Am 31. Januar 2018 wurde der Abschlussbericht zur Kulturstrategie im Kulturausschuss vorgestellt und sieben daraus abgeleitete Startmaßnahmen im Stadtrat beschlossen. Mit der Einrichtung einer Koordinierungsstelle für den Prozess der Umsetzung wurde die erste Startmaßnahme direkt 2018 erfolgreich umgesetzt.
Seitdem tragen die einzelnen Kulturdienststellen - vom Amt für Kultur und Freizeit (KUF) und dem KunstKulturQuartier (KuKUQ) über die Museen (KuM) bis zum Bildungszentrum (BCN) - in ihren Aufgabenbereichen zur Umsetzung der einzelnen Ziele bei.
Herausforderungen, z. B. durch den demografischen Wandel, eine wachsende Individualisierung und Pluralisierung von Lebensstilen oder die fortschreitende Digitalisierung, erfordern mehr als bisher sparten- und ressortübergreifend produzierte und vermittelte Kulturangebote. Hierfür bedarf es geeigneter Formen, die neue Möglichkeiten der Kooperation und Kommunikation schaffen und Zugang zu vorhandenen Strukturen ermöglichen sowie um auf den Bedeutungsgewinn neuer Kunst- und Kulturformen zu reagieren.
Ziel: Stärkung kulturpolitischer Diskurse, verbesserte Zugänglichkeit zu Förderprogrammen und Schaffung von Ermöglichungsräumen für kreative und künstlerische Äußerungen
Angesichts des fortschreitenden gesellschaftlichen Wandels differenzieren sich die sozialen und kulturellen Milieus der Stadtgesellschaft immer weiter aus. Die Frage danach, wie alle Menschen in Nürnberg Kunst und Kultur gestalten und produzieren, wahrnehmen und konsumieren sowie sichtbar beteiligt werden können, ist ein Grundanliegen des Kulturbereichs.
Ziel: Stärkung inklusiver und diverser Aspekte der Teilhabe und Konzipierung und Weiterentwicklung transkultureller und intergenerationeller Ansätze
Kulturkommunikation hat in Hinblick auf Publikumsentwicklung sowie Teilhabe und Teilnahme an Kulturangeboten große Bedeutung. Erzählstränge, die der Vielfältigkeit der Kulturstadt Nürnberg Ausdruck verleihen, spielen dabei eine wichtige Rolle.
Ziel: Entwicklung und Stärkung von Maßnahmen, die die Kulturstadt Nürnberg und ihre Angebote besser sichtbar machen sowie über ein Erzählmotiv für Nürnberg ins Gespräch kommen
So geht´s los! - Sieben Startmaßnahmen
Aus den drei Handlungsfeldern wurden in einem ersten Schritt die folgenden Maßnahmen abgeleitet:
Intensivierung des kulturpolitischen Diskurses
Wir wollen mehr miteinander reden, mit Kulturschaffenden aus Nürnberg, der Region und aus aller Welt, Politikerinnen und Politikern, Vertreterinnen und Vertretern von Jugendorganisationen oder Inklusionsexpertinnen und –experten, und gemeinsam Kulturpolitik in Nürnberg gestalten. Real und digital!
Raumleerstands- und Zwischennutzungsmanagement
Raum ist Mangelware und Lebenselixier für Kunstschaffende. Wir nehmen dies ernst und wollen gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern Lösungen entwickeln, die Kunst- und Kulturschaffenden durch Zwischennutzungen Raum für ihre Arbeit bieten.
Evaluierung und Weiterentwicklung von Kulturförderverfahren
Wir wollen die Kulturförderung auf den Prüfstand stellen: Inwiefern können Kulturschaffende bei der Antragstellung noch mehr unterstützt werden? Wen erreicht die Kulturförderung überhaupt? Welche Möglichkeiten zur Förderung gibt es für Kreative neuer zeitgenössischer Genres wie Videokunst, Street-Art oder Games?
Abbau von Teilhabebarrieren und Förderung des Generationendialogs
Jede und jeder soll Kulturangebote produzieren und wahrnehmen können. Sprache, Bildungshintergrund, körperliche Einschränkungen oder Alter dürfen kein Hindernis sein. Wir wollen Kunst und Kultur als verbindendes Element unserer Stadtgesellschaft fördern und besonders den Gedanken des „Selber-Machens“ stärken.
Weiterentwicklung von Erzählsträngen
Wie erzählt sich eine Stadt? Wofür stehen wir als Kulturort? Welche Bilder und Botschaften senden wir in die Welt? Die Verständigung auf zukunftsgerichtete Bilder für die Kulturstadt Nürnberg ist ein Wunsch, den alle Workshop-Teilnehmerinnen und- teilnehmer immer wieder äußerten. Daran wollen wir arbeiten.
Digitalisierungsstrategie für den Kulturbereich
Digitalisierung ernst nehmen bedeutet mehr als nur den Einsatz von Social Media und flächendeckende Versorgung mit WLAN, z.B. sich mit Trends wie Games und Gamification, digitalisiertem Kulturerbe oder den Chancen und Möglichkeiten digitaler Kommunikation auseinanderzusetzen.