Gesundheit im Stadtteil - für alle! - Erfahrungen aus fünf Jahren Projektarbeit

Rund fünf Jahre gab es in Nürnberg das von der AOK Bayern geförderte Projekt "Gesundheit für alle im Stadtteil". Gesundheitsförderung und Prävention sollen dort angesiedelt sein, wo die Menschen spielen, lernen und wohnen, also in ihrer unmittelbaren Lebenswelt, in ihrem Stadtteil.

Projekthighlights

  1. Menschen machen Yoga auf Matten im Park.

    Yoga am Langwassersee

    Verschiedene Bewegungs- und Entspannungsangebote haben seit 2018 an unterschiedlichen Orten in den vier Projektstadtteilen stattgefunden.

  2. Kinder machen Tauziehen auf einer Weichbodenmatte.

    Bewegungstag

    Beim Bewegungstag in St. Leonhard/Schweinau war von Judo über HipHop bis zu einer Mini-Olympiade vieles geboten.

  3. mehrsprachige Gesundheitskurse mit HeHanI e.v.

    Mehrsprachige Gesundheitskurse: Kooperation mit HeHanI e.V.

    Die Teilnehmenden erhielten Informationen zum Umgang mit Stress, konnten Angebote ausprobieren und Einrichtungen im Stadtteil kennenlernen.

  4. Gerda kocht auf

    Gerda kocht auf!

    Verschiedene Ernährungs- und Kochangebote für unterschiedliche Alters- und Zielgruppen fanden in allen Stadtteilen statt.

  5. Zwei Frauen stehen hinter einem Stand voller Infomaterial. Links ist eine Fahne mit Projektlogo.

    Stadtteilfest Muggeley

    Das Projekt "Gesundheit für alle im Stadtteil" war auch auf Stadtteilfesten vertreten.


Informationen zum Projekt

Ziel

Ziel des Projektes war es, die Gesundheitschancen und die gesundheitsbezogene Lebensqualität in vier Projektgebieten: Langwasser, dem Nürnberger Westen (Gostenhof, Bärenschanze, Muggenhof und Eberhardshof), Röthenbach und St. Leonhard/ Schweinau zu verbessern und zu stärken, indem u.a. niederschwellige gesundheitsfördernde Angebote im Stadtteil organisiert und durchgeführt wurden, an welchen die Bewohner*innen direkt im Stadtteil teilnehmen konnten.

Förderung

Das Projekt wurde durch die AOK Bayern auf Grundlage des Bundespräventionsgesetzes (§ 20a, SGB V) zunächst für eine Laufzeit von 4 Jahren (01.05.2017 - 30.04.2021) gefördert; aufgrund der Pandemiesituation und dem damit einhergehenden Aussetzen des Projektes wurde die Laufzeit bis 31.10.2022 verlängert.

Projektgebiete

Folgende Projektgebiete wurden in das Projekt „Gesundheit für alle im Stadtteil“ aufgenommen:
- St. Leonhard/Schweinau
- Nürnberger Westen (Gostenhof/Bärenschanze/Muggenhof/Eberhardshof)
- Langwasser
- Röthenbach

Die vier Gebiete wurden anhand von Sozial- und Strukturdaten ausgewählt. Die individuelle Gesundheitsbelastung vor Ort ist hoch, ebenso sind die Bedingungen vor Ort (teils) aufgrund geringer Grünflächen, erhöhter Luft- und Lärmbelastung sowie geringen Bewegungsmöglichkeiten wenig gesundheitsförderlich.

Konzept

Der Projektname „Gesundheit für alle im Stadtteil“ war gleichzeitig das Ziel: Kommunale Maßnahmen und Angebote der Gesundheitsförderung und Prävention sollen dort angesiedelt sein, wo die Nürnberger Stadtteilbewohner*innen spielen, lernen, wohnen und lieben, also in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld. Nach einer Bedarfserhebung zu Beginn des Projekts in Form von Expert*innen-Interviews sowie Diskussionen in den Netzwerken und mit Bewohner*innen-Gruppen wurden die Ergebnisse in die Stadtteilgremien zurückgespielt und flossen in die koordinierte Maßnahmenplanung ein.

In Zusammenarbeit mit Einrichtungen, Initiativen und Vereinen wurden während der Projektlaufzeit nachhaltige Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention initiiert, intensiviert und abgesichert. Damit wurde das Ziel verfolgt, Kooperationen zu stärken und Aktivitäten so zu gestalten, dass sie in besonderer Weise zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation von Menschen vor Ort beitragen.

Die konkreten Angebote zielten vorrangig auf die Förderung der individuellen Gesundheit in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung und Entspannung (Verhaltensprävention) ab. Gleichzeitig ging es auch um die Veränderung der Lebensverhältnisse vor Ort wie zum Beispiel durch die Erschließung oder (Um-)Nutzung öffentlicher Grün- und Freiflächen (Verhältnisprävention). Teilweise ist es gelungen, die Angebote auch über die Projektlaufzeit durch andere Möglichkeiten der Finanzierung, aber auch durch den Einsatz von Ehrenamtlichen, weiterzuführen.

Evaluation

Im Zeitraum von Juli 2020 bis Oktober 2021 wurde das Projekt durch das Institut für Praxisforschung und Evaluation der Evangelischen Hochschule Nürnberg unter der Leitung von Prof. Dr. John evaluiert. Das Evaluationsteam führte eine quantitative Sekundärdatenanalyse sowie eine Onlinebefragung unter den Akteur*innen und Kursleiter*innen durch und diskutierte und bewertete zusätzlich anhand von qualitativen Fokusgruppen mit den Akteur*innen in den vier Stadtteilen Projektergebnisse.

Die Evaluation bewertet das Projekt insgesamt positiv und kommt zu dem Schluss, dass langfristig Akteur*innen sensibilisiert wurden und Angebotskonzepte nachhaltig verankert werden konnten. So wurden Lebensverhältnisse vor Ort mitgestaltet und verändert, das Gesundheitsverhalten der Teilnehmenden konnte verbessert werden, vielfältige und vulnerable Zielgruppen wurden adressiert und erreicht.

Dabei war allem die Niederschwelligkeit erfolgreich: Menschen, die bisher keine Erfahrung mit Angeboten der Gesundheitsförderung hatten, konnten gewonnen werden. Die gleichzeitig sehr hohe Zufriedenheit mit den Angeboten und die Umsetzbarkeit des Wissens im Alltag zeigen die Chancen einer lebensweltbezogenen, dezentralen Gesundheitsförderung auf.

Abschluss des Projekts

Im Rahmen eines Fachtags wurde im Mai 2022 die erfolgreiche Umsetzung von „Gesundheit für alle im Stadtteil“ in der Kulturwerkstatt Auf AEG gefeiert. Neben einem Rückblick zum Projekt von Projektleitung Dr. Katharina Seebaß gab es noch zwei weitere Fachvorträge. Prof. Heike Köckler von der Hochschule Bochum referierte zum Thema „Health in all policies – wie kann dies gelingen?“ und Dr. Karoline Schubert aus dem Gesundheitsamt Leipzig zur Umsetzung und Etablierung einer Koordinierungsstelle Gesundheit.

Im Anschluss wurde mit der Referentin für Umwelt und Gesundheit Britta Walthelm; Elisabeth Ries, der Referentin für Jugend, Familie und Soziales sowie Prof. Dennis John von der Evangelischen Hochschule, aber auch den zwei Projektbeirät*innen Prof. Heike Köckler und Prof. Ruth Limmer (TH Nürnberg) zum Thema „fünf Jahre dezentrale Gesundheitsförderung – Erfahrungen & Zukunftsvisionen“ diskutiert.

Von den externen Beirät*innen ist auch eine abschließende Stellungnahme mit Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Handlungsfeldes „dezentrale Gesundheitsförderung“ entstanden, die u.a. dem städtischen Gesundheitsausschuss präsentiert wurde.

Abgerundet wurde der Tag durch verschiedene Praxisworkshops, um einen Einblick in ausgewählte Angebotskonzepte des Projekts zu bekommen und diese aktiv mitzumachen und zu erleben.


Impressionen


Stadt Nürnberg
Gesundheitsamt

Gesundheit im Stadtteil

Gleißbühlstraße 2

90402 Nürnberg


Dr. Katharina Seebaß

Telefon 09 11 / 2 31-1 03 04

Telefax 09 11 / 2 31-38 47

Zur verschlüsselten Übertragung Ihrer Nachricht:


Johanna Maintz

Telefon 09 11 / 2 31-1 71 17

Zur verschlüsselten Übertragung Ihrer Nachricht:


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