Memorium: Vorplatz nach Benjamin Ferencz benannt
Memorium Nürnberger Prozesse: Vorplatz nach Benjamin Ferencz benannt
Der Platz vor dem Memorium Nürnberger Prozesse wird künftig den Namen Benjamin Ferencz tragen, zu Ehren des bekannten Chefanklägers der Nürnberger Prozesse. Oberbürgermeister Marcus König vollzog die Namensgebung des Vorplatzes des Memoriums in einem feierlichen Akt am 10. April, in Anwesenheit der Familie von Benjamin Ferencz. Perspektivisch ist geplant, den Platz neu zu gestalten und dort ein Besucherzentrum zu errichten, das die Bedeutung des Orts hervorhebt, an dem Welt und Rechtsgeschichte geschrieben wurde.
Stimmen der Stadtspitze
Zu Benjamin Ferencz
Der 1920 im heute rumänischen Somcuta Mare geborene Benjamin Ferencz war Mitglied des US-Anklageteams während der Nürnberger Prozesse (1945-49). Im 9. Fall der Nachfolgeprozesse, dem sogenannten Einsatzgruppenprozess, organisierte er die Anklage. In dem Verfahren wurden Angeklagte zur Verantwortung gezogen, denen die Morde an über einer Million Menschen zur Last gelegt wurden. Ferencz widmete sich in der Folge ein Leben lang der Durchsetzung des Völkerstrafrechts. Er war auch an der Aushandlung des Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs beteiligt und trat vor diesem sogar auf. Benjamin Ferencz verstarb am 7. April 2023 im Alter von 103 Jahren. Er war der letzte noch lebende Ankläger bei den Nürnberger Prozessen.
Benjamin Ferencz wurde vielfach ausgezeichnet. Hervorzuheben sind das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland für seinen Einsatz für das Völkerrecht, die Dag-Hammarskjöld-Ehrenmedaille für „hervorragende Verdienste um die Förderung der Lösung der Weltprobleme durch das System der Vereinten Nationen“ und der Pahl Peace Prize, der Personen ehrt, die sich um „die Erhaltung des Weltfriedens verdient gemacht haben“.