Das Zeppelinfeld mit seiner 370 Meter langen Haupttribüne, umschlossen von einer Wallanlage mit 34 Türmen, ist der einzige in der Zeit des Nationalsozialismus geplante, fertiggestellte und genutzte Ort des historischen Reichsparteitagsgeländes.

Das Bauwerk entstand in den Jahren zwischen 1934 und 1938 als Hauptschauplatz für die meisten Massenveranstaltungen während der nationalsozialistischen Reichsparteitage in Nürnberg. Das Zeppelinfeld diente als Bühne für die Präsentation einzelner Gliederungen des NS-Staates beispielsweise am „Tag des Reichsarbeitsdienstes“, während des „Appells der Politischen Leiter“ oder für militärische Schaumanöver am „Tag der Wehrmacht“, bejubelt von mehreren zehntausend Zuschauerinnen und Zuschauern.
Zeppelinfeld und Zeppelintribüne sind Zeugen eines diktatorischen Regimes. Die hier zwischen 1933 und 1938 jährlich stattgefundene Inszenierung des Nationalsozialimus, seiner menschenverachtenden Ideologie und der Person Adolf Hitlers haben die öffentliche Wahrnehmung im In- und Ausland nachhaltig geprägt. Propagandabilder des sog. „Lichtdoms“ und die Propagandafilme von Leni Reifenstahl sind – obwohl aus der Täterperspektive, der Perspektive des Nationalsozialismus heraus entstanden – ins kollektive Gedächtnis übergegangen.
Der Umgang mit dem Bauwerk nach 1945 steht exemplarisch für die Phasen der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seiner Verbrechen in der Bundesrepublik.










