Zwei Fahrradfahrer in der Natur mit Bäumen im Grünen.

Referat für Umwelt und Gesundheit

Superblocks in Gostenhof

Mehr Raum, bessere Luft, weniger Lärm im Quartier

In Nürnberg-Gostenhof wurden am 19. September 2025 die ersten fränkischen Superblocks feierlich eröffnet. Für den Stadtteil und seine Bewohnerinnen und Bewohner bedeuten diese Wohnstraßen - nahezu ohne Auto- und Durchgangsverkehrs- eine enorme Aufwertung.
Vor etwa zwei Jahren übernahm das Umweltreferat der Stadt Nürnberg die Schirmherrschaft für die Superblocktage . Initiiert wurden die jetzigen Superblocks vom Bürgerverein Gostenhof sowie vom Bündnis „Nürnberg Autofrei“. Ziel ist es, den öffentlichen Raum lebenswerter zu gestalten, den Verkehr zu beruhigen und den Menschen Platz zurückzugeben, der sonst von fahrenden oder parkenden Autos eingenommen wurde. Hier kommen jetzt die Nachbarn mitten auf der Straße in Sitzgruppen zusammen, Kinder spielen auf der Straße und Sportliche messen sich beim Tischtennis.

In folgenden Bereichen Gostenhofs wurden Fußgängerzonen eingerichtet:

  • Denisstraße zwischen Mendel- und Nützelstraße
  • Denisstraße zwischen Preißler- und Paumgartnerstraße
  • Volprechtstraße zwischen Kernstraße und Untere Kanalstraße
  • Austraße zwischen Hausnr. 38 und Kernstraße
  1. Sich treffen und im Grünen sitzen

    Zwischen den Wohnhäusern laden Sitzgruppen unter mobilen Bäumen zum Treffen ein - das verbindet die Generationen und bringt Nachbarn zusammen

    Blick in eine Spielstraße, die mit Sitzgelegenheiten, mobilem Grün und Pflanzkästen aufgewertet wurde., Bild © Roman Domes / Stadt Nürnberg
  2. Raus auf die Straße zum Spielen

    Im Gostenhofer Superblock wartet die Tischtennisplatte nun auf Kinder am Nachmittag und Sportskanonen nach Feierabend

    Eine Tischtennisplatte steht auf der Straße in der verkehrsberuhigten Zone des Superblocks Gostenhof., Bild © Roman Domes / Stadt Nürnberg
  3. Autos wohin das Auge reicht

    Ein vertrautes Bild in vielen deutschen Innenstädten - dicht parkende Autos prägen das Straßenbild

    Straße, die rechts und links von Autos zugeparkt ist. Dazwischen ein bepflanztes Hochbeet., Bild © Roman Domes / Stadt Nürnberg
  4. Sitzen und ratschen wo früher Autos fuhren

    Die Initiatoren haben die Straßen mit bunten Sitzmöglichkeiten und vielen Pflanzkästen aufgemöbelt.

    Strahlend blaue Sitzmöbel stehen auf einer Straße im Superblock., Bild © Roman Domes / Stadt Nürnberg
  5. Große Freude über den Projektstart

    Referentin Britta Walthelm mit den beiden Verantwortlichen vom Bündnis „Nürnberg autofrei“

    Referentin Britta Walthelm mit den beiden Verantwortlichen vom Bündnis „Nürnberg autofrei“ Samuel Barth und Hr. Rens., Bild © Roman Domes / Stadt Nürnberg

Das Projekt Superblocks ist zunächst auf ein Jahr befristet und wird danach evaluiert. Bei messbaren Erfolgen bleiben die möblierten Fußgängerzonen und für Autos gesperrten Bereiche bestehen.

Was sind Superblocks, und was bringen sie?

Das Konzept der Superblocks stammt aus Barcelona und wird dort seit fast einem Jahrzehnt erfolgreich durchgesetzt und erweitert. Superblocks sind neue Stadtquartiere, in denen bestimmte Straßenbereiche dem motorisierten Durchgangsverkehr entzogen werden. Sie dienen dem Umstieg auf umweltverträgliche Fortbewegungsformen wie dem Fahrrad, gehen zu Fuß oder nutzen den öffentlichen Nahverkehr. Straßen, die bisher vom Autoverkehr dominiert wurden, verwandeln sich in Orte für Begegnung, Bewegung und Naherholung.
Das bedeutet weniger Lärm und Abgase, mehr Sicherheit und Platz für Menschen sowie neue Grünflächen, Bäume und kleine Aufenthaltsbereiche, die das Quartier aufwerten. Vor allem Kinder, ältere Menschen und Menschen mit eingeschränkter Mobilität profitieren von den verkehrsberuhigten Bereichen besonders.

Wissenschaftliche Begleitung

Begleitet wird das Projekt in Nürnberg-Gostenhof von einem wissenschaftlichen Monitoring, das untersucht, wie sich die Veränderungen auf Luftqualität, Verkehr und Lebensgefühl im Quartier auswirken. Mit den Superblocks setzt die Stadt Nürnberg und das Umweltreferat ein Zeichen: Klimaschutz und Lebensqualität passen wunderbar zueinander, auch mitten im bereits vor Jahrhunderten gewachsenen Stadtviertel.