Selbstschutz und Vorsorge

Hitze und Waldbrand

Hitze in der Stadt, Bild © Lukas Bast / Stadt Nürnberg

Heiße Sommer und längere Hitzeperioden werden in Deutschland immer häufiger. Hitzewellen sind für viele Menschen eine ernstzunehmende Gefahr. Auch Tiere und Pflanzen leiden; Waldbrände können schwere Schäden verursachen und Lebensräume zerstören. Diese Seite informiert Sie, wie Sie sich und Ihre Mitmenschen schützen – zu Hause, draußen und unterwegs.

Schnell‑Check: Was Sie sofort tun sollten

  1. Schützen Sie Babys, Kleinkinder, Haustiere und hilfsbedürftige Personen vor Sonne und Hitze.
  2. Trinken Sie regelmäßig und ausreichend – mindestens ein bis zwei Liter pro Tag.
  3. Meiden Sie Sonne und direkte Hitze, besonders zwischen 11  und 17 Uhr.
  4. Halten Sie Ihre Wohnung kühl: nachts und morgens lüften, tagsüber Fenster und Rollos schließen.
  5. Tragen Sie luftige, helle Kleidung, Kopfbedeckung und Sonnenschutz bei Aufenthalt im Freien.
  6. Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen in der heißen Phase des Tages.

Hitze – Gefahr für die Gesundheit

Heiße Tage beginnen ab 30 Grad Celsius, eine Hitzewelle dauert mehrere Tage mit intensiver Sonneneinstrahlung. Hitze belastet vor allem das Herz-Kreislauf-System. Besonders gefährdet sind ältere, kranke oder geschwächte Menschen, Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere und bestimmte Berufsgruppen. Die folgenden Tipps helfen, gesund durch die Hitze zu kommen.

Verhalten bei großer Hitze – Schritt für Schritt

Genügend trinken: Erhöhen Sie Ihre Flüssigkeitszufuhr um ein bis zwei Liter täglich – ideal sind Wasser, Mineralwasser, Fruchtsaftschorlen oder Kräuter- und Früchtetee. Verzichten Sie möglichst auf Alkohol, Kaffee und Schwarztee. Trinken Sie keine sehr kalten oder sehr heißen Getränke.

Leicht essen: Greifen Sie zu kleineren Portionen und leichter Kost wie wasserreichem Obst, Salaten und Gemüse. Durch die Hitze verliert der Körper Mineralien – decken Sie den Bedarf zusätzlich über Getränke oder Vollkornprodukte.

Körper kühl halten: Kalte Fußbäder oder Wasser auf den Innenseiten der Unterarme helfen, die Temperatur zu senken. Auch lauwarme Duschen oder ein Ventilator im Zimmer wirken angenehm – achten Sie darauf, dass der Ventilator nicht direkt auf Gesicht oder Nacken gerichtet ist.

Wohnung kühl halten: Lüften Sie nur morgens, abends und nachts. Tagsüber Räume verdunkeln und Fenster nur kurz öffnen, wenn frische Luft benötigt wird.

Schlafen und Ruhe: Machen Sie, wenn möglich, einen Mittagsschlaf. Verwenden Sie leichte Bettwäsche, wenige Kissen und nur ein Laken. Reduzieren Sie Wärmequellen in der Wohnung, schalten Sie nicht benötigte Geräte aus und entfernen Sie Teppiche.

Sonne meiden: Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, besonders zur Mittagszeit, und suchen Sie schattige Plätze auf. Babys und Kleinkinder müssen vor Sonne geschützt werden. Lassen Sie Kinder niemals allein im Auto – auch nicht kurzzeitig.

Sonnenschutz nutzen: Tragen Sie ausreichend Sonnencreme auf (Erwachsene: LSF 30, Kinder: LSF 50), eine Kopfbedeckung, eine Sonnenbrille mit UV-Filter und luftige, sonnendichte Kleidung.

Anstrengung reduzieren: Verzichten Sie auf körperlich anstrengende Tätigkeiten und Sport in der Hitze. Bewegung nur morgens oder abends, idealerweise im Schatten. Achten Sie darauf, während körperlicher Arbeit oder Sport ausreichend zu trinken – Wasser, Tee oder verdünnte Säfte eignen sich besonders.

Medikamente bei Hitze beachten: Manche Medikamente wirken bei hohen Temperaturen anders – sie können das Schwitzen hemmen, den Flüssigkeitshaushalt beeinflussen oder die Körpertemperatur erhöhen. Einige Mittel reagieren auf Sonnenlicht und machen die Haut lichtempfindlich. Besprechen Sie bei regelmäßiger Einnahme mit Ihrem Hausarzt, wie Sie sich bei Hitze verhalten sollten.

Richtig lagern: Medikamente müssen vor Hitze geschützt werden. Hohe Temperaturen können Wirkung und Haltbarkeit von Pillen, Salben, Cremes, Säften, Zäpfchen und Sprays beeinträchtigen. Tabletten und Dragees sind weniger empfindlich, sollten aber nicht dauerhaft über 25 Grad Celsius gelagert werden.

Kontakt halten und helfen: Nehmen Sie regelmäßig Kontakt zu älteren oder hilfsbedürftigen Menschen auf – besonders, wenn sie alleine leben. Sprechen Sie mit Ihren Nachbarn und bieten Sie Ihre Unterstützung an. Wenn Sie selbst Hilfe benötigen, teilen Sie Ihren Nachbarn mit, welche Unterstützung für Sie wichtig ist. Bei Fragen können Sie sich außerdem an das Seniorenamt wenden.

Telefon Seniorenamt: 09 11 / 2 31 67 01

Hilfe bei Hitze: Haben Sie als ältere Person niemanden in der Nachbarschaft, der Sie während Hitzewellen unterstützt? Dann wenden Sie sich an das Hitzetelefon des Seniorenamts. An Hitzetagen über 30  Grad ist es von Montag bis Freitag, 11 bis 14 Uhr, erreichbar.

Hitzetelefon: 09 11 / 2 31-27 37 3

Haustiere schützen: Lassen Sie Ihr Haustier niemals allein im Auto – auch nicht kurzzeitig! Sorgen Sie für ausreichend Trinkwasser und kühle Rückzugsorte. Große Gassirunden mit Hunden nur morgens oder abends durchführen; Bademöglichkeiten sind willkommen. Auch Aquarienfische sind bei Hitze gefährdet: Wassertemperatur kontrollieren und bei Bedarf kaltes Wasser nachfüllen.

Wildtiere versorgen: Stellen Sie im Freien Trinkwasser für Vögel, Insekten, Igel und andere Tiere bereit und wechseln Sie es täglich. Vögel freuen sich zudem über eine vor Katzen geschützte Badestelle.

Sonnen- und Hitzeschäden vermeiden

Sonnenbrände, Sonnenstiche und Hitzschläge können bei großer Hitze und längerer Sonneneinstrahlung auftreten. Sie sind gesundheitsgefährdend und erfordern sofortiges Handeln.

Bei starkem Sonnenbrand helfen kühle Umschläge, ausreichend Flüssigkeit und Schatten. Suchen Sie einen Arzt auf, wenn die Haut stark gerötet ist, Bläschen bildet oder Sie Schüttelfrost bekommen.

Typische Anzeichen sind Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, ein rotes Gesicht und allgemeine Schwäche. Bringen Sie sich oder die betroffene Person an einen kühlen Ort, geben Sie ausreichend zu trinken und lagern Sie den Oberkörper leicht erhöht. Kopf kühlen und Kleidung lockern erleichtert die Genesung.

Verschlechtert sich der Zustand, legen Sie die Person hin und lagern die Beine hoch. Verständigen Sie sofort den Rettungsdienst, wenn Bewusstlosigkeit, trockene heiße Haut oder Erbrechen auftreten.

Hitzschläge sind besonders gefährlich und können lebensbedrohlich sein. Typische Anzeichen sind verminderter Schweiß, trockene, heiße Haut, schneller Puls, Erbrechen und Bewusstseinsstörungen. Alarmieren Sie sofort den Rettungsdienst und kühlen Sie die betroffene Person. Falls notwendig, muss eine Reanimation eingeleitet werden.

Typische Anzeichen sind Kopfschmerzen, stark gerötetes oder erhitztes Gesicht, Kreislaufbeschwerden, Übelkeit, Erschöpfung oder Schwäche, Muskel- und Bauchkrämpfe, Verwirrtheit, trockene Haut und Schleimhäute, Verstopfung, konzentrierter Urin, erhöhte Körpertemperatur und Unruhe.

Aktuelle Umweltdaten

Die Stadt betreibt mehrere Luftmessstationen, die die Außenluft überwachen. Sie liefern aktuelle Wetterdaten in Echtzeit sowie Informationen zu UV-Index und Ozonwerten.

Wetter in Nürnberg

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Hitzewarnungen und Infos

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) überwacht das Wetter und warnt vor Hitzewellen. Die Stadt verschickt eine Hitze-Info-Mail, sobald die Temperatur an der Luftmessstation in der Altstadt 26 Grad überschreitet. Bei Überschreitung bestimmter Ozonwerte am Flughafen oder in der Altstadt können Sie sich zusätzlich per Ozon-Info-Mail informieren lassen. Für beide Services ist eine kostenlose Registrierung erforderlich.

  • Warnwetter (DWD)<https://www.dwd.de/DE/wetter/warnungen/warnWetter_node.html>
  • Hitze-Info-Mail<https://www.nuernberg.de/internet/umweltdaten/hitze_info_mail.html>
  • Ozon-Info-Mail<https://www.nuernberg.de/internet/umweltdaten/ozon_info_mail.html>

So verhindern Sie einen Waldbrand

Grill- und Lagerfeuer sind im Wald verboten. Verzichten Sie auch in der Nähe von Waldrändern auf Feuer, da trockenes Buschwerk hier die Brandgefahr stark erhöht.

Zigarettenglut und weggeworfene Kippen können schwere Brände auslösen. In Bayern gilt außerdem von März bis September grundsätzlich ein Rauchverbot in Wäldern.

Stellen Sie Ihr Auto nur auf gekennzeichneten, befestigten Straßen außerhalb des Waldes ab. Heiße Fahrzeugteile wie Abgasanlagen oder Katalysatoren können trockenes Gras und Laub leicht entzünden.

Rufen Sie sofort den Notruf 112, falls Sie einen Waldbrand entdeckt haben.

Waldbrandgefahrenindex

Von März bis Oktober veröffentlicht der Deutsche Wetterdienst den Waldbrandgefahrenindex. Stufe 1 steht für „sehr geringe Gefahr“, Stufe 5 für „sehr hohe Waldbrandgefahr“.

Informationen in Leichter Sprache

Die Informationen zum Schutz bei Hitze gibt es auch in Leichter Sprache.
Sie finden dort zum Beispiel:
- Für wen kann Hitze gefährlich sein?
- Was hilft bei großer Hitze?
- Hilfe für andere Menschen.

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Aktualisiert am 08.12.2025, 14:37 Uhr