematisieren aktuelle Menschenrechtsdebatten und wollen das Bewusstsein um die historische Bedeutung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 schärfen.

1. Film des Programms:

Beginn: 12:00 Uhr
Ort: Caritas-Pirckheimer-Haus Nürnberg

A Black Jesus (Luca Lucchesi, Dokumentarfilm, 92 Minuten)

In dem sizilianischen Städtchen Siculiana finden sich die Menschen seit langer Zeit Anfang Mai immer zu einer großen Prozession zusammen, bei der ein Kruzifix mit einer schwarzen Jesusfigur durch die Straßen getragen wird. Als ein 19-jähriger Flüchtling aus Ghana als Kreuzträger daran teilnehmen will, geraten die Gemüter in Wallung. Mit großem Gespür für Stimmen und Stimmungen fängt der Dokumentarfilm die Gemengelage ein und formt daraus ein offenes Werk, das zum Weiterdenken animiert und die vielfältigen Widersprüche der Gegenwart in schmerzhafte Zeitbilder gießt.

14 - 16 Uhr - Podiumsdiskussion - Eine Veranstaltung der Petra-Kelly-Stiftung e.V.

75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Beginn: 14:00 Uhr
Ende 16:00 Uhr
Ort: Raum Burgblick, Kornmarkt 5-7, 90402 Nürnberg

Am 10. Dezember 1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von den Vereinten Nationen beschlossen. In 30 Artikeln formuliert sie bürgerliche, politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte.
Dieses Jahr im Dezember besteht die Vereinbarung seit 75 Jahren. Zeit, sich die Errungenschaften der gemeinsamen Erklärung anzugucken und auf die aktuelle Bedeutung zu blicken.
Margarete Bause, stellvertretende Vorsitzende bei Transparency International Deutschland kommt ins Gespräch mit Barbara Lochbihler, ehemalige Außen- und menschenrechtspolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament, Prof. Dr. Michael Krennerich, Vorsitzender des Nürnberger Menschenrechtszentrums e.V. und Martina Mittenhuber, Leiterin der Stabsstelle Menschenrechtsbüro & Gleichstellungsstelle der Stadt Nürnberg.
Vorher begrüßen wir Sie bereits zum informellen Gespräch bei einem kleinen warmen Mittagsimbiss. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, gemeinsam zur Straße der Menschenrechte zu gehen, wo um 16:30 Uhr eine Ausstellung anlässlich des 75. Bestehens eröffnet wird.

Ablauf
14:00 Uhr Eintreffen mit Suppe
14:30 Uhr Beginn des Gesprächs
16:00 Uhr Ende des Gesprächs / gemeinsamer Spaziergang zur Straße der Menschenrechte
16:30 Uhr Ausstellungseröffnung Straße der Menschenrechte

Um Anmeldung wird gebeten unter: info@petra-kelly-stiftung.de

Personen:

Margarete Bause ist Diplom-Soziologin. Insgesamt 18 Jahre gehörte sie als grüne Abgeordnete dem Bayerischen Landtag an. Von 2017 bis 2021 war Margarete Bause Mitglied des Deutschen Bundestags und Sprecherin für Menschenrechte der grünen Bundestagsfraktion. Die Thematisierung der Menschenrechtsverletzungen waren ihr dabei ein besonderes Anliegen. Seit ihrem Ausscheiden aus dem Bundestag engagiert sie sich bei Transparency International Deutschland und ist dort stellvertretende Vorsitzende. Margarete Bause ist aktiv in der Mitgliederversammlung sowie im Vorstand der Petra-Kelly-Stiftung.

Barbara Lochbihler ist Politologin (M.A.). Sie ist seit 2019 Mitglied im UN-Ausschuss gegen das Verschwindenlassen. Von 2009 bis 2019 war sie Mitglied des Europäischen Parlaments und dort stellv. Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses und außen- und menschenrechtspolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion. Zuvor war sie zehn Jahre Generalsekretärin der deutschen Sektion von Amnesty International. Barbara Lochbihler hat einen Lehrauftrag im Human Rights Master an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen und ist im Vorstand der Martin-Ennals-Stiftung in Genf aktiv. Sie ist Mitglied im Stiftungsrat der Petra-Kelly-Stiftung.

Prof. Dr. Michael Krennerich lehrt Menschenrechte und Menschenrechtspolitik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und ist dort wissenschaftlicher Leiter des Forschungszentrums „Center for Human Rights Erlangen-Nuremberg“ (CHREN). Zivilgesellschaftlich engagiert er sich im Nürnberger Menschenrechtszentrum e.V. (NMRZ), dessen Vorsitzender er ist, sowie im bundesweiten Netzwerk „Forum Menschenrechte“. Zugleich ist Michael Krennerich leitender Herausgeber der „Zeitschrift für Menschenrechte. Journal for Human Rights“.

Martina Mittenhuber leitet seit 2009 das Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg. Sie hat Geschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und der Université Michel de Montaigne, Bordeaux, Frankreich Historikerin studiert und zahlreiche Publikationen zur Lokal- und Regionalgeschichte Nürnbergs und Frankens veröffentlicht.

16 - 19 Uhr - Lichtinstallation "Annäherung"

„Annäherung in der Straße der Menschenrechte“

Beginn: 16:00 Uhr
Ende: 19:00 Uhr
Ort: Straße der Menschenrechte

Was stärkt die Idee der Menschenrechte 75 Jahre nach ihrer Verkündung? Es ist das Anerkennen dieses globalen gemeinsamen Werteverständnisses, das bis heute nichts von seiner Gültigkeit verloren hat. Es ist aber vor allem ein Eintreten für die eigenen Rechte und die Rechte aller. Daran erinnert am 10. Dezember 2023 eine Lichtinszenierung in der Straße der Menschenrechte von 16.00 bis 19.00 Uhr, die die Menschenrechtsidee für alle Besucherinnen und Besucher erlebbar macht.

17 Uhr - Filmvorführung 2: Der lange Weg der Sinti und Roma

2. Film des Programms:

Beginn: 17:00 Uhr
Ort: Caritas-Pirckheimer-Haus Nürnberg

Der lange Weg der Sinti und Roma (Adrian Oeser, Dokumentation, 2022, 45 Minuten)

Der Völkermord an den Sinti und Roma durch das NS-Regime wurde in Deutschland lange Zeit verdrängt und erst 1982 anerkannt. Schätzungen zufolge sind europaweit bis zu 500.000 Menschen diesem Genozid zum Opfer gefallen. Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde das Geschehene aus der öffentlichen Erinnerung verbannt. Sinti und Roma wurden in der Bundesrepublik weiter stigmatisiert und ausgegrenzt. Für die Betroffenen war es ein weiter Weg bis zur Anerkennung ihres Leides. Die Dokumentation "Der lange Weg der Sinti und Roma" zeigt die Geschichte von Deutschlands größter Minderheit und macht bisher nicht erzählte Perspektiven sichtbar.

18 Uhr - Filmvorführung 3: Masel Tov Cocktail

3. Film des Programms:

Beginn: 18:00 Uhr
Ort: Caritas-Pirckheimer-Haus Nürnberg

Masel Tov Cocktail (Arkadij Khaet und Mickey Paatszch, Satire, 2020, 30 Minuten)

Dimitrij Liebermann (19) ist Jude und hat Tobi geschlagen. Dafür soll er sich entschuldigen. Nur Leid tut es ihm nicht unbedingt. Auf dem Weg zu Tobi begegnet Dimitrij ein Querschnitt der deutschen Gesellschaft und immer wieder ein Problem, das es auszuhandeln gilt: Seine deutsch-jüdische Identität. Eine außergewöhnliche und außergewöhnlich andere Beschäftigung mit dem Thema Antisemitismus im Deutschland des 21. Jahrhunderts.

Logoleiste_75_Jahre_AEMR

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