Neue Treibhausgasbilanz der Stadtverwaltung

Die Stadt Nürnberg möchte beim Klimaschutz vorangehen und hat deshalb bereits im Jahr 2020 beschlossen, dass die eigene Stadtverwaltung inklusive der städtischen Eigenbetriebe bis 2035 klimaneutral werden soll. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der Stadtrat im Juli 2023 ein Umsetzungskonzept beschlossen. Dieses Konzept enthält insgesamt über 200 einzelne Klimaschutzvorhaben innerhalb der Stadtverwaltung.

Kaum Veränderungen zwischen 2019 und 2022

Gemeinsam mit dem Konzept liegt erstmals auch eine vollständige Bilanzierung der Treibhausgasmengen für das Jahr 2019 vor, die durch durch die Stadtverwaltung verursacht wurden. Ermittelt wurde unter anderem, wie viele Treibhausgase durch den städtischen Fuhrpark, den Strom­ und Wärmeverbrauch der Verwaltung oder die eingekauften Papiermengen entstehen.

Im Umweltausschuss am 10. April 2024 stellte die Referentin für Umwelt und Gesundheit, Britta Walthelm, die Treibhausgasbilanz der Stadtverwaltung für das Jahr 2022 vor. Bezogen auf die Werte von 2019 veränderte sich die Menge der ausgestoßenen Treibhausgase kaum. Im Jahr 2022 verursachte die Stadtverwaltung insgesamt etwa 62.300 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO₂), im Jahr 2019 waren es etwa 62.100 Tonnen CO₂.

Weniger Emissionen durch Fuhrpark und Dienstreisen

Den größten Anteil machen die Treibhausgasemissionen durch den Strom- und Wärmeverbrauch sowie den Kraftstoffverbrauch im städtischen Fuhrpark aus. Während die CO₂-­Emissionen 2022 beim Strom­ und Wärmeverbrauch gegenüber 2019 jeweils um etwa ein Prozent zunahmen, gingen die Emissionen für den städtischen Fuhrpark um etwa vier Prozent zurück. Besonders deutlich war der Rückgang der CO₂-­Emissionen bei den Dienstreisen der Beschäftigten der Stadtverwaltung. Im Vergleich zu 2019 konnten hier insgesamt über 80 Tonnen CO₂ eingespart werden. Erstmals wurde für das Jahr 2022 auch berechnet, wie viel CO₂ durch den Einkauf von IT-­Ausstattung wie Laptops und Monitoren entsteht. Es waren 900 Tonnen CO₂.


Stimme von Umweltreferentin Britta Walthelm

„Der Stadtrat hat in den vergangenen Jahren mehrere wichtige Beschlüsse für eine klimaneutrale Stadtverwaltung gefasst. Die beschlossenen Maßnahmen, beispielsweise für einen klimafreundlichen Gebäudebestand oder den Ausbau der Photovoltaik auf stadteigenen Dächern, werden sich allerdings erst allmählich in der Treibhausgasbilanz der Stadtverwaltung positiv widerspiegeln. Im Bereich Mobilität sehen wir hingegen schon erste Erfolge. Die aktuelle Bilanz zeigt uns nochmals deutlich auf, dass der Weg zur klimaneutralen Stadtverwaltung noch weit ist und wir unsere Anstrengungen unbedingt weiter verstärken müssen.“


Suche nach weiteren Klimaschutzpotenzialen

Die Stadt wird zukünftig alle zwei Jahre eine neue Treibhausgasbilanzierung der Stadtverwaltung vorlegen und damit aufzeigen, ob man auf dem richtigen Pfad zur Klimaneutralität ist. Außerdem identifiziert die Stadt laufend weitere Klimaschutzpotenziale.

Neben den städtischen Gebäuden sollen beispielsweise auch beim eigenen Fuhrpark sowie beim Einkauf von Waren und Dienstleistungen die Weichen noch stärker auf Klimaschutz gestellt werden. Auch die städtischen Eigenbetriebe, wie zum Beispiel der Tiergarten oder die Stadtentwässerung, arbeiten derzeit an eigenen Maßnahmen für einen möglichst klimafreundlichen Betrieb.

Klimaschutzziele der Stadt

Im Juli 2019 hat der Stadtrat anerkannt, dass die bisherigen Maßnahmen der Stadt nicht ausreichen, um die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen und hat Klimaschutz zur zentralen Zukunftsaufgabe der Stadt erklärt. Um seiner Vorbildfunktion im Klimaschutz gerecht zu werden, hat der Stadtrat im Juni 2020 außerdem beschlossen, dass die Stadt die Klimaneutralität der Stadtverwaltung bis zum Jahr 2035 anstrebt. Die Verwaltung soll damit bereits deutlich früher klimaneutral werden, als es die städtischen Zielsetzungen für die Gesamtstadt vorsehen.

Laut Stadtratsbeschluss vom Mai 2022 strebt die Stadt die gesamtstädtische Klimaneutralität, unter Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele und des für Nürnberg verbleibenden CO₂-­Budgets, bis spätestens 2040 an.


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