Menschenrechte lernen und leben

Menschenrechtsbildung

Was haben die Bedrohungen von Menschen in Krisengebieten mit mir zu tun? peace brigades international (pbi) gibt Einblicke in die internationale Menschenrechtsarbeit.

peace brigades international (pbi) ist eine internationale Menschenrechtsorganisation, die sich seit mehr als 30 Jahren für den Schutz von Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger in Konfliktgebieten einsetzt. Dank der internationalen Präsenz und Beobachtung vor Ort, die von Freiwilligen-Teams gewährleistet wird, schafft pbi einen Raum für die Arbeit von lokalen Journalistinnen/Journalisten, Anwältinnen/Anwälten und anderen Menschenrechtsaktivistinnen/-aktivisten, die aufgrund ihrer politischen Arbeit Bedrohungen ausgesetzt sind.

In Deutschland unterhält pbi ein Bildungsprojekt, um auch hier ein stärkeres Bewusstsein für die Menschenrechte zu schaffen. Dabei richten wir uns insbesondere an Kinder und Jugendliche mit einem vielfältigen Angebot, vom Puppentheater zur Friedenserziehung bis zu Workshops und Vorträgen mit ehemaligen pbi-Freiwilligen, die für ein Jahr in einem Projekt von pbi in Asien oder Lateinamerika tätig waren.

Jugendliche im Gerichtssaal

Ein besonderes Format dabei ist unser Rollenspiel „Frieden braucht Gerechtigkeit“, in dem wir mit Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsklassen 11 bis 13 einen Strafprozess simulieren. Die Teilnehmenden schlüpfen dabei in die Rolle eines zu Unrecht des Mordes angeklagten mexikanischen Bauern, eines korrupten Richters, eines ehrgeizigen Staatsanwalts, in die Rolle gekaufter Zeugen sowie internationaler Prozessbeobachter. Die Förderung durch das Bundesprogramm TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN ermöglicht es uns, unser Rollenspiel erstmalig auch in Nürnberg anzubieten. Die nächsten Termine für das Rollenspiel sind am 20., 22. und 23. Oktober.

Gerichtssaal

Das Rollenspiel greift das Beispiel des politischen Gefangenen Raúl Hernández von der indigenen Bauernorganisation (Organisacion del Pueblo Indigena Me'phaa OPIM) auf. Raúl setzt sich für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Teilhabe der ländlichen indigenen Bevölkerung im Süden Mexikos ein. Gleichzeitig bringt die Organisation OPIM die Machenschaften lokaler Machthaber ans Licht. Im April 2008 wurde Raúl unter Drohungen durch staatliche Sicherheitskräfte festgenommen und gefoltert.

Er wurde des Mordes angeklagt. Aufgrund konstruierter Vorwürfe und manipulierter Beweise saß er mehr als zwei Jahre unschuldig im Gefängnis.

Politisch motivierte, ungerechtfertigte Strafprozesse, wie im Fall von Raúl Hernández, werden in Mexiko zur Einschüchterung von Aktivisten benutzt und um soziale Bewegungen zu unterdrücken. Gleichzeitig gehen 98% der eigentlichen Straftäter ohne Strafe aus. Diese Defizite im mexikanischen Justizsystem stellen strukturelle Ursachen für Menschenrechtsverletzungen dar.

Das Rollenspiel lässt anschaulich nachvollziehen: Wie verläuft ein richtiger Strafprozess? Was ist erforderlich, damit Menschen vor dem Gesetz gleich behandelt werden? Was geschieht in einer Gesellschaft, wenn Unrecht nicht sanktioniert wird? Wie wichtig ist ein faires Strafverfahren für Gerechtigkeit und Frieden? Das Rollenspiel ist für die Jahrgangsklassen 11 bis 13 aller Schularten geeignet.

Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Das Büro von pbi-Deutschland hat seinen Sitz in Hamburg; wir haben für Sie aber auch eine lokale Ansprechpartnerin in Nürnberg, die gerne Ihre Fragen beantwortet und Terminanfragen in der Stadt koordiniert:

Brigitte Fischer-Brühl

Telefon 09 11 / 2 31-14145

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