Herbstliches Panoramabild mit Blick auf die Nürnberger Burg.

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Johannisfriedhof

Johannisfriedhof, Bild © Uli Kowatsch / Stadt Nürnberg

Etwas außerhalb der Altstadt liegt der Johannisfriedhof, einer der berühmtesten Friedhöfe Europas. Die aufwändig gestalteten Bronzetafeln auf den Sandsteingräbern erzählen Geschichten von Menschen, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden: einfache Handwerksleute, reiche Patrizier und so berühmte Nürnberger Bürger wie Albrecht Dürer, Adam Kraft oder Veit Stoß.

Bilder aus Bronze erzählen Geschichte(n)

  • Wie ein Bilderbuch lassen sich die Epitaphien entlang der Gräberreihen lesen, die vom einfachen Kammmacher bis zum reichen Kaufmann die Nürnberger Gesellschaft über Jahrhunderte widerspiegeln.
  • Stilistisch zeitlos zeigt sich auf diesem Epitaph von 1524 neben einem Hauszeichen der Mann im Mond. Das Grabzeichen ist eines der ältesten auf dem Rochusfriedhof.
  • Das mit Blütenknospen geschmückte Seerosenblatt, auf dem ein Frosch sitzt, schuf der Epitaphienkünstler Thomas Haydn, der die Tradition des kunstvollen Bronzegusses fortführt.
  • Der Blick durch das Taubenschutzgitter am Glockenturm der Johanniskirche zeigt die Reihen der einheitlich in Ost-West-Richtung liegenden Grabsteine.
  • Wichtiger als christliche Symbolik war vielen Handwerkern die Darstellung ihrer beruflichen Tätigkeit auf dem Epitaph. Hier erinnert das Kettenhemd an einen 1596 verstorbenen Bantzermacher.
  • Omen est Nomen: Dem 1595 verstorbenen Goldschmied Hans Bauch d. Ä. widmeten seine Töchter dieses 1622 gefertigte Epitaph.
  • Zu jedem Schloss der passende Schlüssel: Was Hanns Amschel von Beruf war, lässt sich leicht erraten. Das Grab für ihn, seine Ehefrau Barbara und ihrer beiden Erben wurde 1604 angelegt.
  • Auf einem Gemeinschaftsgrab der Balbierergesellen aus dem frühen 17. Jahrhundert ist neben Salbendose, Rasiermessser, Haken zum Aderlasssen und Bohrer für Schädeloperationen auch eine Spreizschere abgebildet, mit der Gewehrkugeln entfernt wurden.
  • In den Sommermonaten konkurrieren Rosenstöcke und Pelargonien mit den kulturhistorisch bedeutsamen Bronzeepitaphien um die Aufmerksamkeit der Besucher.
  • Wenn oben auf dem Grabstein kein weiteres Epitaph mehr hinpasst, findet sich an den Seiten Platz für die bronzenen Namenstafeln der Verstorbenen.
  • Albrecht Dürers Große Passion, ein 1511 gedrucktes Werk mit zwölf Holzschnitten, nahm der Gestalter dieses Epitaphs 1547 als Vorlage.
  • Das Epitaph auf dem Grabstein des Kunsthistorikers Gerhard Mammel (1919-1989) zeigt auch die Unterschrift des Verstorbenen. Geschaffen hat es der Künstler Max Söllner.
  • Die neue überspannt die alte Nutzung, ohne sie zu überdecken: Der Entwurf für das zeitgenössische Epitaph überzeugte das Gremium, das über alle denkmalgeschützten Gräber wacht.
  • Der Grabstein ist neu, wie auch das 2017 gefertigte Epitaph. Darunter erhalten bleibt eine Bronzetafel, die von dem alten Sandsteinquader abgenommen wurde.
  • Epitaphienkünstler Thomas Haydn brachte die Namenstafel an einer abgebrochenen Ecke des Grabsteins an und ließ Ahornblätter aus Bronze auf den Steinquader herabsinken.
  • Eines der ältesten Gräber auf dem Rochusfriedhof, das an den 1521 verstorbenen Sebaldus Schweicker erinnert, zeigt links ein heute wieder topaktuelles Motiv: das Einhorn.
  • Ein Hoch auf die Bratwurst: Einschließlich eines Schweins zeigt das 1554 gegossene Epitaph einer Köchin von St. Lorenz allerhand Werkzeug zum Herstellen der Nürnberger Spezialität.

Nirgendwo sonst in der Stadt ist die Promidichte so hoch wie hier. Neben Albrecht Dürer, Veit Stoß oder Johann Pachelbel finden auf dem Johannis- und dem Rochusfriedhof seit 500 Jahren aber auch Normalsterbliche ihre letzte Ruhestätte. Lesen Sie dazu den Artikel aus der Zeitschrift „Nürnberg Heute“.

  • Artikel lesen<https://www.nuernberg.de/internet/stadtportal/nh_103_friedhoefe.html>

Geschichte zum Hören

Johannisfriedhof

Brückenstraße 990419 Nürnberg
Öffentliche Verkehrsmittel<https://www.vgn.de/verbindungen/?place_destination=N%C3%BCrnberg&name_destination=Br%C3%BCckenstra%C3%9Fe+9&type_destination=any&anyObjFilter_destination=12&execInst=verifyOnly&sessionID=0>