Der Plärrer ist einer der größten Verkehrsknoten innerhalb des Nürnberger Stadtgebiets und für den öffentlichen Nahverkehr ein wichtiges Drehkreuz. Aus historischen Gründen weist er in seiner heutigen Gestaltung einige gravierende Nachteile auf, die alle Verkehrsarten beeinträchtigen.


Der Plärrer hat eine lange Geschichte als Verkehrsknotenpunkt. Hier stand ab 1835 der Nürnberger Bahnhof der ersten Eisenbahn Deutschlands. Ab dem frühen 20. Jahrhundert wurde der Plärrer zum großen Umsteigeknoten für die seit 1881 verkehrende Straßenbahn und als solcher mehrfach umgebaut, um den stetig wachsenden Verkehr aufnehmen zu können.
Der letzte große Umbau des Plärrers fand Ende der 1970er Jahre im Zuge des U-Bahnbaus in Nürnberg statt. Erklärtes Ziel war die völlige Einstellung des Straßenbahn-Betriebs. Diese sollte erfolgen, wenn eine damals geplante dritte U-Bahnlinie von Wetzendorf über das Hallertor, den Plärrer und durch die Südstadt bis zum Tiergarten den Betrieb aufgenommen hätte. Der Stadtrat hatte dies mit dem Generalverkehrsplan am 8. September 1971 so beschlossen.
Der U-Bahnhof Plärrer ging im September 1980 in Betrieb. Der Schwerpunkt bei der Wiederherstellung der Oberfläche lag eher auf großzügig dimensionierten Auto-Fahrspuren als auf attraktiven Straßenbahn- und Bushaltestellen, da die Planungen ja die Einstellung des Tram-Betriebs vorsahen. Im Jahr 1994 entschied der Nürnberger Stadtrat, das Straßenbahnnetz doch beizubehalten und zu modernisieren. Gleichzeitig fiel damals der Entschluss für die Abzweige von der U2 in Richtung Nordwesten und Südwesten - die heutige U3.
Die nun anstehende Sanierung der U-Bahnhofs-Abdichtung eröffnet die Möglichkeit, den Plärrer an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Im Jahr 2019 hat daher der Stadtplanungsausschuss des Nürnberger Stadtrats beschlossen, ein Wettbewerbsverfahren zur Umgestaltung des Platzes durchzuführen. Ziel war und ist es, den Plärrer zu begrünen, klarer zu strukturieren und die Gestaltung an die heutigen Bedürfnisse anzupassen. Aus dem Verfahren ging das Team "realgrün und Brenner Ingenieure" als Sieger hervor und wurde mit der Ausarbeitung eines Rahmenplans beauftragt. Auf dessen Grundlage sollte nach einem Beschluss des Stadtplanungsausschusses aus dem Juli 2021 die weitere Planung beruhen.
Der Rahmenplan teilt den Plärrer in verschiedene Zonen für Verkehre, für Aktivitäten, für Grün, für Aufenthalt und für Service. Eine große Anzahl neu gepflanzter Bäume, die Stärkung des bereits vorhandenen Grüns sowie die Errichtung eines großen Rankgerüsts ("Puck") im Bereich der ehemaligen Plärrer-Fontäne soll dem Platz ein neues, grünes Gesicht geben und die Aufenthaltsqualität erhöhen. Die Straßenbahngleise sollen eine neue Lage erhalten, ein Busbahnhof südlich der Tram-Bahnsteige entstehen. Die Wege für Menschen, die sich zu Fuß oder auf dem Rad fortbewegen, sollen verbessert werden. Öffentliche Toiletten, ein Kiosk, ein Pausenraum für das Fahrpersonal sowie ein Café sollen im Rahmenplan auf dem Plärrer entstehen.
Der Rahmenplan entwirft ein Bild von der Struktur und dem Charakter des zukünftigen Plärrers, ist aber in Maßstab (1:500) und Bearbeitungstiefe noch nicht ausreichend detailliert für die Objektplanung. In der nötigen Weiterentwicklung des Plans ergeben sich daher zwangsläufig auch Abweichungen vom ursprünglichen Rahmenplan. So kann beispielsweise der geplante Plärrer-Puck aufgrund technischer Vorschriften zur Trassierung der Gleise und der Sicherheitsabstände nicht umgesetzt werden. Auch ein geplantes "Kulturcafe" ist nicht wirtschaftlich zu betreiben und entfällt daher. Wie die aktuellen Planungen genau aussehen, erfahren Sie auf einer eigenen Seite.

