Bierstadt Nürnberg

Bierkrüge im Landbierparadies

In Nürnberg, das eine lange Brautradition seit dem Mittelalter aufweisen kann, steht das "Seidla" – fränkisch für einen halben Liter Bier – hoch im Kurs. Neben den ortsansässigen Brauereien Tucher, Schanzenbräu, Altstadthof und Zeltner Biere feiern in den vergangenen Jahren auch die Landbiere aus der Region Einkehr in die Biergärten, Restaurants und Kneipen der Stadt. Das Fränkische Bierfest im Burggraben ist ein Anziehungspunkt für Bierfans von Nah und Fern.


Fränkisches Bierfest im Burggraben

Menschenmenge auf dem fränkischen Bierfest im Burggraben.

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Termin 2022

Das fränkische Bierfest fand vom 15. bis 19. Juni statt.


Fränkische Braukultur auf dem Bierfest

Es ist ein Schaulaufen von Brauereien aus Nürnberg und der Region sowie ein Fest der einzigartigen fränkischen Biervielfalt: das Bierfest in der einladenden Kulisse des Nürnberger Burggrabens. Von den Veranstaltern als "längster und vielleicht auch schönster Biergarten der Welt" bezeichnet, ist es zweifellos eines der Feste mit der größten Auswahl verschiedener Biere weit und breit.

Die Zahlen sind beeindruckend: Über 30 privat geführte Brauereien, die ihre Produkte handwerklich herstellen, präsentieren auf dem Fränkischen Bierfest über 100 verschiedene Biersorten. Von A wie in "Hausbrauerei Altstadthof" bis Z wie in "Brauerei Zeltner" reicht die Palette. Außerdem sind jedes Jahr Gastbrauereien aus dem Ausland am Start. Bei großem und kleinem Hunger finden Sie zahlreiche Stände mit fränkischen und internationalen Leckereien. Für die passende Beschallung sorgen vier Bühnen mit abwechslungsreichem Musikprogramm.


Geschichte der Bierstadt Nürnberg

Tiergärtnertorplatz bei Nacht

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Heute ist es schwer vorstellbar, dass der Stadtrat die Versorgung der Bevölkerung mit Bier sicherstellen musste. Im Mittelalter war dies eine seiner wichtigen Aufgaben. Erstmalig erwähnt wurde Bier im Satzungsbuch des Nürnberger Rats 1302 bis 1310. Die Räte legten damals fest, dass ausschließlich mit Gerste zu brauen sei. Ungefähr seit dieser Zeit gibt es das berühmte Nürnberger Rotbier. Es wird untergärig gebraut und stärker gehopft.

Seit dem 15. Jahrhundert betrug der jährliche Bierverbrauch pro Kopf in Nürnberg rund 200 Liter. Die Herstellung des Biers reglementierte eine strenge Brauordnung, städtische Beamte waren für die Überwachung zuständig. Die Brauereivielfalt in der Stadt war damals enorm. So gab es 1579 insgesamt 42 Brauereien in Nürnberg, 1700 waren es deren 36 und 1806 immerhin noch 34. In den kühlen Felsenkellern unterhalb der Altstadt fanden die Brauer die idealen Bedingungen zum Lagern und Gären.

Im 19. Jahrhundert kauften wenige kapitalkräftige Großunternehmen viele der kleinen Betriebe auf. Wichtig wurde außerdem der Export ins In- und Ausland. Im Jahr 1880 verkauften Nürnberger Brauereien 173.000 Hektoliter Bier nach außerhalb. Die Stadt stand damit in Bayern an der Spitze.

Das Sterben der kleinen Betriebe ging derweil weiter: 1925 gab es nur noch fünf Brauereien in Nürnberg, 1994 fusionierten die beiden letzten verbliebenen Betriebe Tucher und Patrizier. Seit den 1990ern ist wieder ein gegenläufiger Trend zu beobachten. Kleinere Hausbrauereien wie der Altstadthof oder das Schanzenbräu sind beliebt. Viele Gastronomen und Getränkemärkte bieten eine wechselnde Auswahl an Landbieren aus der Region an.

Führungen: Bierstadt Nürnberg


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Ein Bierkrug am Tiergärtnertorplatz

"Prost!" – Regionales Bier steht hoch im Kurs

Bier aus der Region ist beliebt. Dabei profitiert man von zahlreichen Spezialitäten der rund 300 fränkischen Brauereien. Kenner schätzen diese seit Langem. Und auch mehr und mehr junge Erwachsene finden Geschmack daran. Ein Artikel aus "Nürnberg Heute" über die Renaissance von gut gebrautem Bier.

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