Hitzeaktionsplan der Stadt Nürnberg

Hitzeaktionsplan

An den Nürnberger Wetterstationen messen wir zunehmend Tage mit einer Tageshöchsttemperatur von 30 Grad und mehr. Und mehr tropische Nächte mit Temperaturen über 20 Grad. Dabei wird die Dauer der Hitzeperioden länger, in denen es kaum Abkühlung in der Stadt gibt. Was zunächst ein wenig nach Urlaub klingt, ist für den Körper eine starke Belastung und äußert sich bei vielen Menschen z.B. durch eine reduzierte Schlafqualität oder Kreislauf-Probleme.

Zur Reduzierung gesundheitlicher Folgen von Hitzeereignissen wurde 2022 in den Ausschüssen für Umwelt und Gesundheit des Nürnberger Stadtrats der erste Hitzeaktionsplan für die Stadt beschlossen.
Auf dieser Seite informieren wir Sie über Hintergründe dieses Aktionsplans, seine Maßnahmen und deren Umsetzung. Die Seite wird fortlaufend ergänzt.

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Wetter in Nürnberg


UV-Index

Gesundheitliche Gefährdung

UVI /
UV
1234567891011+
geringmittelhochsehr hochextrem

Hilfe bei Hitze

Die Risiken von Hitze werden oft unterschätzt.
Bereits bei Temperaturen ab 26 Grad kommt es zu physiologischen Veränderungen im menschlichen Körper. Der Blutdruck fällt. Durch vermehrtes Schwitzen kommt es zu Flüssigkeitsverlusten; im weiteren sind Kreislaufprobleme möglich.
Typische Symptome für eine Belastung des Herz-Kreislauf-Systems sind Schwindel, Kopfschmerzen, Erschöpfung und Benommenheit.
Durch hitzeangepasstes Verhalten lassen sich gesundheitlichen Folgen vermeiden.

Karte mit kühlen Lieblingsplätzen in der Stadt

Kühle Orte bieten Rückzug und eine kurze Erholung an heißen Tagen. In der Online-Bürgerbefragung vom 22.6.-23.7.2023 kamen viele Lieblingsplatze im ganzen Stadtgebiet zusammen, die an heißen Tagen Abkühlung bieten.
Das sind Orte im Innen- und Außenbereich, große und kleine, bekannte und unbekannte Schattenplätze. Alle sind öffentlich zugänglich und dort ist ein Aufenthalt von 30 Minuten und mehr möglich.

Was kühle Orte ausmacht

Ein kühler Ort kann im Innen- und Außenbereich sein. Der Vorteil von kühlen Innenräumen ist, dass ihre Temperatur beispielsweise durch eine Klimaanlage gesteuert werden kann. Das ist insbesondere für die Räume wichtig, für die bestimmte Temperaturen vorgegeben sind. Es gibt auch Innenräume, die aufgrund ihrer Bauweise kühl sind, wie Kirchen.
Für Kühle Orte im Außenbereich gibt es keine verbindliche Temperaturvorgabe. Das wäre in der Praxis kaum kontrollierbar. Wichtig ist, dass der Ort im Verhältnis zur Umgebung kühler ist. Die gemessene Temperatur ist dabei weniger entscheidend wie die gefühlte Temperatur.
Gemeinhin sind kühle Orte schattige Plätze. Schattige Plätze bieten Abkühlung, denn Bäume und andere Pflanzen befeuchten und kühlen die Luft.

Neben der Abkühlung bieten Kühle Orte – ob im Innen- oder Außenbereich – der Haut Sonnenschutz. Bereits ab UV Index Stufe 3 sind Schutzmaßnahmen erforderlich, ab Stufe 8 unbedingt erforderlich und ab Stufe 11 ein Muss.

Auffüllmöglichkeiten für Trinkwasser

Wassertropfen fällt in eine Wasseroberfläche.

Zur Vorbeugung von Kopfschmerzen, Schwindel und Kreislaufproblemen sollten Sie an heißen Tagen mehr als gewohnt trinken. Geeignet sind insbesondere Wasser, verdünnte Gemüse- oder Fruchtsäfte und Tees. Wichtig ist, dass es Ihnen schmeckt.

Wenn Sie in Nürnberg unterwegs sind, gibt es viele Möglichkeiten, Ihr Trinkwasser gratis aufzufüllen. Trinkwasserbrunnen finden Sie in unserer Karte der Kühlen Orte und unter dem folgenden Link:

Das Hitzetelefon des Nürnberger Seniorenamts

Sie benötigen Unterstützung an heißen Tagen? Das Hitzetelefon des Seniorenamts der Stadt Nürnberg hilft bei der Vermittlung von ehrenamtlicher Unterstützung. An Hitzetagen ab 30 Grad ist es montags bis freitags von 11 bis 14 Uhr erreichbar unter der Nummer 09 11 / 2 31-27 37 3.

Bitte beachten Sie: Eine individuelle Gesundheitsberatung findet nicht statt. Wenden Sie sich bei mit Fragen zu medizinischen Anliegen oder Fragen zu Ihrer Medikation an Ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte oder Apotheke.



Veranstaltungen

Derzeit finden keine Veranstaltungen statt.




Der Hitzeaktionsplan im Detail

Das Hauptziel des Plans ist die Reduzierung gesundheitlicher Folgen von Hitzeereignissen in Nürnberg. Die Stadt möchte ihre Bewohnerinnen und Bewohner dabei unterstützen, Perioden extremer Hitze mit weniger Beschwerden zu erleben. Damit soll auch die Zahl der hitzebedingten Arztbesuche und Krankenhauseinweisungen reduziert werden.

Dabei hat der Hitzeaktionsplan besonders gefährdete Personengruppen besonders im Blick. Das sind ältere Menschen, Schwangere, Säuglinge, Kleinkinder, Menschen, die körperlich im Freien arbeiten und Menschen, die in Gemeinschaftsunterkünften leben oder obdachlos sind.

Zwei Maßnahmenpakete

Er enthält zwei Maßnahmenpakete: akute Maßnahmen während einer Hitzewelle und langfristige, stadtplanerische Maßnahmen zur Klimaanpassung der Stadt.
Mit Blick auf den dynamischen Charakter und die stete Fortentwicklung des Klimawandels kann der Hitzeaktionsplan kein feststehender einmaliger Plan sein. Er ist ein kontinuierliches Vorhaben, dessen Koordinierung im Referat für Umwelt und Gesundheit liegt.

Mit den Erfahrungen aus dem ersten Jahr des Hitzeaktionsplans werden wir bestehende Maßnahmen anpassen und neue Maßnahmen hinzunehmen.

Der Fortschritt des Hitzeaktionsplans wird jährlich dem Nürnberger Stadtrat berichtet.

Akute Maßnahmen

Im ersten Hitzeaktionsplan gibt es insgesamt 16 Maßnahmen, die wir nacheinander umsetzen:

- Informationen zum Thema Hitze und Verhaltensregeln über Flyer, Presse, Lokalradio, Internet und soziale Medien verbreiten
- Aufruf an Hausärzte zur Überprüfung von Medikationsplänen
- Informationen über dynamische Fahrgastinformationen schalten
- Info-Service-Mail ab einer Temperatur von 26 Grad Celsius
- Hitzewarnsystem und weitere Informationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) nutzen
- Hitzetelefon und Hitzepatenschaften
- Versorgung mit Trinkwasser im öffentlichen Raum
- Wasserluftbefeuchter installieren
- Brunnen und Wasserspiele im öffentlichen Raum
- Zusammenstellung von Informationen zu kühlen Orten („Cooling-Center“)
- Einrichtung von „coolen“ Straßen und Plätzen, Spiel und Sitzbereichen
- Sensibilisierungskampagnen für Gewerbebetriebe
- Maßnahmen im Pflegeeinrichtungen
- Maßnahmen in Kindertagesstätten
- Maßnahmen für Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
- Monitoring und jährliche Evaluierung der Maßnahmen

Präventive Maßnahmen

Die präventiven Maßnahmen des Hitzeaktionsplans sind als langfristig wirkende Maßnahmen bereits als Zielsetzungen im Klimaschutzfahrplan 2020-2030 enthalten. Konkret geht es um die Berücksichtigung des Klimas und der Gesundheit, beispielsweise beim Bau. Dies kann unter anderem erreicht werden, wenn zum Beispiel Frischluftschneisen, versickerungsfähige Bodenbeläge, Grünanlagen, Gebäudebegrünungen, Wasserflächen oder die Pflanzung von zusätzlichen Straßenbäumen eingeplant werden.

Der Klimaschutzfahrplan 2020-2030 beinhaltet eine Endenergie- und Treibhausgasbilanz, Szenarien für die Jahre 2020, 2030 und 2050, eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation in verschiedenen Handlungsfeldern wie Wirtschaft, Mobilität und Stadtverwaltung sowie die Auflistung von Maßnahmen zur Einhaltung der Ziele.

Referat für Umwelt und Gesundheit

Hauptmarkt 18

1. OG, Zi. 106

90403 Nürnberg


Romy Eißner

Telefon 09 11 / 2 31- 1 49 66

Telefax 09 11 / 2 31- 33 91

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Aktualisiert am 17.04.2024, 11:28 Uhr

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