Außenansicht Veit-Stoß Realschule Nürnberg

Veit-Stoß-Realschule Nürnberg

Migration – Vorbilder

Im Rahmen des Projekts „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ hatte unsere Schule am 11.04.2025 die besondere Gelegenheit, eine Ärztin aus Kamerun als Gastrednerin zu empfangen, die selbst nach Deutschland migriert ist. Organisiert wurde die Veranstaltung von Frau Mago und Herrn Baier. Sie richtete sich an die Klassen 10b und 10c, die im Vorfeld Fragen vorbereitet und sich intensiv mit dem Thema Migration auseinandergesetzt hatten.

Frau Dr. Karelle Nganko berichtete eindrucksvoll von ihrem persönlichen Werdegang: Von den Herausforderungen der Migration, über den Spracherwerb und die Anerkennung ihrer medizinischen Ausbildung, bis hin zu ihrer erfolgreichen beruflichen Integration in das deutsche Gesundheitssystem. Sie sprach offen über Hürden wie bürokratische Verfahren, Vorurteile und die Schwierigkeit, sich in einem neuen Land zurechtzufinden. Doch sie betonte auch immer wieder ihre Motivation, ihren Willen zur Integration und den Rückhalt, den sie in einigen Teilen der Gesellschaft erfahren durfte.

Besonders beeindruckend war für viele Schülerinnen und Schüler, wie zielstrebig und gleichzeitig bescheiden die Ärztin von ihrer Geschichte erzählte. Die anschließende Fragerunde zeigte das große Interesse der Schülerinnen und Schüler an dem Thema. Es wurden Fragen gestellt wie: „Hatten Sie jemals Angst, es nicht zu schaffen?“ oder „Was hat Ihnen am meisten geholfen, sich in Deutschland einzuleben?“ – Fragen, die zeigten, wie nahbar und greifbar das Thema Migration durch diesen Besuch wurde.

Ein zentrales Thema des Besuchs war auch die gesellschaftliche Wahrnehmung von Migration. Die Ärztin kritisierte, dass Migration in vielen Medien häufig mit negativen Schlagzeilen verbunden werde: Kriminalität, Belastung der Sozialsysteme oder Integrationsprobleme. Sie machte jedoch deutlich, dass diese Darstellungen ein verzerrtes Bild zeichnen. Migration sei vielmehr ein Gewinn – sowohl kulturell als auch wirtschaftlich. Fachkräfte wie sie selbst würden dringend benötigt, nicht nur im medizinischen Bereich. Darüber hinaus bringe Migration neue Perspektiven, Sprachen, Ideen und kulturelle Vielfalt mit sich, die eine Gesellschaft bereichern können.

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und ein wertvoller Beitrag zur Sensibilisierung für Vorurteile und rassistische Denkweisen. Sie zeigte eindrucksvoll, dass Integration möglich ist – wenn auf beiden Seiten Offenheit, Respekt und Unterstützung vorhanden sind.