Nürnberg soll Schwammstadt werden

Extremwetterlagen stellen Nürnberg vor Herausforderungen. Starkregenereignisse oder langanhaltende Hitzeperioden erfordern ein neues Regenwassermanagement. Städtische Bauvorhaben sollen daher künftig im Sinne einer Schwammstadt geplant und umgesetzt werden. Darüber hinaus sollen Konzepte zur Förderung der wassersensiblen Stadt auf privaten Flächen erarbeitet werden.
War es über Jahrhunderte ein wichtiges Ziel der Stadtentwässerung, das Wasser möglichst schnell aus der Stadt zu bringen, liegt der Fokus heute darauf, den Regen zurückzuhalten und das Wasser zu nutzen. Dieser Paradigmenwechsel wird in der Fachwelt unter dem Begriff „wassersensible Stadtentwicklung“ diskutiert. In der öffentlichen Diskussion wird häufig das Schlagwort „Schwammstadt“ verwendet.
Umbau ist Generationenaufgabe
Der Umbau Nürnbergs zu einer wassersensiblen Stadt ist eine Generationenaufgabe, die intensive Anstrengungen über einen langen Zeitraum erfordert. Sie kann nur im Zusammenwirken der Stadtgesellschaft gelingen, da sich große Flächenpotenziale in Privatbesitz befinden. Für eine wassersensible Stadt müssen auch private Flächen entsiegelt werden, die dann für die Regenwasserbewirtschaftung genutzt werden können und damit lokale Klimaeffekte erzielen.
Bereits heute ist absehbar, dass eine alternative Regenwasserableitung zu einer deutlichen Kostensteigerung für die Stadt führen wird. Die Planung und Vorbereitung dieser Projekte bedeutet einen Mehraufwand gegenüber den bisherigen Planungen. Auch der Aufwand für den Bau und Betrieb der Anlagen ist erheblich. Um auf die Folgen des Klimawandels reagieren zu können, wird daher perspektivisch mehr Personal für Planung, Bau, Betrieb und Unterhaltung benötigt.