Aktionsnetzwerk Nürnberg

Kreisjugendring Nürnberg-Stadt

Idee

Das zentrale Anliegen des „Kreisjugendring Nürnberg-Stadt“ mit seiner Einrichtung „DoKuPäd – Pädagogik rund um das Dokumentationszentrum“ ist die Unterstützung von unterschiedlichen kleineren Projekten, die sich durch ihr Engagement gegen Rechtsextremismus, Antirassismus und für Menschenrechtsbildung auszeichnen. Die verschiedenen Aktivitäten werden im „Aktionsnetzwerk Nürnberg“ gebündelt und sollen vor allem in Jugendverbände und Schulen getragen werden.

Umsetzung

Projekt 1

So organisierte die Schülermitverwaltung der Peter-Vischer-Schule gemeinsam mit der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE) und DoKuPäd ein Aussteigergespräch, in dem ein ehemaliger Neonazi vor drei Klassen der 9. Jahrgangsstufe seine Geschichte erzählte und es im Anschluss Gelegenheit gab, die erfahrenen Inhalte nachzubereiten und sich über aktuelle Erscheinungsformen des Rechtsextremismus zu informieren.

Projekt 2

Ein breites Bündnis aus Jugendverbänden – DGB Jugend, SJD-Die Falken, Eritreische Jugend, Deutsche Jugend in Europa, StadtSV, Junge Stimme, Solid – organisierte gemeinsam mit der Regionalen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus Franken, der LUISE- The Cultfactory und DoKuPäd eine Projektwoche, in der Kinder und Jugendliche über rechte Gewalt aufgeklärt wurden und sie zugleich ihre eigenen Wertvorstellungen reflektieren konnten. Da einer der sogenannten „NSU-Morde“ in unmittelbarer Nachbarschaft der LUISE – The Cultfactory verübt wurde, wollten die Teilnehmenden ihre Solidarität mit den Opfern zeigen. Eine antifaschistische Stadtführung, Vorträge und Workshops rundeten die Aktionen im Sinne der Ziele des Lokalen Aktionsplans ab. Den Abschluss der Projektwoche bildete eine Benefizveranstaltung mit Musikbands, deren Erlös für ein Denkmal der „NSU-Opfer“ in Nürnberg zur Verfügung gestellt wird.

Projekt 3

Im Rahmen einer Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht organisierte die DGB-Jugend den Film „Blut muss fließen. Undercover unter Nazis.“, der einen ganzen Tag lang Schulklassen und der Öffentlichkeit gezeigt wurde. Ganz bewusst war das Dokumentationszentrum als Veranstaltungsort gewählt, um der Frage nachzuspüren, was denn aus der deutschen Geschichte gelernt wurde. Der Film setzt sich mit aktuellen Aspekten des aggressiver werdenden Antisemitismus auseinander und zeigt auf, dass häufig Musik die Einstiegsdroge in die rechte Szene ist. Die Nachfrage überstieg alle Erwartungen, so dass eine ähnliche Veranstaltung wiederholt werden wird.

Projekt 4

An Grundschüler richtete sich das vierte Projekt des „Aktionsnetzwerk Nürnberg“. Das „Theater 0“, dem deutsche, türkische, polnische, tschechische, kurdische und ukrainische Künstler angehören, erarbeitete mit seiner „Sprachküche“ ein interaktives, mehrsprachiges Theaterstück. So entwickelten die kleinen Zuschauer durch die kulturelle und sprachliche Vielfalt mehr Verständnis füreinander.
Die „LUISE – The Cultfactory“ veranstaltete Kunst- und Kreativworkshops zum Thema Menschen- und Kinderrechte, deren Werke öffentlich präsentiert wurden.

Projekt 5

Realisiert werden konnte auch ein Vortrag mit dem Titel „Inklusive Sprache – muss sein!“. Inhaltlich ging es um die Sensibilisierung gegen diskriminierenden Sprachgebrauch, stereotype Bildsprache und diskriminierende Handlungen gegenüber verschiedenen Personengruppen

Fazit

Die in die Praxis umgesetzte bunte Mischung der Projekte und Veranstaltungen zeigt wie wichtig es ist, gerade für diese „kleinen“ Ideen, die das gesellschaftliche Miteinander stärken, einen unbürokratischen Fonds bei der Hand zu haben. Auch in 2013 sollen die verschiedenen Aktivitäten im „Aktionsnetzwerk Nürnberg“ unterstützt und publik gemacht werden, da sich gezeigt hat, dass die Möglichkeiten der Förderung noch nicht ausreichend bekannt waren, um wirklich ausgeschöpft zu werden.

Kreisjugendring Nürnberg-Stadt

DoKuPäd – Pädagogik rund um das Dokumentationszentrum

Allersberger Straße 185

A1

90461 Nürnberg


Dr. Anja Prölß-Kammerer

Telefon 0911 / 8100740

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