Starkregen, Überschwemmungen oder Hochwasser können auch mitten in der Stadt schnell zu ernsten Gefahren führen – für Ihr Zuhause, Ihre Sicherheit und Ihre Gesundheit. Hochwasser werden meist durch über die Ufer tretende Gewässer nach Dauerregen ausgelöst. Überschwemmungen durch Starkregen können dagegen überall auftreten – unabhängig von der Nähe zu Flüssen oder Bächen.
Schnell‑Check: Was Sie sofort tun sollten
- Leben schützen: Bringen Sie Kinder und Haustiere in Sicherheit, helfen Sie hilfsbedürftigen Personen.
- Wohnung sichern: Fenster und Türen schließen, Kellerfenster abdichten, Lichtschächte sichern.
- Strom aus: Schalten Sie Geräte in gefährdeten Räumen aus und ziehen Sie bei Bedarf die Sicherung.
- Wertsachen sichern: Bringen Sie wichtige Gegenstände und Dokumente in höhergelegene Räume.
- Gefährdete Räume meiden: Betreten Sie auf keinen Fall bereits vollgelaufene Räume!
- Mit dem Auto: Fahren Sie keinesfalls durch überflutete Straßen und Unterführungen!
- Verlassen Sie sofort Tiefgaragen – bei Hochwasser können sie lebensgefährlich werden!
- Radio, Warn-Apps und lokale Medien nutzen: Behalten Sie Warnmeldungen stets im Blick.
Bei Wasser im Keller: Notruf richtig nutzen
Rufen Sie die 112 nur bei akuter Gefahr – etwa wenn Menschen oder Tiere bedroht sind, Öltanks beschädigt wurden oder Einsturzgefahr besteht. Kleinere Wassermengen im Keller sollten Sie selbst beseitigen, damit die Leitstelle frei bleibt.
Bei Starkregen und Hochwasser halten Feuerwehr und Technisches Hilfswerk wichtige Einrichtungen wie Krankenhäuser, Pflegeheime und Energieversorger funktionsfähig und sichern Straßen, Unterführungen und den öffentlichen Verkehr.
Eigenvorsorge: Was Sie tun können
- Legen Sie einen Vorrat an haltbaren Lebensmitteln und Getränken für mehrere Tage an.
- Bevorraten Sie auch Wasser, falls die Trinkwasser-Versorgung eingeschränkt ist.
- Halten Sie Batterien, Ersatz-Akkus und Powerbanks bereit für Mobilfunk, Taschenlampen und Radio.
- Halten Sie Decken und warme Kleidung bereit, falls Heizung und Warmwasser ausfallen.
- Lagern Sie Wertsachen, Dokumente und Medikamente grundsätzlich nicht im Keller.
- Prüfen Sie, ob Rückstausicherungen, Abfluss-Siphons oder Rücklaufsperren vorhanden sind – vor allem, wenn Sie in einem älteren Gebäude wohnen.
- Lagern Sie gefährliche Stoffe, Chemikalien, Farb- oder Ölbehälter nicht im Keller oder tieferliegenden Räumen. Sie dürfen bei Überflutung nicht ins Wasser gelangen.
- Sichern Sie lose Gegenstände im Außenbereich, zum Beispiel Gartenmöbel, Pflanzkübel oder Mülltonnen, damit sie bei Sturm oder Hochwasser nicht zur Gefahr werden.
- Schaffen Sie sich ggf. eine Pumpe, Schläuche und Sandsäcke an, um gegen eindringendes Wasser gewappnet zu sein.
- Installieren Sie eine Warn-App, zum Beispiel NINA, KATWARN oder die App des Deutschen Wetterdienstes, um frühzeitig informiert zu sein.
- Treffen Sie Absprachen mit Familie, Freunden oder Nachbarn: Wer hilft wem im Notfall? Wer braucht Unterstützung?
- Bewahren Sie wichtige Kontakte griffbereit auf: Notrufnummern, Nachbarn, Familie und Hilfsdienste.
Verhalten bei Hochwasser oder Starkregen – Schritt für Schritt
- Schalten Sie Strom und Gas ab, falls Räume oder das Gebäude überschwemmt werden könnten.
- Verlassen Sie sofort Keller, Tiefgaragen oder tiefer liegende Räume. Dort besteht Lebensgefahr durch Überflutung oder Stromschlag.
- Betreten Sie niemals überflutete Straßen, Unterführungen oder Uferbereiche. Es besteht Gefahr durch Unterspülung, Strömung, Treibgut oder Schmutzwasser.
- Fahren Sie nicht durch überflutete Straßen. Selbst wenige Zentimeter Wasser können Fahrzeuge mitreißen, Motoren zerstören oder Sie in Gefahr bringen.
- Halten Sie sich von Flüssen, Bächen, Ufern und Unterführungen fern – hier wird es besonders schnell gefährlich.
- Betreten Sie überschwemmte Räume erst, wenn eine offizielle Entwarnung vorliegt und das Wasser zurückgegangen ist.
- Elektrische Anlagen, Heizöl- oder Öltanks nur durch Fachleute prüfen lassen. Bei Kontakt mit Wasser drohen Kurzschlüsse oder Umweltschäden.
- Dokumentieren Sie Schäden und kontaktieren Sie Ihre Versicherung. Oft deckt eine Elementarschadenversicherung Schäden durch Hochwasser und Starkregen ab.
In Kürze: Das Wichtigste zusammengefasst
Kellerüberflutung, Schadstoffe im Wasser, Stromausfall, Verkehrs- und Versorgungsstörungen.
Vorräte anlegen, Räume sichern, Rückstausicherung prüfen, wichtige Sachen hochlagern, Nachbarn einbinden.
Fenster und Türen sichern, Keller meiden, Strom abschalten, höhergelegene Räume aufsuchen, Warnungen beachten.
Niemals durch überflutete Straßen und Unterführungen fahren. Tiefgaragen sofort verlassen.
Gebäude professionell prüfen lassen, Schäden dokumentieren, ggf. Versicherung kontaktieren.
Informationen und Hilfe im Notfall
- Der Deutscher Wetterdienst (DWD) warnt rechtzeitig vor Starkregen, Dauerregen und drohenden Hochwasserlagen. Bitte Warnmeldungen ernst nehmen.
- Warn-Apps und lokale Medien geben Anweisungen.
- Die Stadt bietet Gefahrenkarten und Infos zu Überschwemmungsgebieten. Informieren Sie sich, ob Ihr Wohnort betroffen sein kann.
- Der Ratgeber Krisensituation hilft Ihnen mit konkreten Tipps und Notfall‑Checklisten bei der Vorbereitung.
Wetter- und Hochwasserwarnungen
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) überwacht die Wetterlage und warnt vor Dauer- oder Starkregen – inklusive Angabe der erwarteten Niederschlagsmengen. Warnungen erhalten Sie direkt aufs Smartphone über die Warn-Apps NINA und KATWARN. Aktuelle Pegelstände liefert der Hochwassernachrichtendienst.
Ratgeber Krisensituation
Der „Ratgeber Krisensituation“ enthält die Adressen der Anlaufstellen und wichtige Infos für den Notfall auf einen Blick. Den Ratgeber können Sie hier herunterladen.
Informationen in Leichter Sprache
Das BBK ist das Bundes·amt für Bevölkerungs·schutz und Katastrophen·hilfe. Beim BBK finden Sie einen Ratgeber zum ThemaHoch·wasser in Leichter Sprache.
Das steht in dem Ratgeber:
- Informationen zum Hoch·wasser im Jahr 2013.
- So sind Sie bei einem Hoch·wasser gut vorbereitet.
- Das müssen Sie bei einem Hoch·wasser machen.
- Helfen Sie anderen Menschen.
Aktualisiert am 08.12.2025, 13:48 Uhr