Playbacktheater

Nordkurve-Kulturförderverein e.V.

Idee

Der in Brasilien geborene Theaterpädagoge Jean-Francois Drozak hat in der künstlerischen Tradition seines Landes ein sogenanntes „Playback-Theaterstück“ auf die Bühne gebracht. Theater, das die Biografien „ganz normaler“ Menschen aufgreift und sie szenisch umsetzt. Damit wird gezeigt, dass auch im „Normalen“ stets das „Besondere“ steckt. Ein Theater, das denjenigen die Stimme verleiht, die sonst stumm bleiben, da ihnen kein Forum geboten wird oder sie diskriminiert werden. Drozak wuchs in Belgien und Bayern auf und studierte an der Evangelischen Fachhochschule in Nürnberg.

Umsetzung

Im vorliegenden Projekt realisierte Drozak mit sieben Jugendlichen von der Insel-Schütt-Schule Nürnberg das Theaterprojekt „Vier im Weckla“. Was er und seine Schützlinge – alle mit einem Migrationshintergrund - auf die Bühne brachten, beschäftigte sich unter anderem mit lustigen Anekdoten, aber auch Nachdenklichem über „das Ankommen im so fremden Deutschland“.
Zwei Aufführungen am 27. und am 28. September 2012 boten den Rahmen für das Projekt. Vier Mitglieder des Nürnberger Integrationsrates stellten sich als Erzähler zur Verfügung: Cooper Thompson, Lemia Yiyit, Gustavo Rodriguez und Maria Gorelova lieferten unter anderem Beiträge über die bedrückenden Erfahrungen Jugendlicher in einem franquistischen Internat zur Zeit der spanischen Diktatur. Insgesamt acht Geschichten und Visionen setzten die Schüler erst vor einem öffentlichen Publikum mit rund 50 Besuchern und schließlich in einer voll besetzten Aula vor ihren Freunden und Klassenkameraden um.
Drozaks Schüler lernten dabei folgendes: Der Erfahrungsschatz der Älteren ist ein wichtiges Erbe, das ebenso erzählenswert ist, wie die Geschichten der „Reichen und Schönen“. Und was für ihre Mütter, Väter, Tanten, Großeltern, Bekannten, Freunde gilt, gilt auch für sie selbst. Auch was sie empfinden, erfahren und zu sagen haben, ist es wert, artikuliert und gehört zu werden.
Zusätzlich vermittelte ihnen das Theaterprojekt die Einsicht, dass Engagement immer möglich ist, sogar in einer Diktatur und sogar dann, wenn man als Jugendlicher das Gefühl hat, mit seinen Sorgen und Problemen kein Gehör zu finden. Niemals aufgeben!

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