Baumberichte

SÖR stellt jedes Jahr den Baumbericht vor und gibt darin Auskunft über Neupflanzungen, Baumfällungen, Trends und Entwicklungen rund um die Themen "Straßenbäume" und "Bäume in Grünanlagen". Der Baumbestand verändert sich laufend durch Neupflanzungen, Fällungen und die Einbeziehung bisher noch nicht erfasster Bestände. Der Bericht gibt zudem einen Ausblick auf die geplanten Pflanz- und Pflegemaßnahmen für das laufende Jahr.


Baumbericht 2023 vorgestellt

Alte Linde auf der Hallerwiese

Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR) legte am Dienstag, 23. April 2024, den Baumbericht des zurückliegenden Jahres vor.

Baumbericht 2023


Titelbild Baumbericht 2023 mit Kastanie


Zusammensetzung der Baumarten 2023

Der Baumbestand hat sich längerfristig aufgrund regionaler Klima- und Standortbedingungen entwickelt. Sowohl im Straßengrün als auch in Grünanlagen und Spielplätzen treten bestimmte Baumgattungen besonders häufig auf. Ahorn, Eiche und Hainbuche sind die häufigsten Bäume in Nürnberg. Bei den Straßenbäumen gibt es auch sehr viele Linden.

Baumarten 2023 Baumbericht Zusammensetzung

Zusammensetzung Baumarten 2023.


Unterhalt von Bäumen

SÖR organisiert die fachliche Pflege des Baumbestandes und vergibt entsprechende Rahmenverträge zu ihrer Durchführung an Fachfirmen. Vor allem das Entfernen von Totholz und das Einkürzen der Baumkronen sind die häufigsten Pflegemaßnahmen, die im Stadtgebiet durchgeführt werden. Ein weiterer wichtiger Baustein in der Jungbaumpflege und der weiteren Pflege im Sommer ist das Wässern der Bäume.

Wenn ein Baum einen besonderen Wert für die Stadtnatur aufweist, kann dieser durch das Umweltamt als Naturdenkmal ausgewiesen werden. Es gibt 88 Bäume in Grünanlagen und 100 Bäume im Straßengrün, die als Naturdenkmäler registriert sind. Vor allem am Prinzregentenufer und am Dutzendteich sind komplette Alleen als Naturdenkmal eingetragen. Durch das zunehmende Alter der Bäume und veränderte klimatische Bedingungen stehen die Baumpflege und der Baumunterhalt zunehmend vor großen Herausforderungen.

Unterhaltskosten

Die Unterhaltskosten konnten durch Anpassungen im SÖR-Betriebsführungssystem erstmals im Jahr 2023 exakt ausgewertet werden. Im Jahr 2023 fielen höhere Aufwendungen im Unterhalt des Straßenbegleitgrüns an. Vor allem bei der Baumpflege im Straßengrün erhöhten sich die Ausgaben im Wesentlichen durch zusätzlich vorgenommene Hitzewässerungen sowie durch Lohn- und damit Preissteigerungen bei den vergebenen Auftragsleistungen.
Insgesamt wurden rund 3,2 Millionen Euro für den Unterhalt von Bäumen im Straßenbegleitgrün aufgewendet. Davon entfallen rund 1,1 Millionen Euro auf die Baumbewässerungsleistungen (Wässerung von insgesamt ca. 12.700 Bäumen mit rund 30 Millionen Litern Wasser). Diese sind aufgeteilt in etwa 750.000 Euro für beauftragte Fremdleistungen inklusive Wasserkosten sowie rund 350.000 Euro (Personal, Geräte- sowie Verbrauchsstoffe) für Eigenleistungen von SÖR.

In den Grünanlagen lagen die Unterhaltskosten mit insgesamt rund 1,6 Millionen Euro im Jahr 2023 etwas höher als in den Vorjahren.

Unterhaltskosten Baumbericht 2023 nach Grünanlagen und Straßengrün

Erfasste Unterhaltskosten für Bäume im Straßengrün und Grünanlagen im Jahresvergleich.

Erweitertes SÖR-Wässerkonzept ab 2025

SÖR plant eine Anpassung der Baumwässerung ab 2025. Diese sieht die Verdoppelung der Wässergaben durch Hitzewässerungen bei Altbäumen und Bäumen ab dem vierten Standjahr vor. Damit entsteht ein zusätzlicher Aufwand zur Förderung und Erhalt des Baumbestands in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro.


Baumpatenschaften 2023

Nachdem ein Baum in den ersten drei Jahren Standzeit eine Entwicklungspflege erfahren hat, kann dessen Baumscheibe durch Baumpatinnen und Baumpaten gepflegt und betreut werden. Durch die Bepflanzung und regelmäßiges Gießen der Fläche wird die Entwicklung der Bäume unterstützt. Anhand der Baumpaten-Fibel und durch SÖR-Beratungen soll die Baumscheibe möglichst optimal gestaltet werden. Der Baum und der Wurzelraum dürfen dabei keinesfalls beschädigt werden und die Bepflanzung darf keine Behinderung der Verkehrsteilnehmenden darstellen.

Das Interesse der Bevölkerung hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen und erreichte 2023 mit 2.152 betreuten Bäumen durch 1.552 Patinnen und Paten einen neuen Höchststand. Der höchste Anteil an Patenschaften liegt wie in den Vorjahren im Bezirk 3 (zentrale Innenstadt) mit rund 16%. Insgesamt werden über 7% aller Bäume im Straßengrün in Nürnberg durch eine Baumpatenschaft betreut.

Wässerpatenschaften

Im Jahr 2023 wurden die rund 200 Wässerpatenschaften weitergeführt. Gerade in den Sommermonaten sind die Wässerpatinnen und -paten eine gute Unterstützung, um die Bäume mit zusätzlichem Wasser zu versorgen. Weitere Interessierte können sich bei SÖR registrieren lassen, sie erhalten bei neuen Verfügbarkeiten des benötigten Materials (Hydrantenschlüssel, Wasserzähler usw.) eine entsprechende Einweisung. Nachdem der Verwaltungs- und Materialaufwand für Wässerpatenschaften vergleichsweise hoch ist, soll die Zahl der aktiven Patinnen und Paten zunächst auf 200 beschränkt bleiben. Diese verteilen sich relativ homogen auf alle Stadtteile und unterstützen jährlich mit mehreren tausend Litern Wasser. Diese Wässerungen werden jedoch nicht zu den professionell durchgeführten Wässergängen gezählt.


Neubau, Vergrößerung und Sanierung von Baumscheiben

Die Qualität eines Baumstandorts hängt maßgeblich von der Größe der Baumscheibe und dem Volumen des zur Verfügung stehenden Wurzelraums ab. In der Regel werden Baumscheiben offen hergestellt und begrünt. Auf Platzflächen und in Fußgängerzonen werden in Belagsflächen in der Regel bautechnisch aufwändige Unterflursysteme mit begeh- und befahrbaren Metallrosten eingebaut. Die Fläche der offenen entsiegelten Baumscheibe hat einen direkten Einfluss auf die Aufnahmefähigkeit von Niederschlagswasser und auf den Wasser- und Lufthaushalt im Bereich der Baumwurzeln. Das Volumen der Baumscheibe beeinflusst das potenzielle Wurzelwachstum und damit die Kronenbildung.

Bei allen baulichen Eingriffen im Straßenraum sind zahlreiche Arbeitsschritte und Abstimmungen notwendig. Bevor eine Baumscheibe vergrößert oder neu hergestellt werden kann, muss der Standort hinsichtlich aller Belange und konkurrierender Nutzungen im öffentlichen Raum geprüft und abgestimmt werden. Die Prüfung erfolgt durch ein standardisiertes Verfahren, in dem auch eventuelle Leitungen im Untergrund abgefragt werden. Erst nach Auswertung und Prüfung der Umsetzbarkeit erfolgt die detaillierte Standortplanung mit Berücksichtigung eventueller Auflagen der unterschiedlichen Beteiligten (z.B. Leitungsschutzmaßnahmen oder Einhaltung von Mindestabständen zu Kreuzungsbereichen oder Einbauten wie Straßenleuchten).

SÖR plant Sanierungsprogramm für Baumscheiben

Über einen Zeitraum von sieben Jahren sollen jährlich rund 150 Baumscheiben mit Baum vergrößert werden. Zusätzlich sollen 80 (statt bisher rund 30) leere Baumscheiben ohne Baum saniert und für eine Baumpflanzung vorbereitet werden. Dadurch kann der bestehende Baumbestand verbessert werden und es können zusätzliche Baumpflanzungen erfolgen. Hierfür werden Mittel in Höhe von 500.000 Euro für die Baumscheiben ohne Baum und 750.000 Euro für die Baumscheiben mit Baum, zuzüglich zweier neuer Stellen, benötigt.


Weitere Baumberichte und Broschüren

Seit 2021 wird der Baumbericht für Straßenbäume und Grünanlagen durch SÖR veröffentlicht. Bis zum Jahr 2020 gab es ausschließlich Straßenbaumberichte.


Servicebetrieb Öffentlicher Raum

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