Masterplan Freiraum

Nürnberg boomt. Der Bedarf an Wohnungen und Arbeitsplätzen steigt stetig. Die Flächen dafür werden in der bereits sehr dicht besiedelten Stadt zunehmend knapp. Das Stadtgrün als wichtiger Faktor für Lebensqualität und die Anpassung an klimatische Veränderungen soll dabei nicht unter die Räder kommen. Deshalb hat die Stadtverwaltung den Masterplan Freiraum entwickelt. Dieser Plan schreibt die Entwicklung von Freiräumen als zentrales Element der Stadtentwicklung fest, um trotz des Wachstums die Lebensqualität langfristig zu sichern.
Was ist neu?
Im Umweltausschuss des Stadtrats wurde am 3. Mai 2023 der achte Sachstandsbericht zum Masterplan Freiraum vorgestellt. Das seit 2014 bestehende Ziel – mehr Grün in Nürnberg – wurde und wird weiterhin verfolgt. Für die Umsetzung der grünen Projekte ist der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) zuständig. Im Jahr 2022 hat Sör im Rahmen des Masterplans Freiraum die Rechenberganlage saniert, den Grünzug „Weg am Village“ sowie die Grünanlage an der alten Anlegestelle am Aischweg neu geschaffen und den ersten Bauabschnitt der Umgestaltung des Nägeleinsplatzes abgeschlossen. Ganz frisch fertiggestellt im April 2023 wurde die grüne Umgestaltung des Quartiersplatzes St. Leonhard an der Marie-Beeg-Straße. Im Sommer 2023 wird der Pocket Park Peststadel eröffnet.
Insgesamt wurden im Jahr 2022 10.800 Quadratmeter neue Biodiversitäts- und Blühflächen und 2.200 Quadratmeter neue Spielflächen angelegt sowie über 500 neue Bäume gepflanzt.
Zehn Projekte wurden bislang im Masterplan Freiraum umgesetzt. Zudem wurden – aufbauend auf dem gesamtstädtischen Freiraumkonzept – detailliertere und kleinräumigere Konzeptionen erstellt, deren Maßnahmen schrittweise fertiggestellt oder für die Umsetzung vorbereitet werden.
Im Rahmen der zehn Projekte hat die Stadt insgesamt rund 30 Beteiligungen mit Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen sowie eine internetgestützte Bürgerbeteiligung (ePartizipation) durchgeführt.
Aktuelle und zukünftige Projekte
Weitere sieben Projekte, wie zum Beispiel der Züricher Park oder der Grünzug Ambergerstraße, befinden sich momentan in der Umsetzung bis 2025 (Stand Mai 2023).
Zukünftig kommen über neue Bebauungspläne noch große Parkanlagen in Wetzendorf, in Lichtenreuth und im Tiefen Feld hinzu. Dort werden insgesamt etwa 60 Hektar an neuen Freiräumen, davon 30 Hektar öffentliche Parks, geschaffen.
Die beschleunigte Umsetzung einiger Projekte des Masterplans ist im Zusammenhang mit der Realisierung der Urbanen Gartenschau im Jahr 2030 zu erwarten. In die Konzeption der Gartenschau sind Projekte wie der Theresienplatz/Perspektive Egidienplatz, der Keßlerpark oder der nördliche Teil der „Südstadt.Klima.Meile“ eingeflossen.
Stimmen zum Sachstand im Mai 2023
Mehr als die Parks im Blick
Gerade in den dicht besiedelten Gebieten der Innenstadt spielen Parks eine wichtige Rolle: Die bereits bestehenden sollen attraktiver werden, neue Parks und Grünanlagen sollen entstehen. Mehr Grün auf den Plätzen sowie mehr Straßenbäume, Blumenzwiebeln und Stauden ergänzen die Grünoffensive im Stadtbild. Die Begrünung von Hinterhöfen, Fassaden und Dachflächen soll das Klima besonders in dicht bebauten Stadtgebieten mit wenig Freiflächen verbessern.
Auch die Gewässer sowie die natürlichen und landwirtschaftlich genutzten Flächen spielen im „Masterplan Freiraum“ eine wichtige Rolle. Der Zugang zu Pegnitz, Rednitz, den Kanälen und weiteren Wasserflächen soll verbessert werden, damit die Nürnberger das Wasser direkter erleben können. Die Natur- und Kulturflächen rund um die Stadt sind sowohl für die Naherholung als auch für das Klima von großer Bedeutung und sollen in ihrem Bestand geschützt werden. Zwischen den bestehenden grünen Freiräumen strebt die Stadt Nürnberg eine bessere Vernetzung an.