„Nürnberg steigt auf“ – Radverkehr fördern

Die Planungen im Rahmen der Radverkehrsstrategie „Nürnberg steigt auf“ orientieren sich nicht nur an den heutigen Nutzern eines Rades, sondern wollen auch jene Personen berücksichtigen, die unter günstigen Voraussetzungen das Rad benutzen würden.

Die vielfältigen Maßnahmen der Stadt, den Radverkehr zu fördern, werden unter dem Motto „Nürnberg steigt auf“ gebündelt, systematisch weiter entwickelt und aufeinander abgestimmt. Es werden neue Projekte und Konzepte initiiert.

Dabei betrachten wir die Förderung des Radverkehrs als ein System, das aus den Komponenten Infrastruktur, Service, Unterhalt, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit besteht.

Mobile Buergerversammlung

Mobile Bürgerversammlung unterwegs mit Oberbürgermeister Marcus König (li) und Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich (re)


Unsere übergeordneten Ziele sind:

Radverkehrsförderung im Sinne des Prinzips "Vision Zero"

Alle Maßnahmen, die im Rahmen der Radverkehrsstrategie geplant und umgesetzt werden, sind an dem Ziel, die Zahl der Unfälle, der Schwerverletzten und der Getöteten auf null zu reduzieren, zu messen. Neben der Verkehrssicherheitsarbeit muss auch die Verkehrsüberwachung weiter verstärkt werden, um Radfahrende, aber auch Zufußgehende, zu schützen.

Für die Erreichung dieses Ziels kann auch die Rücksichtsnahmekampagne „Bitte, gerne!“ einen entscheidenden Beitrag leisten. Einen wichtigen Baustein für mehr Verkehrssicherheit stellen auch die Schulwegkarten dar, die regelmäßig aktualisiert werden.

Steigerung des Radverkehrsanteils am Gesamtverkehr auf 20 Prozent bis 2030

Um das Ziel einer nachhaltigen und umweltverträglichen Mobilität in der Stadt zu erreichen, ist die Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) auf den Umweltverbund und damit auch die Steigerung des Anteils des Radverkehrs am Gesamtverkehr unerlässlich. Zur Förderung des Umstiegs auf das Fahrrad sind die Maßnahmen aus der Radverkehrsstrategie „Nürnberg steigt auf“ bis 2030 umzusetzen.

Hier ist der Ausbau einer hochwertigen Infrastruktur zu nennen, zu der neben einem attraktiven, durchgängigen Wegenetz auch sicheres und komfortables Fahrradparken sowie eine gute Wegweisung gehören. Die auf eine zügige Geschwindigkeit mit dem Fahrrad ausgerichtete Koordinierung der Lichtsignalanlagen auf viel befahrenen und wichtigen Achsen des Radverkehrs soll ebenso initiiert werden. Auch der Unterhalt, der Winterdienst und die Führung des Radverkehrs an Baustellen sind wichtige Bestandteile einer attraktiven Fahrradinfrastruktur. Um diese Infrastruktur planen, bauen und unterhalten zu können, bedarf es aber auch der dafür notwendigen personellen und finanziellen Voraussetzungen.

Der Radverkehrsetat wurde gemäß Beschlusslage des Stadtrates in 2021 auf 5 Mio. Euro, 2022 auf 7,5 Mio. Euro und ab 2023 auf jährlich 10 Mio. Euro erhöht. Die personellen Ressourcen beim Verkehrsplanungsamt und beim Servicebetrieb Öffentlicher Raum müssen regelmäßig angepasst werden, damit die Gelder auch effektiv investiert werden. Eine weitere Erhöhung des Radwegeetats zur Umsetzung der in der Radverkehrsstrategie abgestimmten Maßnahmen wird unerlässlich sein.

Ein rücksichtsvolles Miteinander im Straßenverkehr

Von mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr profitieren alle Verkehrsteilnehmenden. Doch vor allem für Zufußgehende und Radfahrende, die als die am stärksten gefährdeten Verkehrsteilnehmenden gelten, ist die gegenseitige Rücksichtnahme Grundvoraussetzung für eine sichere und attraktive Mobilität. Insbesondere im dicht bebauten Stadtgebiet, wo sich auf engem Raum die unterschiedlichsten Nutzungsansprüche begegnen, ist ein rücksichtvolles und situationsangepasstes Verhalten aller der Schlüssel zu einem fahrradfreundlichen Klima in der Stadt.

Ein wichtiger Baustein zur Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmenden für mehr Rücksicht im Straßenverkehr ist die Umsetzung der Kampagne „Bitte, gerne!“.
Aber auch Maßnahmen zur Mobilitätserziehung, wie beispielsweise das Engagement der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) oder der Polizei in diesem Bereich, leisten wertvolle Beiträge zu einem rücksichtsvollen Miteinander.

Gute Verknüpfung des Radverkehrs mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)

Das Fahrrad wird häufig in Kombination mit dem öffentlichen Nahverkehr genutzt und stellt für viele Pendlerinnen und Pendler ein wichtiges Verkehrsmittel im intermodalen und multimodalen Verkehr dar. Die Verknüpfung zwischen Radverkehr und dem ÖPNV muss deutlich optimiert werden. Dies gilt nicht nur für hochwertige Abstellanlagen
(Bike & Ride), sondern auch für die tarifliche Integration, die Mitnahme des Fahrrades in öffentlichen Verkehrsmitteln und den Ausbau des Mietradsystems VAG_Rad.

Erfolgreiche Umsetzung von Maßnahmen durch Kommunikation, Information und Transparenz

Mit einer Neuauflage der Image- und Marketingkampagne „Nürnberg steigt auf“, die Teil der Radverkehrsstrategie ist, soll die öffentliche Wahrnehmung des Fahrrades als attraktives Verkehrsmittel gesteigert werden. Mit unterschiedlichen Maßnahmen sollen verschiedene Zielgruppen in der Bevölkerung angesprochen und für den Radverkehr
gewonnen werden. Eine Verknüpfung mit der Kampagne für mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr soll erfolgen.

Der „Runde Tisch Radverkehr“, der mit Vertreterinnen und Vertretern der Nürnberger Radverkehrsverbände (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club,
Radentscheid, I bike Nürnberg), dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club, der Arbeitsgemeinschaft der Bürger- und Vorstadtvereine Nürnbergs, dem Bund Naturschutz, der Industrie- und Handelskammer, der Polizei, der Technischen Hochschule Nürnberg, der VAG, dem Verkehrsclub Deutschland, sowie der Verwaltung und der Politik besetzt ist, bildet ein wichtiges Gremium, das den Dialog auch zu schwierigen Themen der Radverkehrsförderung ermöglicht und zu mehr Transparenz bezüglich der Umsetzung von Maßnahmen oder der Verwendung von finanziellen Mitteln des Radwegeetats verhilft.
Dieses Gremium soll weitergeführt werden.



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